Unternehmenskrisen beeinträchtigen die Stabilität eines Unternehmens. Mit den Volksbanken Raiffeisenbanken an ihrer Seite gelingt es Unternehmen, Krisen zu bewältigen und sich auf die Zukunft auszurichten.
Unternehmenskrisen in Corona-Zeiten meistern
Krise meistern
Die weltweiten Pandemiemaßnahmen stellen eine große wirtschaftliche Belastung für Unternehmen dar. Die Corona-Hilfen der öffentlichen Hand haben Liquiditätsengpässe und -krisen von Firmen abgeschwächt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Unternehmen, ihre Strategie auf die Zeit nach der Krise auszurichten – damit nicht auf die Liquiditätskrise eine Strategiekrise folgt.
Jetzt die Zukunft Ihres Unternehmens sichern
Mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken und ihrer Genossenschaftlichen Beratung können Unternehmen den Weg aus der Krise finden – unabhängig davon, an welchem Punkt der Unternehmenskrise sie gerade stehen. Gemeinsam mit ihrer Bank erarbeiten sie ihre strategischen Ziele und finden Lösungen, um diese zu erreichen. So überwinden sie ihre Liquiditätskrise, vermeiden eine Strategiekrise und sichern langfristig ihre Existenz.
Beratung, die zuhört
Auf die Genossenschaftliche Beratung können Unternehmen vertrauen. Denn die Volksbanken Raiffeisenbanken stehen ihren Firmenkunden als engagierte Partner zur Seite und unterstützen sie in allen Krisenphasen ehrlich, kompetent und glaubwürdig – mit der Finanzberatung, die erst zuhört und dann berät.
Ursachen und Gründe
Unternehmen sind aufgrund der Corona-Krise in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Jetzt gilt es, durchzustarten und die eigene Existenz für die Zukunft zu festigen. Wichtig ist, dass sich Unternehmen jetzt auf die neue Situation ausrichten, um nicht in einen neuen Krisenzyklus zu geraten.
Auswirkungen der Pandemie
Durch die Corona-Krise sank die Nachfrage auf Inlands- und Auslandsmärkten schlagartig, Handelsketten waren unterbrochen und Produktionsabläufe nicht mehr zu gewährleisten. Dadurch gerieten Unternehmen in eine Liquiditätskrise. Schnell greifende Maßnahmen und eine langsame Erholung der Märkte haben jedoch den Zusammenbruch vieler Firmen verhindert und das Durchstarten ermöglicht. Da sich allerdings die Rahmenbedingungen der Wirtschaft weltweit verändern werden, sind strategische Anpassungen bei den Unternehmen notwendig, um die Krise langfristig zu überwinden. Schließlich gibt es heute mehr Ursachen denn je, aus denen sich Unternehmenskrisen entwickeln können.
Übliche Ursachen für Krisen in Unternehmen
Neben den Pandemiemaßnahmen gibt es vielfältige weitere Gründe, die zu einer Unternehmenskrise führen können. Dazu zählen zum Beispiel digitalisierungsbedingte Veränderungen des Marktes oder der Produktion und Distribution, Gesetzesänderungen, Rezessionen oder Deflation sowie unangepasste Strategien oder unzureichendes Finanzmanagement. Des Weiteren können auch Krisensituationen wie Unfälle oder Erkrankung die Existenz bedrohen.
Warnsignale, die eine Krise ankündigen
Es gibt viele Warnsignale, die eine Krise ankündigen. Dazu zählen zum Beispiel
- sinkende Umsätze,
- Forderungsausfälle,
- vermehrte Kundenbeschwerden,
- schrumpfende Liquiditätsreserven,
- unpünktliche Rechnungsbegleichungen,
- Verlust von Stammkunden,
- langjährige Lieferanten, die auf Vorkasse bestehen.
Frühzeitige Krisenvorsorge
Je weiter die Unternehmenskrise voranschreitet, desto gefährlicher ist sie für die Firma. Jedoch können viele Unternehmer die Vorzeichen einer Krise nicht erkennen. Häufig gibt es dabei nicht nur ein Warnsignal, sondern ein ganzes Bündel. Rechtzeitige Sanierungs-, aber auch Vorsorgemaßnahmen können das Unternehmen dann wieder auf Erfolgskurs bringen.
