Kaufen und mieten: Die richtige Wohnform für jede Lebenssituation

Kurz und kompakt

  • Bei Wohnentscheidungen spielen Familienplanung und Absicherung eine zentrale Rolle.

  • Kaufinteressierte sollten Preisentwicklung, Finanzierung, Eigenkapital und Risiken wie Einkommensausfall sorgfältig abwägen.

  • Mietende tun gut daran, Nebenkosten, Mietkaution und fehlende Vermögensbildung zu berücksichtigen, besonders bei steigenden Mieten.

Welche Wohnform passt zu mir?

Wer auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist, steht oft vor der Frage: Kaufen oder mieten? Beide Wohnformen haben ihre Stärken. Die Wahl hängt davon ab, wie Sie leben möchten und wie viel Geld Sie aktuell investieren können. Hier erhalten Sie einen Überblick rund um das Thema „Kaufen und Mieten“.

Kaufen oder mieten – eine grundlegende Abwägung

Die Entscheidung zwischen Kauf und Miete hängt von zahlreichen Faktoren ab. Während Eigentum langfristige Sicherheit und Unabhängigkeit verspricht, punktet das Mieten durch Flexibilität und geringere Einstiegskosten.

In Großstädten kann es sinnvoll sein, zunächst eine Wohnung oder ein Haus zu mieten, um die Wohnlage im Alltag und das meist unübersichtlichere Angebot an Infrastruktur, wie Schulen und Arztpraxen, kennenzulernen. In der Zwischenzeit wägen Sie in Ruhe ab, ob Sie trotz des hohen Preisniveaus eine Immobilie erwerben möchten.

Auf dem Land hingegen ist der Kauf von Wohneigentum häufig leichter realisierbar. Denn die Immobilienpreise sind geringer und die Auswahl an Baugrundstücken ist größer. Allerdings ist die Infrastruktur auf dem Land eingeschränkter – etwa bei öffentlichem Nahverkehr und medizinischer Versorgung. Ein Auto pro Familie ist nahezu unerlässlich. Oft werden sogar mehrere benötigt.

Die Abwägung fußt aber nicht nur auf den äußeren Rahmenbedingungen, sondern auch auf der Frage, ob Sie Ihr Leben schon langfristig planen und sich an eine Immobilie binden wollen.

Immobilienmarkt und Finanzierung im Vergleich

Kaufen und Bauen

Neben der persönlichen Lebensplanung spielt die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt eine zentrale Rolle. In vielen Regionen steigen Preise für Wohnungen und Häuser kontinuierlich. Käuferinnen und Käufer sollten genau kalkulieren, ob sie eine Finanzierung durchhalten können und ob ausreichend Eigenkapital auch für die Kaufnebenkosten vorhanden ist. Außerdem ist die Zinsentwicklung nicht vorauszusehen, da sie zum Beispiel vom Leitzins abhängt. Deswegen brauchen Kaufinteressierte einen finanziellen Puffer für Anschlussfinanzierungen. Wer selbst bauen möchte, sollte eine ausreichende Reserve für Baunebenkosten und mögliche Verzögerungen einkalkulieren. Denn oft muss man länger im alten Zuhause bleiben als gedacht. Unterschätzen Sie ebenfalls nicht, dass eine Scheidung, der Verlust der Partnerin oder des Partners oder unvorhergesehene Einkommenseinbußen Sie finanziell stark einschränken können. In solchen Fällen kann die Finanzierung ins Wanken geraten - bis hin zur Zwangsversteigerung. Emotionale Belastungen für die Familie oder ein unfreiwilliger Umzug können die Folge sein. Deshalb ist es wichtig, bei der Entscheidung für Wohneigentum frühzeitig passende Absicherungen einzuplanen – etwa durch Risikolebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen.

Mietkosten

Doch auch Mieterinnen und Mieter stehen vor finanziellen Herausforderungen. Neben der eigentlichen Monatsmiete – die je nach Lage und Größe der Immobilie stark variieren kann – fallen auch Nebenkosten für Heizung, Wasser und Hausreinigung an, die ein Drittel der Warmmiete ausmachen können. Zusätzlich ist bei Mietbeginn in der Regel eine Mietkaution zu hinterlegen, die bis zu drei Nettokaltmieten betragen darf. Hierbei ist bei geringen Rücklagen eine Mietbürgschaft oder ein Mietkautionskonto eine gute Alternative.

Langfristig sollten Mietende einkalkulieren, dass monatliche Mietzahlungen keine Vermögensbildung bewirken. Die Restschuld eines Immobilienkredits reduziert sich schrittweise, so dass der eigene Vermögenswert steigt. Im Gegensatz dazu fließen Mietzahlungen dauerhaft an Dritte ab. Bei Mieterhöhungen und anhaltend steigenden Quadratmeterpreisen kann dies insbesondere in Städten mit hoher Nachfrage die finanzielle Belastung auf Dauer deutlich steigern.

Eigentum oder Miete: Wohnentscheidungen bewusst treffen

Ob Haus, Wohnung oder Grundstück: Je nach Lebensentwurf und finanziellem Spielraum gibt es unterschiedliche Wege zum passenden Zuhause. Wer dauerhaft an einem Ort bleiben möchte, ein gesichertes Einkommen sowie genügend Eigenkapital vorweisen kann, für den ist der Kauf eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Besonders Familien mit Kindern gewinnen an Planungssicherheit. Zusätzlich können sie in vielen Fällen von staatlicher Förderung profitieren.

Für Menschen mit kurzfristigen beruflichen Perspektiven, unsicherem Einkommen oder dem Wunsch nach räumlicher Flexibilität kann hingegen das Mieten eines Hauses oder einer Wohnung die bessere Wahl sein.

Auch Übergangslösungen wie Mietkauf bieten sich an, wenn ein direkter Kauf nicht infrage kommt, aber mittelfristig erwogen wird. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Miete und daran anschließenden Eigentumserwerb, bei dem ein Teil der Miete auf den späteren Kaufpreis angerechnet wird. Eine andere Idee wäre die Mitgliedschaft in einer Wohnungsbaugenossenschaft. Denn wer sich dauerhaft festlegen, aber kein klassisches Eigentum erwerben möchte, kann so langfristig sicheren Wohnraum erhalten.

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Zukunftsperspektiven und Lebensphasen berücksichtigen

Die Entscheidung zwischen kaufen und mieten hängt wesentlich von der persönlichen Lebenssituation ab. Junge Menschen bevorzugen oft flexible Wohnmodelle, Familien suchen hingegen langfristige Stabilität. Seniorinnen und Senioren wiederum achten verstärkt auf Barrierefreiheit und eine angemessene Wohnraumgröße, sei es in Miet- oder Eigentumswohnungen. Ebenso spielen Aspekte wie Altersvorsorge, berufliche Mobilität und die Absicherung von Angehörigen eine wichtige Rolle. Letztlich bleibt diese Entscheidung individuell. Wer sich fundiert informiert, kann eine Wohnform wählen, die zu den eigenen Vorstellungen passt. Ihre Volksbank Raiffeisenbank berät Sie gern dazu.

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