Was kostet mich mein Auto?

Kurz und kompakt

  • Beim Autokauf sollten nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch laufende Unterhaltskosten berücksichtigt werden.​

  • Fixkosten umfassen die Kfz-Steuer, die obligatorische Haftpflichtversicherung sowie gegebenenfalls zusätzliche Kaskoversicherungen.

  • Preisvergleiche beim Tanken, regelmäßige Wartung und vorausschauendes Fahren helfen dabei, die Gesamtkosten zu senken.

Mit diesen Unterhaltskosten müssen Sie rechnen

Wenn Sie ein Auto kaufen, sollten Sie nicht nur an die Anschaffungskosten denken, sondern auch an die laufenden und vor allem versteckten Kosten. Dazu gehören Kraftstoff oder Strom, Versicherung, Steuern, Pflege, Reparaturen und indirekte Kosten wie der Wertverlust. Die Antwort auf die Frage „Was kostet mich mein Auto insgesamt?“ fällt also komplexer aus als gedacht. Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Gesamtkosten bestimmen und wie Sie Ihre Finanzen realistisch planen. 

So setzen sich die Autokosten zusammen

Zu den Gesamtkosten eines Autos gehören nicht nur Anschaffungspreis und Verbrauch. Entscheidend sind auch die regelmäßigen Fixkosten – etwa für die Haupt- und Abgasuntersuchung (HU/AU). Zusätzlich entstehen laufende Aufwände wie Ölwechsel, Reifenwechsel oder Reparaturen. Dies kann die jährlichen Kosten in die Höhe treiben. 

Kostenübersicht

  • HU/AU: etwa 140 Euro inklusive Abgasuntersuchung
  • Kfz-Steuer: abhängig von Hubraum, CO₂-Ausstoß und Erstzulassung
  • Versicherung: Haftpflicht gesetzlich vorgeschrieben, Teil- oder Vollkasko optional
  • Kraftstoff/Strom: abhängig von Fahrverhalten, Preisen und Fahrzeugtyp/Fahrzeugklasse
  • Ölwechsel: zwischen 80 bis 150 Euro
  • Reifen: 50 bis 300 Euro pro Stück, stark abhängig von Modell und Fahrzeugklasse
  • Reparaturen und Pflege: stark nutzungsabhängig
  • Wertverlust: größter Kostenblock, besonders in den ersten Jahren

Besonderheiten bei Elektroautos

Statt Ölwechsel und Abgasuntersuchung entstehen hier andere Kosten, zum Beispiel für Batteriechecks oder Ladeinfrastruktur. Dafür sind Verschleißteile wie Bremsen oft günstiger, weil sie durch die Rückgewinnung von Energie weniger beansprucht werden. Außerdem profitieren Halterinnen und Halter eines E-Autos von der Steuerbefreiung bis Ende 2030. 

Monatliche Unterhaltskosten im Schnitt

Die monatlichen Unterhaltskosten unterscheiden sich je nach Fahrzeugtyp/Fahrzeugklasse und Haltedauer deutlich.

  • Kleinwagen: etwa 200 Euro pro Monat – Verbrauch, Versicherung und Kfz-Steuer sind hier niedriger
  • Mittelklasse: etwa 400 Euro pro Monat, abhängig von Motorisierung und Ausstattung
  • Oberklasse: etwa 800 Euro pro Monat, je nach Modell und Ausstattung
  • Faustregel: Im Schnitt liegen die monatlichen Unterhaltskosten bei etwa 450 Euro.

Besonders wichtig ist dabei die Haltedauer: Je länger Sie ein Auto nutzen, desto stärker relativieren sich die Fixkosten. Gleichzeitig wirkt sich der hohe Wertverlust in den ersten Jahren deutlich stärker auf die Gesamtkosten aus. Neben diesen Durchschnittswerten lohnt es sich, die einzelnen Kostenarten im Detail zu betrachten – von Fixkosten wie Versicherung und Steuer bis hin zu variablen Betriebskosten.

Fixkosten für ein Auto

Jedes Auto verursacht Fixkosten – unabhängig davon, wie viele Kilometer Sie im Jahr zurücklegen. Die Höhe der Kosten für eine Kfz-Versicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab und unterscheidet sich je nach Versicherer. Einfluss auf die Beitragshöhe haben unter anderem die Typklasse, die Schadenfreiheitsklasse, das Alter der Autofahrerin oder des Autofahrers sowie die jährlich gefahrenen Kilometer. Als Fahrzeughalterin oder Fahrzeughalter sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Sie deckt bei einem Unfall die Schadenersatzansprüche Dritter ab. Teilkasko- oder Vollkaskoversicherungen sind optional.

