So senken Sie Ihre Heizkosten

Kurz und kompakt

  • Heizkosten machen einen großen Teil der Nebenkosten aus und lassen sich durch bewusstes Verhalten deutlich reduzieren.

  • Die regelmäßige Prüfung Ihres Heizenergieverbrauchs und die Abdichtung von Fenstern, Türen und Heizungsrohren verhindern Wärmeverluste.

  • Stoßlüften mehrmals täglich statt Dauerlüften senkt Kosten und schützt zugleich vor Schimmelbildung durch Luftaustausch.

  • Smarte Thermostatventile passen die Heizleistung an den Tagesrhythmus an und sparen so automatisch Energie.

Mit diesen Maßnahmen sparen Sie Geld

Heizkosten gehören zu den größten Posten Ihrer Nebenkosten. Wenn Sie jedoch Ihr Heizverhalten ändern, beeinflussen Sie damit Ihre Ausgaben. Gleichzeitig tun Sie etwas Gutes für die Umwelt, indem Sie den CO2-Ausstoß verringern.

Heizsysteme im Vergleich

Prüfen Sie, wie effizient Ihr aktuelles Heizsystem arbeitet. Ein Vergleich mit anderen Systemen zeigt, wo Sie Energie sparen können.

 Einsparpotenzial durch EffizienzmaßnahmenErklärung
Gasheizungmeist mittel bis hochBesonders bei älteren Geräten lohnt sich eine Optimierung oder ein Austausch.
Ölheizungmeist mittel bis hochAlte Ölkessel verbrauchen viel Energie. Ein Austausch gegen ein modernes System rechnet sich oft.
Fernwärmeeher niedrig bis mittel Verträge binden die Preise, aber der Verbrauch lässt sich senken.
Wärmepumpe meist niedrig bis mittel Bereits hocheffizient, wenn Gebäudehülle und Steuerung gut abgestimmt sind.

Dichtungen prüfen und Wärmeverluste stoppen

Wenn Sie Zugluft selbst dann spüren, wenn Fenster und Türen geschlossen sind, ist das ein Warnsignal. Zugluft sorgt für starken Wärmeverlust und erhöht daher Ihre Heizkosten. Überprüfen Sie deshalb die Dichtungen Ihrer Fenster und Türen regelmäßig. Im Laufe der Zeit werden sie porös, daher sollten Sie alte Dichtungen austauschen. Auch an den Heizungsrohren tritt oft ein Wärmeverlust auf, denn sie verlaufen meist durch kalte Räume wie den Keller. Eine Dämmung zeigt hier große Wirkung und lässt sich einfach anbringen. Kaufen Sie im Baumarkt einfach günstige Schaumstoffschläuche und legen Sie diese um die Rohre. Auch ungedämmte Rollladenkästen sind in vielen Altbauten ein Schwachpunkt. Häufig ist eine Dämmung der Rollladenkästen aber schon mit geringem Aufwand möglich.

Stoßlüften statt Dauerlüften

Um in der kalten Jahreszeit Wärmeverluste zu vermeiden und dadurch Nebenkosten zu sparen, sollten Sie in Ihrer Wohnung mehrmals täglich lüften. Öffnen Sie drei- bis viermal pro Tag für jeweils 10 Minuten weit die Fenster. Idealerweise öffnen Sie gleichzeitig gegenüberliegende Fenster, damit Durchzug entsteht. So kommt schnell frische Luft in den Wohnraum, ohne dass allzu viel Wärme verloren geht. Zusätzlich verhindert Stoßlüften die Schimmelbildung. Ein dauerhaft gekipptes Fenster kostet Sie im Vergleich zum Stoßlüften mehrere Hundert Euro pro Heizsaison.

Auf programmierbare Thermostatventile setzen

Programmierbare Thermostatventile an Heizkörpern senken den Energieverbrauch. Denn sie lassen sich zum Beispiel so einstellen, dass sie die Raumtemperatur in Ihrer Abwesenheit niedrighalten und sie vor Ihrer Ankunft zu Hause automatisch erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist die Nachtabsenkung. Auch in Mietshäusern ist es möglich, Thermostatventile zu installieren. Zudem gibt es Thermostate, die sich per Smartphone steuern lassen. So passen Sie die Temperatur Ihrer Wohnung mithilfe einer App bereits auf dem Heimweg an. Dadurch nutzen Sie Ihr Heizsystem besonders effizient.

Heizung auf niedriger Stufe lassen

Unabhängig davon, ob Sie programmierbare Thermostate verwenden: Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Drehen Sie Ihre Heizung nachts und wenn Sie das Haus verlassen nicht ganz ab, sondern stellen Sie sie auf Stufe 1 oder 2. Denn einen ausgekühlten Raum wieder aufzuheizen, verbraucht deutlich mehr Energie und erhöht zudem das Schimmelrisiko.

