Studium finanzieren: So klappt’s mit der Studienfinanzierung

Kurz und kompakt

  • Studienkredite helfen bei laufenden Kosten, müssen nach einer Ruhephase in Raten zurückgezahlt werden und gelten meist bis 44 Jahre.

  • Das BAföG kombiniert einen Zuschuss und einen zinslosen Kredit, es wird nach festen Regeln vergeben und ist nach dem Studium in Raten zurückzuzahlen.

  • Stipendien honorieren gute Leistungen oder Engagement, sind rückzahlungsfrei und werden von Stiftungen oder Organisationen vergeben.

Ob BAföG, Stipendium oder Nebenjob – wir zeigen dir die besten Wege, um dein Studium clever zu finanzieren.

Ein Studium bringt nicht nur neue Erfahrungen, sondern auch finanzielle Herausforderungen mit sich. Von Miete über Studiengebühren bis hin zum täglichen Leben – die Kosten summieren sich schnell. Doch keine Sorge, denn es gibt viele Möglichkeiten, dein Studium passend zu deiner persönlichen Situation zu finanzieren.

BAföG, Kindergeld & Co.: Staatliche Unterstützung nutzen

Wenn deine Eltern dich nicht ausreichend finanziell unterstützen können, springt der Staat ein. Vor allem mit dem bekannten BAföG. Der aktuelle Förderhöchstsatz liegt bei bis zu 992 Euro pro Monat und setzt sich aus einem staatlichen Zuschuss sowie einem zinsfreien Darlehen zusammen. Die Rückzahlung beginnt erst einige Jahre nach Studienende in kleinen Raten. Zusätzlich hast du Anspruch auf Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr, in bestimmten Fällen, etwa bei einem Freiwilligendienst, sogar darüber hinaus.

Mit einem Nebenjob das Einkommen aufbessern

Viele Studierende bessern ihr Einkommen mit einem Nebenjob auf.  Solange  du ein paar Regeln beachtest, ist das auch völlig okay. Als Werkstudent darfst du während des Semesters bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten. In der vorlesungsfreien Zeit sind mehr Stunden erlaubt als während des Semesters . Üblich sind bis zu 40 Stunden pro Woche. Wichtig ist, dass die Tätigkeit auf die Semesterferien beschränkt und befristet ist. Wer dauerhaft Vollzeit arbeitet, verliert den Status als Studentin oder Student. Wenn du BAföG bekommst, achte darauf, dass dein Verdienst die neue Freigrenze von 556 Euro im Monat nicht übersteigt. Falls das passiert, wird dir die Förderung gekürzt.

Wohngeld, Studienkredite und Bildungsdarlehen

Wenn du keinen Anspruch auf BAföG hast – zum Beispiel wegen deines Alters, der Studienart oder des Einkommens deiner Eltern – kann Wohngeld eine Lösung sein. Wichtig: Du bekommst diesen Zuschuss nur, wenn du nachweislich keine BAföG-Förderung erhältst. Wenn es finanziell trotzdem eng wird, hilft ein Studienkredit, etwa von der KfW. Die monatlichen Beträge kannst du flexibel wählen, die Rückzahlung startet erst nach einer Pause nach dem Studium.

Für die letzten Semester gibt es außerdem den Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes. Er eignet sich besonders, wenn du kurz vor dem Abschluss stehst und deine Studienfinanzierung sichern möchtest. Kredite können helfen, sollten aber nur aufgenommen werden, wenn du die Rückzahlung realistisch einplanen kannst.

Stipendien und Auslandsstudium

Ein Studium im Ausland erweitert nicht nur deinen Horizont, sondern kann auch deine Karrierechancen verbessern. Doch wie finanzierst du diesen Schritt? Das Auslands-BAföG unterstützt dich hierbei mit bis zu 580 Euro monatlich für Lebenshaltungskosten, plus Zuschüsse zu Reise- und Studiengebühren. Selbst wenn du im Inland kein BAföG erhältst, könntest du für das Auslands-BAföG berechtigt sein, da die Förderkriterien unterschiedlich sind.

