Mit Franchise in die Selbstständigkeit

Beim Franchise kann ein Unternehmensgründer (Franchise-Nehmer) als Partner die Geschäftsidee eines etablierten Unternehmens (Franchise-Geber) nutzen und sich mit deren erprobtem Konzept selbstständig machen. Der Franchise-Nehmer zahlt dabei in der Regel eine einmalige Eintrittsgebühr, einen jährlichen Franchise-Beitrag sowie eine weitere Abgabe für das Marketing an den Franchise-Geber. Die genauen Details werden dabei in einem Vertrag geregelt. In Deutschland machte die Fastfood-Kette McDonald's Franchise in den 1970er Jahren populär.

Dabei bietet das System für beide Partner Vorteile: Der Franchise-Geber kann die regionale Expansion so bedeutend schneller vorantreiben als mit einem Filial-System. Der Franchise-Nehmer profitiert im Gegenzug von einer eingeführten Marke und den Marketingaktivitäten des Franchise-Gebers.

In Deutschland sind etwa 1.800 Franchise-Geber unterwegs, die in zahlreichen Online-Portalen verzeichnet sind. Als Gründer haben Sie also die Qual der Wahl. Im ersten Schritt sollten Sie überlegen, in welcher Branche Sie sich selbstständig machen wollen. In den Bereichen stationärer Handel und Gastronomie gibt es besonders viele Anbieter von Franchise-Systemen. Vielleicht haben Sie auch schon ein bestimmtes Unternehmen im Auge, an dessen Erfolgsgeschichte Sie mitschreiben wollen. Informationen darüber, ob dieses Unternehmen Franchise-Lizenzen vergibt, finden Sie in der Regel auf deren Website.

Tipp: Ein gutes Kriterium für den Auswahlprozess ist die Mitgliedschaft im Deutschen Franchiseverband e.V., denn Franchise-Geber müssen gewisse Qualitätsstandards erfüllen, um Mitglied in diesem Verband zu werden.

• Sie nutzen ein erprobtes Konzept und müssen sich keine Gedanken über eine innovative Geschäftsidee machen.
• Sie haben von Anfang an einen starken Partner an Ihrer Seite, der Sie mit Schulungen beim Aufbau Ihrer Existenz unterstützt.
• Sie profitieren von überregionalen Marketingaktivitäten des Franchise-Gebers.
• In den meisten Fällen erhalten Sie Gebietsschutz für Ihr Franchise.
  
  

• Sie sind in Ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt, da Sie gegenüber dem Franchise-Geber gewisse Pflichten haben und Vorgaben erfüllen müssen.
• Aufgrund der Eintrittsgebühr und der Anfangsinvestitionen, die zum Beispiel in den Branchen Gastronomie oder Handel schnell sechsstellig sein können, benötigen Sie viel Eigenkapital.
• Sie haben nur sehr geringen kreativen Einfluss auf die Marketingkampagnen für Ihr Geschäft.
   

Mit einer Selbstständigkeit als Franchise-Nehmer gehen Sie also ein geringeres unternehmerisches Risiko ein, bezahlen diesen Umstand aber mit dem Verzicht auf unternehmerische Freiheit. Wenn das für Sie unproblematisch ist und Sie zudem über ausreichend Eigenkapital verfügen, kann Franchise für Sie eine gute Wahl sein.