Heizkörper freihalten und regelmäßig entlüften

Damit Heizwärme ungehindert in den Raum gelangt, sollten Sie Ihre Heizkörper nicht zustellen oder verhängen. Hinter einer Couch oder schweren Vorhängen staut sich die Wärme, sodass der Raum kühl bleibt und der Energieverbrauch steigt. Achten Sie daher auf mindestens 20 Zentimeter Abstand zwischen Möbeln und Heizkörpern. Entlüften Sie Ihre Heizung zudem regelmäßig, um im Alltag zu sparen. Denn wenn die Heizkörper gluckern oder nicht mehr wie gewohnt heizen, kann überschüssige Luft die Ursache sein. Diese lässt sich mit einem Entlüftungsschlüssel leicht ablassen. Das verbessert die Heizleistung sofort.

Heizungsanlage prüfen lassen und optimieren

Wer die Heizungsanlage regelmäßig durch Fachleute warten lässt, senkt seine Heizkosten. Im Rahmen der Wartung lohnt sich oft auch ein hydraulischer Abgleich. Fachleute stellen dabei das Heizsystem so ein, dass alle Heizkörper gleichmäßig und effizient mit Wärme versorgt werden. So steigern Sie den Komfort in den Räumen und senken gleichzeitig Ihre Heizkosten. Bei sehr alten Heizkesseln prüft die Fachkraft zudem mit Ihnen, ob sich ein Austausch gegen ein modernes, sparsames Gerät lohnt.

Mit Renovierung den Energieverbrauch senken

Wenn Sie Ihr Haus renovieren, gibt es viele Möglichkeiten, um den Energieverbrauch zu senken. Folgende Maßnahmen sind meist besonders wirksam:

  • Erneuern Sie Ihre Heizung. Veraltete Heiztechnik wie ältere Heizkessel oder ineffiziente Heizungspumpen treiben den Verbrauch nach oben. Moderne Geräte arbeiten sparsamer.
  • Eine Wärmepumpe arbeitet sehr effizient und nutzt überwiegend Umweltwärme. Dadurch können Sie Ihre Heizkosten und CO₂-Emissionen deutlich senken.
  • Alte Heizungspumpen gegen moderne Hocheffizienzpumpen auszutauschen, lohnt sich. Sie verbrauchen deutlich weniger Strom und senken so die Stromkosten.
  • Gute Dämmmaterialien isolieren die Außenwände und Fenster und halten die Wärme. Auch wenn Sie in einer Mietwohnung leben, können Sie die Dämmung verbessern: Eine hinter den Heizkörpern angebrachte Dämmmatte reflektiert die Wärme in den Wohnraum.

Warmwasser reduzieren

Der Anteil des Warmwassers an den Heizkosten beträgt durchschnittlich 8 bis 10 Prozent, sodass Sie beim Warmwasserverbrauch richtig sparen können. Machen Sie einen Abgleich mithilfe Ihrer Heizkostenabrechnung. Dort finden Sie den Anteil, den das Warmwasser an Ihren Heizkosten hat. Schon einfache Maßnahmen zeigen Wirkung: Ein Sparduschkopf zum Beispiel mischt Luft ins Wasser. So fließt weniger Warmwasser, ohne dass Sie Komfort verlieren.

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Checkliste: Mit diesen 10 Tipps senken Sie Ihre Heizkosten

  1. Stoßlüften: Öffnen Sie mehrmals täglich kurz und weit die Fenster, statt sie länger gekippt zu lassen.
  2. Türen schließen: Schließen Sie die Zimmertüren, damit die Wärme weder in den Flur noch in wenig genutzte Räume entweicht.
  3. Haustür: Nutzen Sie Zugluftstopper.
  4. Fenster: Schließen Sie abends Rollläden und Vorhänge.
  5. Thermostate: Nutzen Sie programmierbare Thermostate, die die Temperatur automatisch nach Uhrzeit oder Anwesenheit steuern.
  6. Heizkörper: Entlüften Sie sie regelmäßig und achten Sie auf genügend Abstand zwischen Möbeln und Heizkörpern.
  7. Warmwasser: Reduzieren Sie den Bedarf, zum Beispiel mit einem Sparduschkopf.
  8. Wartung: Beauftragen Sie Fachleute, die Ihre Heizungsanlage regelmäßig überprüfen und einen hydraulischen Abgleich vornehmen.
  9. Rohrdämmung: Dämmen Sie frei liegende Heizungsrohre in unbeheizten Räumen wie Keller oder Abstellräumen.
  10. Modernisierung: Planen Sie den Tausch veralteter Technik und verbessern Sie die Dämmung an Dach und Fassade.

Spareffekte durch Kombination mehrerer Maßnahmen

Ihre volle Wirkung entfalten einzelne Schritte erst gemeinsam. Wer bewusster heizt, die Heizungsanlage optimal einstellt, einen hydraulischen Abgleich durchführen lässt und zusätzlich die Dämmung verbessert, senkt den Energieverbrauch spürbar. Wenn Sie alte Heizungspumpen ersetzen und die Regelungstechnik modernisieren, sparen Sie je nach Ausgangssituation rund 10 bis 30 Prozent Energie.