Das „Erasmus+ Programm“ der EU bietet zudem finanzielle Unterstützung für Studienaufenthalte und Praktika innerhalb Europas. Für das Jahr 2025 stehen hierfür insgesamt rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung.

Neben diesen Programmen gibt es zahlreiche Stipendien, die nicht nur auf Bestnoten abzielen. Viele Organisationen fördern Studierende aufgrund von sozialem Engagement, besonderen Talenten oder spezifischen Studienrichtungen.

Ein Auslandsstudium ist meist kostspielig, aber mit den richtigen Informationen und Förderungen wird es finanziell machbar.

Steuerliche Vorteile clever nutzen

Auch wenn du während des Studiums kein oder nur wenig Geld verdienst, lohnt es sich, Quittungen aufzuheben. Denn viele Ausgaben, die mit deinem Studium zusammenhängen, kannst du steuerlich geltend machen. Dazu zählt zum Beispiel dein Laptop, Fachliteratur, Fahrtkosten oder auch ein Umzug für das Studium.

Diese Kosten gelten als Werbungskosten oder Sonderausgaben und können sich später bei deiner Steuererklärung auszahlen. Zum Beispiel, wenn du nach dem Studium dein erstes Gehalt bekommst und Verluste aus der Studienzeit rückwirkend angerechnet werden.

Tipp für deine Steuererklärung

Belege sammeln und Kontoauszüge aufheben. Der Aufwand ist gering, der Nutzen kann langfristig bares Geld sein.

Finanzplanung: Schritt für Schritt ins Studium starten

Je besser du im Vorfeld planst, desto entspannter wird dein Studienstart. Mit einer einfachen Checkliste siehst du  schnell, welche Finanzierungswege passen.

Deine Checkliste vor dem Studienstart:

  • Habe ich Anspruch auf BAföG oder Kindergeld?
  • Reicht mein Budget – oder brauche ich Unterstützung?
  • Kommt ein Nebenjob infrage (im Semester max. 20 Stunden / 556 Euro)?
  • Bekomme ich eventuell Wohngeld?
  • Gibt es passende Stipendien oder Programme fürs Ausland?
  • Muss ich einen Kredit einplanen, z. B. KfW oder Bildungsdarlehen?
  • Welche Ausgaben kann ich steuerlich absetzen?

FAQ zur Studienfinanzierung

BAföG richtet sich nach dem Einkommen der Eltern, deinem eigenen Einkommen und Vermögen sowie der Wohnsituation. Der Förderhöchstsatz liegt derzeit bei bis zu 992 Euro monatlich (Stand 2025).

Neben Leistungsstipendien gibt es auch solche für soziales Engagement, bestimmte Studienfächer oder persönliche Lebensumstände. Die Bewerbung läuft meist direkt über die Stiftungen oder über Plattformen wie mystipendium.de.

Während der Vorlesungszeit liegt die Obergrenze bei 20 Stunden pro Woche. In den Semesterferien darfst du deutlich mehr arbeiten – oft sogar bis zu 40 Stunden pro Woche, also in Vollzeit. Entscheidend ist, dass die Tätigkeit befristet ist und nur während der vorlesungsfreien Zeit stattfindet. Dauerhaftes Vollzeitarbeiten führt sonst dazu, dass du deinen Studierendenstatus verlierst.

Beim BAföG darf das Jahreseinkommen 6.672 Euro nicht überschreiten. Beim Kindergeld ist entscheidend, dass das Studium im Vordergrund steht – die Höhe des Verdienstes spielt keine Rolle.

Über Auslands-BAföG, Erasmus+ oder spezielle Stipendienprogramme. Je nach Land und Programm werden Reisekosten, Unterkunft und Studiengebühren teilweise oder vollständig übernommen.

Hier gibt's mehr Infos

Praktikum

Mehr Informationen zu einem Praktikum findest du auf der Website deiner Volksbank Raiffeisenbank vor Ort.


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