Eine Teilkasko schützt Sie vor den finanziellen Folgen von Schäden durch Naturgewalten, Unfällen mit Tieren oder Glasbruch. Mit einer Vollkasko sind Sie zusätzlich gegen Schäden durch Vandalismus sowie gegen selbstverursachte Unfallschäden versichert. Die Höhe der Kfz-Steuer hängt unter anderem vom Hubraum, C02-Ausstoß und dem Datum der Erstzulassung des Fahrzeugs ab. Elektroautos profitieren derzeit noch von einer zeitlich befristeten Steuerbefreiung. Je schadstoffärmer Ihr Fahrzeug ist, desto niedriger fällt die Kfz-Steuer aus. Ein weiterer fixer Kostenpunkt ist die Hauptuntersuchung (HU) inklusive Abgasuntersuchung (AU). Je nach Bundesland und Prüfanbieter zahlen Sie hier aktuell rund 120 bis 150 Euro – zuzüglich möglicher Reparaturen. 

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Verschiedene Arten von Betriebskosten

Ob Diesel, Benzin oder alternative Kraftstoffe: Um die Kosten dafür kommt niemand herum. Wie viel Sie jeweils zahlen müssen, hängt vom Kraftstoffpreis, der Art Ihres Autos und Ihrer Fahrweise ab. Weitere Betriebskosten fallen unter anderem für den Ölwechsel an. Dafür zahlen Sie je nach Werkstatt zwischen 30 und 70 Euro für die Arbeit, hinzu kommen 50 bis 100 Euro für Motoröl und Filter. Das beläuft sich insgesamt auf 80 bis 150 Euro. Ein regelmäßiger Ölwechsel ist wichtig, denn er schützt den Motor vor Verschleiß. Nach einer gewissen Laufleistung, also den gefahrenen Kilometern, muss daher ein Austausch des Öls erfolgen.

Auch Verschleißteile wie Bremsen, Auspuff oder Reifen sind Kostenfaktoren. Reifen zum Beispiel nutzen sich je nach Kilometerzahl und Fahrweise unterschiedlich stark ab. Neue Sommer- oder Winterreifen kosten je nach Modell und Fahrzeugklasse zwischen 50 und 150 Euro pro Stück. Bei größeren Fahrzeugen wie SUVs oder Oberklassewagen variieren die Preise zwischen 300 bis 500 Euro pro Stück. Hinzu kommen die Kosten für den Reifenwechsel. In Regionen mit milden Wintern können Sie auch Ganzjahresreifen nutzen.

Besonderheiten bei Elektroautos: Diese benötigen keinen Ölwechsel und keine Abgasuntersuchung. Stattdessen fallen Kosten für Batteriechecks oder gegebenenfalls die Wartung der Ladeinfrastruktur an. Bremsen nutzen sich durch Rekuperation langsamer ab, was die Betriebskosten zusätzlich reduziert.

Monatliche Pkw-Haltungskosten in Europa im Jahr 2022

Quelle: LeasePlan, Statista 2025

Wertverlust eines Autos

Fahrzeuge verlieren mit der Zeit an Wert. Wie schnell das geschieht und wie hoch der Wertverlust ausfällt, hängt von Fahrzeugtyp bzw. Fahrzeugklasse, der Ausstattung sowie von den gefahrenen Kilometern ab. Auch die Haltedauer spielt eine große Rolle, denn in den ersten Jahren nach der Anschaffung ist der Wertverlust eines Autos am höchsten. Besonders hoch ist jedoch der Wertverlust bei Neuwagen. Bereits im ersten Jahr – bei etwa 15.000 gefahrenen Kilometern – verlieren sie durchschnittlich rund 25 Prozent ihres Wertes. Autobesitzerinnen und Autobesitzer können den Wertverlust durch regelmäßige Wartung und gute Pflege etwas verlangsamen. Ganz vermeiden lässt er sich jedoch nicht. 

Unterhaltskosten bei Autoleasing

Auch bei Leasingfahrzeugen entstehen ähnliche Kosten wie beim Kauf eines Autos. Allerdings verteilen sich hier Anschaffung und Wertverlust anders. Statt eines hohen einmaligen Kaufpreises zahlen Sie eine monatliche Rate, die von Fahrzeugtyp bzw. Fahrzeugklasse, der Laufleistung und der Haltedauer abhängt. Viele Leasingoptionen beinhalten inzwischen auch umfangreiche Servicepakete, die über die reine Fahrzeugnutzung hinausgehen. Darin enthalten sind häufig die Kosten für regelmäßige Wartungen, Inspektionen und Reparaturen. 