Im Gespräch: Nicole Faller, Faller-Reisen
Um branchentypische Krisen zu vermeiden, sollte der Unternehmer oder die Unternehmerin flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagieren können. Das Busunternehmen Faller-Reisen zum Beispiel sichert sich mit einem zweiten Standbein neben der Touristik ab und nimmt an ÖPNV-Ausschreibungen teil. Dafür stimmt Faller sich eng mit Ihrer Volksbank Raiffeisenbank ab, wie die Unternehmerin Nicole Faller im Video schildert.
Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (Stand: Juni 2020)
Fünf Top-Tipps aus der Praxis: So vermeiden Sie eine Unternehmenskrise
- Das eigene Unternehmen in allen Bereichen kennen
- Mehr Zeit in strategische Gespräche investieren
- Operativ planen, um schnell handeln zu können
- Kleine Krisen überwinden, um so die große Krise meistern zu können
- Vertrauensvoll und eng mit seiner Bank zusammenarbeiten
Expertenwissen
Krisenphasen
Eine Unternehmenskrise schreitet in mehreren Phasen fort und kann, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt wird, zur Insolvenz führen. Durch frühzeitiges Erkennen der ersten Symptome und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Volksbank Raiffeisenbank ist es jedoch meist möglich, der Krise entgegenzusteuern und Strategien zu erarbeiten.
Strategische Krise
Da die strategische Krise zunächst keine finanziellen Auswirkungen hat, wird sie in den meisten Unternehmen nicht erkannt. Zu ihren Auslösern können unter anderem folgende Punkte zählen:
- ein Rückgang der Marktanteile,
- eine Ablehnung neuer Vertriebswege,
- fehlende Investitionen in neue Produkte,
- die Vernachlässigung festgelegter Ziele wie Umsatz oder Ertrag sowie
- eine veraltete Unternehmensstrategie, die sich neuen Markt- und Wettbewerbssituationen nicht anpasst.
Ertrags- bzw. Erfolgskrise
In dieser Phase ist die Unternehmenskrise unmittelbar spürbar. Der Unternehmenserfolg leidet immer stärker unter der mittlerweile schlechten Wettbewerbsposition. Bestandskunden gehen vermehrt zur Konkurrenz und die Kundengewinnung wird immer schwieriger. Eine Ertrags- bzw. Erfolgskrise zeichnet sich unter anderem durch Bilanzverluste, die Auflösung von Rücklagen, sinkende Umsätze oder sinkende Eigenkapitalanteile und steigende Fremdkapitalanteile aus.
Liquiditätskrise
Die ausbleibenden finanziellen Gewinne führen am Ende zur Liquiditätskrise. Der Handlungsspielraum ist in dieser Phase äußerst eingeschränkt. Denn die Nichteinhaltung von Zahlungszielen, Liquiditätsengpässe, Probleme bei der Kapitalbeschaffung oder Mahnungsbescheide bleiben auch Markt und Kunden nicht verborgen. Geschäftspartner und Kunden suchen vermehrt Alternativanbieter. Dies führt zu einer Verstärkung der Unternehmenskrise. Können Zahlungen immer häufiger nicht geleistet werden, folgt darauf in vielen Fällen die Insolvenz.
Krisenmanagement
Um eine Unternehmenskrise zu meistern, sind eine konsequente und systematische Vorgehensweise sowie phasenspezifische Maßnahmen sehr wichtig. Jeder Schritt muss gut durchdacht sein. Zudem ist ein Sanierungsplan das A und O im Krisenmanagement. Auch die aktuelle Pandemie-Situation erfordert es, Gegenmaßnahmen zu erarbeiten und einzuleiten.
