Neue Entwicklungen beim digitalen Euro

Europäische Zentralbank beschließt Vorbereitungsphase

24. Oktober 2023

Die Europäische Zentralbank hat den Startschuss für die Vorbereitungsphase des Projekts zum digitalen Euro gegeben. Damit rückt das digitale Bezahlen einen Schritt näher.

Das ist der digitale Euro

Mit dem digitalen Euro möchte die Europäische Zentralbank (EZB) nach eigenen Angaben eine digitale Alternative zum Zahlen in bar entwickeln. Das Bargeld soll aber in Zukunft erhalten bleiben. Eine App soll sowohl online als auch offline die digitale Übertragung von Geld ermöglichen. Zudem ist eine Alternative mit einer Karte geplant für Bürger, die den digitalen Euro ohne ihr Smartphone nutzen wollen.

Das passiert in der Vorbereitungsphase

In der nun beschlossenen Vorbereitungsphase sollen offene Fragen bezüglich der Umsetzung geklärt werden. Dafür veranschlagt die EZB einen Zeitraum von zwei Jahren. Außerdem müssen auch noch die politischen Gremien in Brüssel Klarheit über den rechtlichen Rahmen und das Mandat der EZB schaffen. Der Bundesverband der Volksbanken Raiffeisenbanken spricht sich für eine digitale Zentralbankwährung aus, allerdings unter gewissen Bedingungen: „Ein richtig gestalteter digitaler Euro kann Mehrwerte für Wirtschaft und Gesellschaft bieten. Er kann die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr erhöhen, die Innovationsfähigkeit unterstützen und – zum Beispiel durch eine Offline-Funktionalität – die Funktionsfähigkeit des Zahlungsverkehrs auch in Krisensituationen stärken“, sagt Tanja Müller-Ziegler, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

So geht es weiter

Noch ist allerdings unklar, wie genau der digitale Euro umgesetzt werden soll. Wichtig ist aus Sicht des BVR, dass die aktuelle Rollenverteilung zwischen Privatwirtschaft und Staat von der Einführung des digitalen Euros unberührt bleibt und dieser einen echten Mehrwert für Privatkunden und Wirtschaft liefert. Eine Vermischung der Rollenverteilung würde die EZB im Zahlungsverehr in Konkurrenz zu privaten Banken setzen. Außerdem müssen mögliche Auswirkungen auf die Finanzstabilität bewertet werden.

Ferner muss sichergestellt sein, dass ein digitaler Euro hinsichtlich Anonymität und Privatsphäre die gleichen Anforderungen erfüllt wie bestehendes Bargeld. „Der digitale Euro sollte als digitales Pendant zu Bargeld dessen Eigenschaften in die digitale Welt überführen und sich im Sinne eines neuen Zahlungsmittels in die bestehende Landschaft innovativer und effizienter Zahlungsverkehrslösungen der Privatwirtschaft integrieren lassen“, sagt Müller-Ziegler.

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