Um angesichts des permanenten Wandels der Märkte konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen sich stets weiterentwickeln. Wenn Sie Ihr Geschäftsmodell erhalten und damit langfristig erfolgreich sein wollen, müssen Sie sich den jeweils neusten Herausforderungen stellen. Das Business Model Canvas kann Ihnen dabei helfen.
Business Model Canvas: Aufbau & Beispiele
Wie Sie Ihr Geschäftsmodell optimieren können
Für Impulsgeber und Visionäre
Beim Business Model Canvas handelt es sich um ein Framework, das Sie bei der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung Ihres Geschäftsmodells unterstützt. Sie können damit nicht nur Unternehmenskonzepte entwerfen und beschreiben, sondern sie auch systematisch analysieren. Die Idee zu dieser Methode stammt von dem Schweizer Autor und Unternehmer Alexander Osterwalder, der gemeinsam mit dem belgischen Informatiker Yves Pigneur und 470 Unternehmensexperten ein Handbuch mit Praxisbeispielen erarbeitet hat. Ziel des Business Model Canvas ist es, Ihnen einen Überblick über alle wichtigen Faktoren Ihres Geschäftsmodells zu verschaffen und mögliche Schwachstellen darin aufzuzeigen. Auf diese Weise können Sie ein überholtes Geschäftsmodell durch ein innovatives ersetzen.
Aufbau des Business Model Canvas
Als Grundlage des Business Model Canvas dient eine tabellarische Übersicht mit neun Feldern für die verschiedenen Schlüsselfaktoren Ihres Geschäftsmodells. Die visuelle Darstellung ermöglicht es Ihnen, einzelne Ideen zueinander in Beziehung zu setzen und zu einem funktionierenden Geschäftsmodell zusammenzufügen. Hängen Sie dafür das Canvas an eine Wand und notieren Sie vorzugsweise gemeinsam mit einem interdisziplinären Team Ihre Geschäftsideen zu den folgenden Schlüsselfaktoren:
- Kundensegmente: Welche Zielgruppe(n) möchten Sie mit Ihrem Geschäftsmodell erreichen?
- Wertangebote: Welchen Nutzen versprechen Sie Ihren Kunden mit Ihrem Produkt?
- Kanäle: Mittels welcher Kommunikations-, Verkaufs- und Distributionskanäle unterbreiten Sie Ihren Kunden Ihre Wertangebote?
- Kundenbeziehung: Wie bauen Sie zu Ihren Kunden eine Beziehung auf und wie pflegen und entwickeln Sie diese weiter?
- Einnahmequellen: Welches Modell nutzen Sie für Ihre Einnahmen (z. B. Einmalzahlungen, Abonnements oder Lizenzen)?
- Schlüsselressourcen: Welche Ressourcen sind für die oben beschriebenen Elemente unverzichtbar?
- Schlüsselaktivitäten: Welche zentralen Tätigkeiten sind notwendig, um Ihr Wertangebot verwirklichen zu können?
- Schlüsselpartnerschaften: Wer sind Ihre wichtigsten Partner (z. B. Lieferanten oder Dienstleister)?
- Kostenstruktur: Welche Kosten entstehen durch Ihre Schlüsselelemente und durch weitere Aufwendungen?
Praxisbeispiel: LEGO
Nicht nur die Existenzgründung eines Unternehmens ist eine große Herausforderung, sondern auch die Neuerfindung eines Geschäftsmodells. Doch es kann sich durchaus lohnen. Das hat zum Beispiel der Spielzeughersteller LEGO bewiesen, der seine Betriebsabläufe überarbeitet und sein Geschäftsmodell optimiert hat, um auf diese Weise eine Unternehmenskrise zu überwinden. Dazu hat LEGO sich mit den verschiedenen Schlüsselfaktoren beschäftigt und beispielsweise neue Wertangebote entwickelt. So hat das Unternehmen seine Spielsets den Wünschen der Kinder des 21. Jahrhunderts angepasst und sein Angebot um Sets erweitert, die Soft- und Hardware-Technik beinhalten. Dank des überarbeiteten Geschäftsmodells konnte das Unternehmen seine Umsätze vervielfachen.