Staatliche Förderung für energetische Modernisierung nutzen

Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer senken mit einer energetischen Modernisierung ihren Energieverbrauch und somit ihre Heizkosten. Zu den wichtigsten langfristigen Maßnahmen zählen:

So tun Sie nicht nur etwas für den Umweltschutz, sondern senken auch Ihre laufenden Kosten. Nutzen Sie dabei die finanzielle Unterstützung des Staates. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Beispiel bezuschusst Modernisierungen, die für eine bessere Energieeffizienz sorgen. Dazu zählen:

  • Zuschüsse für eine klimafreundliche Heizung (KfW-Programm Nr. 458),
  • Förderkredite für energieeffizientes Sanieren (KfW-Programm Nr. 261) und
  • geförderte Energieberatungen einer Energieeffizienz-Expertin oder eines Energieeffizienz-Experten.

Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort unterstützt Sie bei der energetischen Modernisierung und prüft, ob Sie Anspruch auf Fördermittel haben.

Nachzahlungen: Rücklagen bilden

Wie viel Sie für eine Kilowattstunde (kWh) Heizenergie zahlen, hängt vor allem davon ab, womit Sie heizen. Zudem schwanken die Energiepreise je nach Region und Anbieter. Allerdings liegen die Preise für Gas, Heizöl und Fernwärme im Vergleich zum vorigen Jahrzehnt weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Das liegt vor allem an gestiegenen Beschaffungs- und Netzkosten. Deshalb können hohe Nachzahlungen auf Sie zukommen, auch wenn sich Ihr Verbrauch nicht ändert. Falls möglich, sollten Sie deshalb am besten schon jetzt Geld zurücklegen, um die finanzielle Belastung durch eine Nachzahlung zu verringern. Ihre Volksbank Raiffeisenbank berät Sie dazu, wie Sie am besten Rücklagen bilden.

FAQs zum Thema Heizkosten senken

Heizkosten lassen sich sparen, wenn Sie regelmäßig stoßlüften, die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad senken, Fenster und Türen abdichten, Heizkörper entlüften und deren Wärmeabgabe nicht durch Möbel oder Vorhänge blockieren. Auch programmierbare Thermostate helfen dabei, effizient zu heizen.

Die monatlichen Heizkosten hängen stark von Wohnungsgröße, Gebäudezustand, Heizverhalten und Energieträger ab. Durchschnittlich liegen sie in einer 70Quadratmeter großen Wohnung bei etwa 70 bis 120Euro, können jedoch bei unsanierten Gebäuden oder ineffizientem Heizen deutlich höher ausfallen.

Heizkörper sollten entlüftet werden, wenn sie gluckern, ungleichmäßig warm werden oder nicht mehr richtig heizen. Luft im System verhindert den effizienten Wärmeaustausch, was den Energieverbrauch unnötig erhöht und zu höheren Heizkosten führt.

Der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und eine Flächenheizung vorhanden ist. Das sind Fußboden- oder Wandheizungen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Flächenheizungen erwärmen große Flächen gleichmäßig, was sie besonders effizient für den Betrieb mit Wärmepumpen macht. Normale Rippenheizungen, wie sie in vielen Wohnungen vorhanden sind, benötigen dagegen höhere Vorlauftemperaturen und eignen sich daher nur eingeschränkt für Wärmepumpen. Sie können aber mit Anpassungen auch gut genutzt werden. Zwar ist die Investition einer Wärmepumpe anfangs hoch, doch Förderprogramme und geringere Energiekosten machen sie langfristig wirtschaftlich attraktiv.

Die optimale Raumtemperatur liegt je nach Nutzung bei etwa 20 bis 22Grad im Wohnbereich, 18 Grad im Schlafzimmer und 23 Grad im Bad. Bereits eine Senkung um einen Grad kann rund sechs Prozent der Heizkosten einsparen, ohne dass der Wohnkomfort beeinträchtigt wird.

Für die Heizungsmodernisierung stehen bundesweit Förderprogramme wie die der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Verfügung. Sie fördern zum Beispiel den Austausch alter Heizungen gegen moderne, effiziente Systeme wie Wärmepumpen. Die genaue Förderhöhe hängt von der Maßnahme und den individuellen Voraussetzungen ab.

Schon mit einfachen Schritten können Sie im Winter kurzfristig Heizkosten sparen. Verringern Sie die Raumtemperatur leicht, lüften Sie regelmäßig stoßweise, dichten Sie Fenster und Türen ab und halten Sie Heizkörper frei. Wenn Sie zusätzlich abends Rollläden schließen und regelmäßig die Heizkörper entlüften, verbessern Sie die Wärmeverteilung und senken Ihren Energieverbrauch spürbar.

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