Sobald Sie als Gründer Mitarbeiter beschäftigen, sind Sie verpflichtet, eine Betriebsnummer für Ihr Unternehmen zu beantragen. Wie Sie Ihre Betriebsnummer erhalten, worauf Sie dabei achten sollten und wozu die Nummer dient, erfahren Sie hier.
Betriebsnummer beantragen
Die Betriebsnummer macht Sie vom Unternehmer zum Arbeitgeber
Wo und wie beantrage ich eine Betriebsnummer?
Wenn Sie ein gewerbliches Unternehmen betreiben oder als Freiberufler tätig sind, müssen Sie eine Betriebsnummer beantragen, sobald Sie Ihren ersten Mitarbeiter beschäftigen möchten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen sozialversicherungspflichtigen, einen geringfügig Beschäftigten oder um einen Auszubildenden handelt. Die Betriebsnummer ist für jede Art von Beschäftigung verpflichtend und unabdingbar im Meldeverfahren zur Sozialversicherung. Entsprechende Beitragszahlungen lassen sich dadurch eindeutig Ihrem Arbeitgeberkonto zuordnen.
Den Antrag für eine Betriebsnummer können Sie als Arbeitgeber selbst stellen oder einen bevollmächtigten Dritten damit beauftragen, zum Beispiel Ihren Steuerberater oder Ihr Lohnbüro. Für die Vergabe ist der Betriebsnummernservice der Bundesagentur für Arbeit zuständig. Letzteres gilt allerdings nicht für Unternehmen, die ausschließlich knappschaftlich rentenversicherte Arbeitnehmer beschäftigen, zum Beispiel Tagebaue, Bergwerke oder Seefahrtsbetriebe. In diesen Fällen erteilt die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See die Betriebsnummer.
Wie lange muss ich auf meine Betriebsnummer warten?
Seit dem Jahr 2017 gibt es die gesetzliche Verpflichtung, Betriebsnummern elektronisch per Online-Portal der Arbeitsagentur zu beantragen. Dadurch ist die Beantragung rund um die Uhr und von jedem Ort aus möglich und es fällt in der Regel keine Bearbeitungszeit an.
Im Online-Antragsformular geben Sie die Rechtsform, die Adresse und den Branchenschwerpunkt Ihres Unternehmens an. Zudem tragen Sie die Kontaktdaten des zuständigen Ansprechpartners ein. Dabei kann es sich auch um einen bevollmächtigten Dritten handeln.
Die Erteilung der achtstelligen Betriebsnummer erfolgt anschließend automatisch. Sie wird Ihnen unmittelbar online angezeigt, sofern beim Abgleich Ihrer Daten mit der Datenbank der Arbeitsagentur kein Klärungsbedarf entsteht. Das wäre zum Beispiel bei einer Doppelmeldung der Fall. Die Betriebsnummer ist sofort gültig, wenn Sie sie erhalten.
Das müssen Sie bei der Beantragung der Betriebsnummer beachten
Die Beantragung einer Betriebsnummer ist für Sie als Arbeitgeber grundsätzlich kostenfrei. Durch den Online-Antrag entfällt zwar die Bearbeitungsdauer, dennoch sollten Sie den Antrag stellen, bevor das Beschäftigungsverhältnis beginnt. So können Sie die Nummer direkt nutzen, wenn Sie den Arbeitnehmer zum Beispiel bei der Krankenkasse anmelden.
Durch die Betriebsnummer ist Ihre Firma für die Sozialversicherungsträger, also für Rentenversicherungen, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, auffindbar. Hat Ihr Unternehmen mehrere Niederlassungen in verschiedenen Gemeinden oder mehrere Zweigstellen in derselben Gemeinde mit unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, müssen Sie für jeden Betrieb eine eigene Betriebsnummer beantragen.
Die Betriebsnummer hat auch statistische Bedeutung, denn die mit ihr verknüpften Daten fließen in die Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit ein.
Sie sind verpflichtet, dem Betriebsnummernservice der Arbeitsagentur eine entsprechende Meldung zu machen, wenn sich Grundlegendes in Ihrer Firma ändert. Dazu zählen zum Beispiel neue Adressen, Inhaberwechsel oder die Änderung des Tätigkeitsschwerpunkts.