Strategische Neuausrichtung
So unangenehm Krisen auch sein mögen, in ihnen liegt die Chance, die Unternehmensstrategie neu auszurichten und das ursprüngliche Konzept aufzufrischen. Die Voraussetzung dafür ist eine konsequente und passgenaue Strategie. Hektische Sofortmaßnahmen führen in den meisten Fällen nicht aus der Krise. Sie müssen sich Klarheit über den jetzigen Status ihres Unternehmens verschaffen. Erst dann können Sie einen Sanierungsplan erstellen.
Wege aus den Krisenphasen
Welche Schritte einzuleiten sind, hängt davon ab, wo die Ursache der Krise liegt und in welcher Phase sich das Unternehmen befindet. Wenn das Unternehmen in einer strategischen Krise ist, steht die Anpassung der Geschäftsmodelle an erster Stelle. Dies sind zum Beispiel die Erschließung neuer Märkte und Vertriebswege, die Erweiterung des Produktsortiments und technische Veränderungen.
Ist das Unternehmen bereits in der Ertrags- bzw. Erfolgskrise, müssen zunächst operative Themen bearbeitet werden. Eine Anpassung der Verkaufspreise, die Erschließung günstigerer Einkaufsquellen, eine Produktionsoptimierung oder verstärktes Marketing sind nur einige der möglichen Schritte in dieser Phase.
In der Liquiditätskrise müssen kurzfristig Liquiditätszuflüsse sichergestellt werden. Dabei können Sofortmaßnahmen wie Investitionsstopp, Factoring oder Leasing durchgeführt werden. Wenn die Unternehmenskrise so weit fortgeschritten ist, muss zunächst die Liquiditätssicherheit wieder aufgebaut werden, bevor die strategische Neuausrichtung und die operative Sanierung des Unternehmens erfolgen können.
Checkliste Sanierung
Um eine Unternehmenskrise zu meistern, sollten kurz-, mittel- und langfristige Ziele neu definiert werden. Ein Sanierungskonzept mit klaren Zielvorgaben sollte erstellt und konsequent umgesetzt werden.
Checkliste Sanierung
- Entwicklung neuer Produkte
- Controlling sowie Rechnungswesen optimieren
- Kundenmeinung in den Sanierungsplan aufnehmen
- Überprüfung der eigenen Preis- und Serviceleistung
- Erschließung neuer Märkte und Geschäftsbeziehungen
- Unternehmensstrategie überprüfen und neu ausrichten
- Stornierung kostenintensiver Aufträge oder Bestellungen
- Für den Notfall vorsorgen (Vollmachten, Notfallplanung …)
- Krisenfrühwarnsysteme einführen – um Risiken frühzeitig erkennen zu können
- Liquiditätsbeschaffung durch Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte
Externe Sanierungsberater
Das Sanierungskonzept sollte wichtige Themen wie Kostensenkung, kurzfristige Liquiditätsbeschaffung oder strategische Neuausrichtung beinhalten. Sind im Unternehmen für die Sanierungsmaßnahmen auch ausreichende Kapazitäten und Know-how vorhanden? Unter Umständen kann der Einsatz von externen Sanierungsberatern hilfreich sein. Sie verfügen über Expertenwissen und Erfahrung, Objektivität für die Unternehmenslage sowie Zeitressourcen für die Sanierung. Damit eine Unternehmenskrise rechtzeitig erkannt wird, sollten Signale von Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern oder Aufsichtsgremien berücksichtigt werden, da diesen die regelmäßigen Daten des Unternehmens vorliegen.
Krisenfrühwarnsystem
Wenn das Unternehmen Krisen frühzeitig erkennt, kann eine Krisenausbreitung oft vermieden werden. Eine Krisenfrüherkennung ist anhand unterschiedlicher Anzeichen wie der Abweichung von Zielen oder Planwerten möglich. Um einer Ausbreitung auch rechtzeitig entgegenwirken zu können, ist ein Krisenfrühwarnsystem erforderlich. Dieses sollte wichtige Themen – wie die Definition von Krisenindikatoren, den regelmäßigen Abgleich der Ist- und Sollwerte oder die Analyse der Ursachen – beinhalten, mit deren Hilfe Abweichungen festgestellt werden können.