Wachstumsphasen sind eine große Herausforderung für Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie müssen die Finanzierung sichern, Liquidität vorhalten und Ihre Vision zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verwirklichen.
Eine erfolgreiche Expansion basiert auf einer soliden Vorbereitung, einer guten Finanzplanung und einer kontinuierlichen internen Abstimmung.
Liquidität bleibt in jeder Wachstumsphase unerlässlich, Factoring und Leasing sind ergänzende Finanzierungsmöglichkeiten.
Ein überzeugender Businessplan mit realistischen Zahlen, klarer Argumentation und sicher vorgetragen erhöht die Erfolgschancen erheblich.
Wachstumsphasen sind eine große Herausforderung für Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie müssen die Finanzierung sichern, Liquidität vorhalten und Ihre Vision zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verwirklichen.
Expansion benötigt eine durchdachte Strategie. Mit der richtigen Vorbereitung sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet, können Ihr Potenzial voll ausschöpfen und sichern sich somit ein nachhaltiges Unternehmenswachstum.
Besonders in wachsenden Unternehmen ist es wichtig, dass Sie sich als Unternehmerin oder Unternehmer übergeordneten, strategischen Aufgaben widmen. Oft passiert es, dass Unternehmerinnen oder Unternehmer sich nicht aus dem operativen Geschäft zurückziehen wollen. Jedoch ist es wichtig, dass Sie Aufgaben abgeben und delegieren.
Mit dem Unternehmenswachstum steigen nicht unbedingt sofort auch Umsätze oder Gewinne. Zum einen verlangt Wachstum häufig erhebliche Ausgaben, zum anderen ist das Wachstum Ihres Unternehmens sehr facettenreich. Die Auswirkungen auf den Umsatz können sich verzögern, wenn ein Aspekt vernachlässigt wurde. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn nicht alle Mitarbeitenden vorbereitet sind, sich ihre Aufgaben plötzlich verändern und die internen Prozesse nicht mehr zu den Anforderungen passen. Wachstum birgt aber auch Risiken – zum Beispiel wenn Sie sich stark auf die Kundengewinnung konzentrieren und dabei Ihre Liquidität aus den Augen verlieren.
Damit Ihr Unternehmen nicht unvorbereitet mit den wachsenden Anforderungen konfrontiert wird, sollten Sie sich und Ihre Mitarbeitenden auf die Veränderungen vorbereiten. Wie wirken sich die Änderungen auf die tägliche Arbeit aus? Es ist wichtig, Unternehmenskultur, Prozesse und Strukturen anzupassen und die Veränderungen zu gestalten.
Ein Unternehmen kann auf viele Arten wachsen. Es kann konkurrierende oder zuliefernde Firmen aufkaufen oder ins Ausland expandieren. Als organisches Wachstum versteht man hingegen eine natürliche Entwicklung in verschiedenen Bereichen der Unternehmensstrategie. Es wird beispielsweise der Kundinnen- und Kundenkreis erweitert, indem andere Zielgruppen angesprochen werden. Oder ein Unternehmen vervielfältigt sein Angebot und vergrößert so das Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolio.
Innovation ist der beste Motor für das Unternehmenswachstum. Dabei reicht es nicht, einfach eine neue Maschine anzuschaffen. Märkte und Produkte verändern sich ständig. Dem müssen Sie sich stellen und Ihre Unternehmensziele und -strukturen immer wieder hinterfragen. Wenn die Strategie steht, sollte sie auch intern kommuniziert werden. Alle in der Firma Tätigen müssen wissen, was sich für sie verändert.
Bei einer Expansion verändern sich unvermeidlich auch die Strukturen und die internen Abläufe. Es ist entscheidend, dass Sie diese Strukturveränderung in die Wachstumsplanung miteinbeziehen. Je größer die Firma ist, desto bedeutender werden Steuerung, Zusammenspiel und Abstimmung. Interne Prozesse sollten also stetig kritisch betrachtet und bei Bedarf korrigiert werden.
Ohne Liquidität ist eine Expansion kaum möglich. Je größer das Wachstum ist, desto mehr liquide Mittel benötigen Sie. Für die Optimierung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Im ersten Schritt schöpfen Sie die Ressourcen Ihres Unternehmens aus. Wenn Sie die Möglichkeit haben, das Unternehmen voranzutreiben, ohne Belastungen durch Zinsen in Kauf nehmen zu müssen, ist das die ideale Voraussetzung für eine Expansion. Sind die freien finanziellen Mittel jedoch nicht ausreichend, haben Sie neben dem klassischen Kredit auch andere Möglichkeiten.