Zusätzlich bieten viele Leasinganbieter Versicherungslösungen an, die direkt in die Leasingrate integriert werden. Dazu gehören beispielsweise eine 1-Klick-Versicherung (eine in den Leasingvertrag integrierte Kfz-Versicherung), eine GAP-Absicherung für den Fall eines Totalschadens oder Diebstahls sowie ein rund um die Uhr erreichbarer Notfall- und Pannenservice. Durch diese zusätzlichen Serviceleistungen haben Sie den Vorteil, dass Sie sich nicht selbst um einzelne Verträge oder unerwartete Zusatzkosten wie Reparaturen kümmern müssen, sondern eine klar kalkulierbare monatliche Rate haben. Der Nachteil: Über die gesamte Haltedauer hinweg sind die Gesamtkosten oft höher, als beim Kauf eines vergleichbaren Fahrzeugs.

5 Tipps: So sparen Sie Geld bei den Autokosten

  • Vergleichen Sie regelmäßig Sprit- und Strompreise. Schon wenige Cent Unterschied pro Liter oder Kilowattstunde summieren sich über das Jahr.
  • Prüfen Sie regelmäßig den Reifendruck. Ein zu niedriger Druck erhöht nicht nur den Verbrauch, sondern auch den Verschleiß der Reifen.
  • Wenn Sie vorausschauend fahren, können Sie ebenfalls Kraftstoff oder Strom sparen. Gehen Sie zum Beispiel vom Gas, wenn Sie eine rote Ampel sehen, und schalten Sie den Motor ab, sobald Sie im Stau stehen.
  • Lassen Sie für kurze Wege das Auto stehen und gehen Sie stattdessen zu Fuß. Vielfahrende können Fahrgemeinschaften gründen, um sich die Benzinkosten zu teilen.
  • Vergleichen Sie die Kosten für Ihre Autoversicherung. Wenn Sie mit den Konditionen nicht zufrieden sind, sollten Sie Ihre Kfz-Versicherung wechseln. Ihre Volksbank Raiffeisenbank berät Sie gerne zu diesem Thema. 
  • Planen Sie Wartungen rechtzeitig ein und lassen Sie kleine Defekte sofort beheben – so vermeiden Sie teure Folgereparaturen.

FAQs zu Unterhaltskosten beim Auto

  • Kfz-Versicherung: gesetzlich vorgeschriebene Haftpflicht, oft ergänzt durch Teil- oder Vollkasko
  • Kfz-Steuer: abhängig von Hubraum, Antriebsart und CO₂-Ausstoß
  • Finanzierungs- oder Leasingrate: falls das Auto nicht bar bezahlt wurde
  • Hauptuntersuchung (HU/AU): als Pflichtwartung kalkulierbar
  • Garage oder Stellplatz: wenn monatlich gemietet wird

E-Autos haben oft niedrigere Fixkosten als Verbrenner. Halterinnen und Halter eines Elektroautos profitieren bis 2030 von der Steuerbefreiung. Ab 2031 wird die Steuerhöhe anhand des Gesamtgewichts des E-Autos berechnet. E-Autos brauchen weniger Wartung (kein Ölwechsel, weniger Verschleißteile). Versicherungen können etwas teurer sein, bieten aber spezielle E-Tarife. Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt der Wertverlust, da sich Akkutechnik und Förderungen schnell ändern können. 

Sie können Ihre Kfz-Versicherungskosten senken, indem Sie zum Beispiel eine höhere Selbstbeteiligung wählen, Ihre jährliche Fahrleistung realistisch angeben, den Fahrerkreis einschränken und die Prämie jährlich statt monatlich zahlen. Außerdem sollten Sie regelmäßig Tarife vergleichen und ggf. Ihre bisherige Versicherung wechseln. 

Ein Auto kostet je nach Größe und Nutzung im Schnitt zwischen 0,30 und 0,70 Euro  pro Kilometer. Die Kosten setzen sich aus Fixkosten (Versicherung, Steuer, Wertverlust) und variablen Kosten (Kraftstoff/Strom, Wartung, Reifen) zusammen.

Carsharing lohnt sich meist nur bei geringer Nutzung, weil die Fixkosten entfallen und Sie nur für tatsächliche Fahrten zahlen. Leasing bietet Ihnen planbare monatliche Raten, ist aber am Ende der Laufzeit oft teurer als langfristiger Besitz. Ein eigenes Auto rechnet sich in der Regel bei hoher jährlicher Fahrleistung und längerer Haltedauer.

Ein Auto sollte idealerweise in drei bis fünf Jahren abbezahlt sein. Denn so vermeiden Sie hohe Zinskosten und fahren nach der Finanzierung noch schuldenfrei, ohne dass das Auto schon stark an Wert verloren hat.

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