Das betriebliche Gesundheitsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Maßnahmen zur Krankheitsprävention bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirken sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus und reduzieren Fehlzeiten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement optimiert Strukturen und motiviert Ihr Team zu gesundem Verhalten, was Produktivität und Bindung stärkt.
Gesundheitsförderung umfasst ergonomische Ausstattung, Bewegungs- und Ernährungsangebote sowie Beteiligung aller betrieblichen Akteure.
Psychische Belastungen und das steigende Durchschnittsalter erfordern eine gezielte Förderung der Mitarbeitergesundheit am Arbeitsplatz.
Das betriebliche Gesundheitsmanagement gewinnt zunehmend an Bedeutung. Maßnahmen zur Krankheitsprävention bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirken sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus und reduzieren Fehlzeiten.
Stress und Leistungsdruck im Arbeitsleben nehmen zu. Eine Studie der Techniker Krankenkasse hat gezeigt, dass zwischen 2006 und 2018 die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Belastungen um 92 Prozent gestiegen sind und diese Studie berücksichtigt zeitlich noch nicht die fordernde Zeit der Corona-Pandemie. Umso wichtiger ist es also, direkt am Arbeitsplatz für eine Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu sorgen.
Auch Ihr Team müssen ihre eigenen Ressourcen kennen und gezielt einsetzen, um sich nicht zu überfordern. Die demographische Entwicklung in Deutschland zeigt zudem: Das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt. Daher ist es entscheidend, die Leistungsfähigkeit älterer Kolleginnen und Kollegen zu erhalten. Um die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, sollten Unternehmen dafür sorgen, dass die Arbeitsplatzbedingungen nicht als belastend empfunden werden. Ein gutes Betriebsklima kann ebenfalls dazu beitragen, dass Fehlzeiten abnehmen, wodurch die Produktivität des Unternehmens steigt.
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat zum Ziel, Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen so zu verändern und weiterzuentwickeln, dass die Arbeit und ihre Organisation sich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirkt. Zudem soll es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem gesundheitsfördernden Verhalten anregen. So lässt sich die Leistungsfähigkeit nicht nur erhalten, sondern sogar steigern. Außerdem stärkt das die Bindung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihr Unternehmen. Denn ein attraktives BGM-Angebot kann Sie von anderen Arbeitgebern positiv abheben. Eine Studie des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung hat ergeben, dass im Jahr 2022 lediglich 27 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angaben, dass in ihrem Betrieb ein ganzheitliches BGM-Konzept existiert.
Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist ein wichtiger Teilbereich des BGM. Ergonomische Bürostühle, Bewegungsangebote, Impfungen durch den Betriebsarzt in den Räumlichkeiten der Firma, gesunde Kantinenkost oder Kurse zum Umgang mit Stress: Dies sind nur einige der Dinge, die sich positiv auf die physische und psychische Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auswirken. Insbesondere Führungskräfte, aber auch Betriebsräte sowie das Team in der Personalabteilung sollten sich für gute Arbeitsbedingungen und ein angenehmes Betriebsklima einsetzen. Im Idealfall stellt die Firma speziell zu diesem Zweck eine Gesundheitsmanagerin oder einen Gesundheitsmanager ein. Falls bauliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung oder auch flexible Arbeitszeiten zur Stressreduktion geplant sind, sollten Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Diskussion einbeziehen und offen für deren Anregungen sein.
Arbeitgeber tragen eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Doch betriebliches Gesundheitsmanagement kann das Wohlbefinden der Belegschaft nur dann fördern, wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesundheitsfördernde Ideen aufgreifen und die Verhaltensprävention ernstnehmen. Dazu gehört zum Beispiel, Angebote wie eine Ernährungsberatung oder Entspannungskurse anzunehmen und das dort Gelernte im Alltag zu beherzigen. Bei Maßnahmen gegen Mobbing sind ebenfalls nicht nur Sie als Arbeitgeber gefragt, sondern ebenso Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorgesetzte sollten die Kolleginnen und Kollegen dabei unterstützen, Konflikte ruhig und in kollegialer Weise zu lösen. Darüber hinaus sollten Sie streng darauf achten, dass Erholungszeiten eingehalten werden. Dabei ist es manchmal nötig, übereifrige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran zu hindern, ihre Kolleginnen und Kollegen im Urlaub oder am Wochenende zu stören.
Zum BGM zählen selbstverständlich der Arbeitsschutz zur Verhütung von Unfällen, die Verringerung von schweren körperlichen Tätigkeiten sowie generell ein Führungsstil, der die Gesundheit der Belegschaft berücksichtigt. Auf diese Weise schaffen Sie ein gutes Betriebsklima. Ebenso gehören Maßnahmen zur Wiedereingliederung nach krankheitsbedingten Ausfallzeiten (Betriebliches Eingliederungsmanagement) sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Genauso wie Initiativen, mit denen Sie privat belasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegenkommen und damit deren Arbeitskraft erhalten. Krankenkassen, Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner oder Gesundheitsberaterinnen und Gesundheitsberater bieten häufig spezielle Angebote für Unternehmen, mit denen Sie Ihr betriebliches Gesundheitsmanagement ganzheitlich ausbauen können.
Gesetzliche Krankenkassen sind dazu verpflichtet, Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung zu unterstützen. Zu ihren Angeboten zählen zum Beispiel Seminare und Gesundheitskurse für Beschäftigte. Wenn Sie gemeinsam mit einer Krankenkasse ein Programm für Ihren Betrieb entwickeln, zahlt die entsprechende Kasse für alle Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht nur für diejenigen, die bei dieser Kasse versichert sind. Angebote im Bereich des BGM sind vielfältig. Achten Sie bei der Auswahl eines Programms auf die Qualität. Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement vergibt das Zertifikat QUADIGA (Qualität der Dienstleistungen in Gesundheit und Arbeit). Mit dieser Auszeichnung versehene Angebote bieten einen garantiert hohen Standard.
Die Covid-19-Pandemie hat die Arbeitswelt auf einen Schlag verändert und voraussichtlich dauerhafte Veränderungen mit sich gebracht. Positiv ist dabei zu bewerten, dass aufgrund der Risiken durch Covid-19 das BGM mehr Bedeutung erhält. Denn die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens.
Das Arbeiten von zu Hause hat in vielen Branchen Einzug gehalten. Allerdings ist der häusliche Arbeitsplatz oftmals nicht ergonomisch und damit gesundheitsfördernd eingerichtet. Daher ist Kreativität gefragt, um mit im Haushalt vorhandenem Mobiliar auszukommen und beispielweise die richtige Höhe des Arbeitstischs einzustellen. Neben den Beschäftigten sind bei Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements vor allem die Führungskräfte gefordert. Sie sollten trotz der räumlichen Trennung den Kontakt zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern halten, um auf Belastungen reagieren zu können, die durch die Arbeit von zu Hause entstehen. Zudem gibt es zahlreiche Online-Angebote, mit denen Sie Ihrer Belegschaft die Wichtigkeit des BGM vermitteln und zugleich kostengünstig einen Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen eröffnen können.