Liquidität ist eine wichtige Voraussetzung für das Unternehmenswachstum. Auch wenn Sie sich bereits in einer Wachstumsphase befinden, müssen Sie darauf achten, dass der Zahlungsverkehr reibungslos läuft. Wenn Sie zum Beispiel alle Energien auf die Kundinnen- und Kundenakquise konzentrieren, sollten Sie andere Bereiche und Faktoren wie Rechnungen und Außenstände trotzdem nicht vernachlässigen.
Wenn Sie pünktlich liefern, aber Ihre Rechnungen nicht immer schnell bezahlt werden, kann das zu Liquiditätsengpässen führen. Mit Factoring verkaufen Sie Ihre Außenstände an eine Factoring-Gesellschaft. Das hat den Vorteil, dass Sie sofort liquide Mittel zur Verfügung haben und sich keine Sorgen um ein eventuelles Ausfallrisiko machen müssen. Das übernimmt die Factoring-Gesellschaft.
Expansion braucht Investitionen. Für die Finanzierung haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, je nach Art der Investition. Wichtig ist, sich gut auf das Gespräch mit der Hausbank vorzubereiten.
Ein enges Verhältnis zur Hausbank ist von Vorteil. Ihre Beraterin oder Ihr Berater kennt die Region und Ihr Unternehmen und kann so auf Ihre Bedürfnisse eingehen. Ihre Hausbank vergibt dabei nicht nur Darlehen, sondern bietet Ihnen auch die Möglichkeit, Förderkredite zu beantragen. Für Ihre Beraterin oder Ihren Berater ist entscheidend, dass Ihr Geschäftsvorhaben erfolgversprechend ist und Sie gegebenenfalls Sicherheiten zur Verfügung stellen.
Wenn Sie Investitionen tätigen möchten, aber weder einen Kredit aufnehmen noch das Eigenkapital belasten wollen, ist Leasing eine Alternative. Sie können zum Beispiel Immobilien, Maschinen oder IT-Ausstattung leasen. So schonen Sie die Bilanz und sind immer auf dem neuesten Stand der Technik. Wenn es um größere Beträge geht, ist eine Aufstockung des Eigenkapitals durch Eigenkapitalfinanzierung eine weitere Möglichkeit.
Über Ihre Möglichkeiten und Chancen kann Sie am besten Ihre Firmenkundenberaterin oder Ihr Firmenkundenberater aufklären – seien es Kredite, Leasing oder Fördermittel. Dabei ist ein detaillierter Businessplan wichtig. Aber Ihre Hausbank zieht auch die qualitativen Aspekte in Betracht: Wie sieht es mit Ihren unternehmerischen Qualitäten aus? Ist die Marktsituation gut? Wie stellt sich die Unternehmensstruktur dar?
Ähnlich wie bei der Gründung sollten Sie detailliert planen, wie die Wachstumsphase oder das Wachstumsvorhaben ablaufen soll. So bekommen Sie nicht nur einfacher Bankendarlehen, Sie entdecken vielleicht auch noch Schwachstellen an Ihrem Vorhaben.
Wie der Businessplan für Ihr Wachstumsvorhaben aussehen sollte, richtet sich nach der Art Ihrer Expansion. Führen Sie ein neues Produkt ein? Sprechen Sie eine neue Zielgruppe an? Steigern oder optimieren Sie die Produktion? Entscheidend ist, dass der Businessplan Ihr Vorhaben transparent macht – nicht nur für die Bankberaterin oder den Bankberater, sondern auch für Sie selbst.
Beim Businessplan für Ihr Wachstumsvorhaben kommt es nicht nur darauf an, dass die Zahlen stimmen und die Kalkulationen korrekt sind. Er sollte auch für diejenigen gut verständlich sein, die Ihr Unternehmen nicht kennen. Ihre Argumentation sollte zudem nachvollziehbar und die Zahlen immer realistisch bleiben. Wenn Ihre Darlegung klar und eingängig ist, zeigt das Ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt.
Am Ende kommt es nicht auf das geschriebene Wort an, sondern darauf, ob Sie die Inhalte des Projektplans auch persönlich vertreten können. Sowohl gegenüber Ihrer Hausbank als auch bei Gesprächen mit potentiellen Kundinnen, Kunden oder Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern müssen Sie überzeugend und kompetent auftreten. Dazu gehört eine umfassende Kenntnis Ihres Vorhabens und das Selbstvertrauen, um auf eventuelle Bedenken bei Ihren Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern reagieren zu können.