Mit einer Umkehrhypothek können Immobilieneigentümer den Wert ihrer Immobilie als zusätzliches Einkommen nutzen. Wie das genau geht und worauf Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer dabei achten sollten, erfahren Sie hier.
Die Umkehrhypothek ist ein spezielles Finanzmodell, das Immobilieneigentümern im Alter zusätzliches Einkommen ermöglicht.
Eigentümer beleihen ihr Haus, erhalten eine Rente oder Einmalzahlung und behalten dabei ein lebenslanges Wohnrecht.
In Deutschland gibt es zwei Varianten: einen Baukredit für Rentner mit Rückzahlung und eine Immobilienrente mit Zinszahlungen.
Mit einer Umkehrhypothek können Immobilieneigentümer den Wert ihrer Immobilie als zusätzliches Einkommen nutzen. Wie das genau geht und worauf Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer dabei achten sollten, erfahren Sie hier.
Eine Umkehrhypothek, auch bekannt als Rückwärtshypothek oder englisch Reverse Mortgage, ist eine Form des Darlehens. Immobilieneigentümer können ihr Eigenheim mit einer Rückwärtshypothek beleihen und sich damit eine laufende lebenslange Rente oder einen einmaligen Betrag auszahlen lassen. Zudem haben Darlehensnehmer ein lebenslanges Wohnrecht.
Es gibt international unterschiedliche Auslegungsarten der Umkehrhypothek. In den USA zum Beispiel müssen Immobilienbesitzer und Immobilienbesitzerinnen für dieses Darlehen keine Zinsraten oder Tilgungsraten zahlen. Diese werden gestundet. Das bedeutet, sie fallen zwar an, müssen jedoch erst am Ende, also nach dem Ableben des Immobilienbesitzers oder der Immobilienbesitzerin, zurückgezahlt werden. Wenn Erbinnen und Erben die Immobilie auslösen wollen, müssen sie die Hypothek samt Zinsen zurückzahlen. Falls es keine Erbinnen und Erben gibt, zahlt der nächste Käufer Hypothek und Zinsen an den verkaufenden Kreditgeber.
In Deutschland kann die Umkehrhypothek zwei Formen annehmen: als Baukredit für Rentnerinnen und Rentner und Baukredit als Immobilienrente.
Um im Alter mehr Geld zur Verfügung zu haben, können Immobilieneigentümer in Deutschland ihr Zuhause, das eventuell bereits abbezahlt wurde, wieder beleihen und somit weiter Eigentümerinnen oder Eigentümer der Immobilie bleiben. Dabei können sie zwischen einem Baukredit für Rentnerinnen und Rentner und einem Baukredit als Immobilienrente wählen.
Bei einem Baukredit für Rentnerinnen und Rentner wird der Betrag einmalig ausgezahlt. Die Rückzahlung erfolgt monatlich in Form von festen Raten (Annuitätendarlehen) oder nur mit fest vereinbarten Zinsen (endfälliges Darlehen). Beim endfälligen Darlehen zahlt der Kreditnehmer nur Zinsen und keine Tilgung. Diese wird am Ende der Laufzeit in voller Höhe gezahlt.
Beim Baukredit als Immobilienrente können sich Kreditnehmer zwischen einer festen Rente oder einem flexiblen Betrag entscheiden. Dabei werden keine festen Rückzahlungsraten vereinbart, sondern nur Zinszahlungen, die monatlich variabel oder mit festem Zinssatz erhoben werden (endfälliges Darlehen).
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Vorteile | Nachteile |
Lebenslanges Wohnrecht in der gewohnten Immobilie | Die Immobilie muss von der Eigentümerin oder dem Eigentümer für den Darlehensgeber instandgehalten werden. |
Kleine Aufbesserung der Rente | Jedoch fallen diese Auszahlungsbeträge vergleichsweise gering aus. |
Erben können die Immobilie auslösen, … | … müssen aber das Darlehen samt Zinsen auf einmal zurückzahlen. |
Die Umkehrhypothek lohnt sich für Immobilieneigentümer, die keine Erbinnen und Erben haben, niemandem ihre Immobilie vererben möchten oder im Rentenalter weiterhin in ihrem gewohnten Eigentum wohnen wollen. Die Risikoabschläge der Darlehensgeber und die eher geringen Rentenauszahlungsbeträge machen dieses Modell nur für wenige Immobilienbesitzer attraktiv. In manchen Fällen ist daher eine klassische Leibrente als Rentenabsicherung sinnvoller.