Wohnen und Leben – rund ums Zuhause

Kurz und kompakt

  • Auf der Suche nach einem neuen Zuhause müssen praktische, finanzielle und rechtliche Aspekte wie Verträge, Kosten und Pflichten beachtet werden.

  • Bei Mietwohnungen spielen neben Miethöhe und Nebenkosten auch Regelungen zu Reparaturen und Kündigung eine zentrale Rolle.

  • Wer kaufen oder bauen möchte, realisiert die eigenen Wohnträume mit einer vorausschauenden Finanzplanung und staatlicher Förderung kostensparend und sicher.

Finanzielle, rechtliche und alltägliche Fragen

Ob zur Miete oder im Eigentum: Wer ein neues Zuhause sucht, begegnet vielen praktischen, rechtlichen und finanziellen Fragen - etwa zu Verträgen, Kosten, Pflichten und Gestaltungsspielräumen. Wenn Sie die Grundlagen kennen, können Sie besser entscheiden, wie Sie wohnen möchten. 

Neue Lebensphasen und Wohnformen

Der Einzug in die erste eigene Wohnung markiert oft einen neuen Lebensabschnitt. Junge Menschen stehen dabei vor vielen organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Fragen. Ähnlich anspruchsvoll sind andere Phasen wie die Gründung einer Wohngemeinschaft, die Anpassung des Wohnraums an veränderte Lebensumstände oder der Wechsel zu neuen Wohnformen im Alter. Diese Umstellungen betreffen sowohl Mieter als auch Eigentümer – insbesondere dann, wenn sie mit dem Kauf einer Immobilie oder einer baulichen Maßnahme verbunden sind. Bei größeren Veränderungen, wie etwa dem barrierefreien Umbau, der energetischen Sanierung oder dem Einbau eines Balkonkraftwerks, sollten auch Fördermöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Die KfW und viele Bundesländer bieten dafür spezielle Programme an.

Wohnen zur Miete

Miethöhe, Nebenkosten und gesetzliche Regelungen

Die erste Frage bei der Suche nach einer Mietwohnung ist in der Regel: Wie viel Miete kann ich mir leisten? Achten Sie dabei nicht nur auf die Kaltmiete, sondern auch darauf, wie hoch die Warmmiete sein wird. Denn zur Gesamtmiete gehören auch die Nebenkosten, etwa fürs Heizen, die Wasserversorgung, die Müllabfuhr und die Hausreinigung. Wenn Sie außerdem wissen, wie Sie die Nutzfläche korrekt berechnen, können Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis der Wohnungsangebote besser beurteilen.

Mietvertrag

Ist das neue Zuhause einmal gefunden, folgt die Unterzeichnung des Mietvertrags. Dieser regelt alle Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter. Kernthema ist natürlich die Miethöhe. Neben einer festen Summe gibt es weitere Varianten: Die Staffelmiete sieht regelmäßige, vorher vertraglich vereinbarte Mieterhöhungen vor. Hingegen passt sich die Indexmiete an die allgemeine Preisentwicklung an. In angespannten Wohnungsmärkten gilt die Mietpreisbremse. Sie begrenzt die zulässige Miete bei Neuvermietungen, ist aber an bestimmte Voraussetzungen gebunden und nicht bundesweit einheitlich geregelt. Manche Vermieter verlangen eine Vormieterbescheinigung oder eine aktuelle SCHUFA-Auskunft, um sich über die Zahlungszuverlässigkeit der Mieter zu informieren.

Mietkaution

Zu Beginn des Mietverhältnisses bestehen Vermieter meist auf eine Mietkaution. Sie darf maximal drei Nettokaltmieten betragen und dient Ihnen als finanzielle Sicherheit. Alternativ können Sie als Mieter eine Mietkautionsbürgschaft abschließen. Diese kommt im Schadensfall für berechtigte Forderungen auf. Um spätere Streitfälle rund um mögliche Schäden zu vermeiden, empfiehlt sich zudem ein Wohnungsübergabeprotokoll, das den Zustand der Wohnung vor dem Einzug genau dokumentiert.

Weitere Kosten für beide Parteien

Ein Zuhause soll auch ein sicherer Ort sein. Bauliche Anpassungen zum Einbruchschutz können sinnvoll sein – etwa abschließbare Fenstergriffe oder Türsicherungen. Sie dürfen Arbeiten dieser Art allerdings nur mit Zustimmung des Vermieters vornehmen. Die Kosten trägt die Mietpartei jedoch in der Regel selbst. Der Vermieter kommt dabei für andere bauliche Maßnahmen auf: Treten zum Beispiel Mängel wie ein Wasserschaden, ein Heizungsausfall oder Schimmelbildung auf, muss er den Schaden beheben. Bleibt die Reparatur aus, dürfen Mieter in bestimmten Fällen die Miete mindern.

Auch der Energieverbrauch wirkt sich direkt auf die Wohnkosten aus. Wer bewusst heizt, regelmäßig lüftet, Thermostatventile austauscht und Heizkörper entlüftet, kann die Heizkosten senken. Zwar liegt die bauliche Effizienz in der Verantwortung der Eigentümerseite, doch Mieter steuern  ihren Verbrauch so aktiv und sparen dabei. Auch die Stromkosten lassen sich senken: Wer das Angebot von Energieversorgern vergleicht und seinen Stromvertrag rechtzeitig wechselt, profitiert von besseren Konditionen.

Kündigung

Mieter können einen unbefristeten Mietvertrag mit einer Frist von drei Monaten kündigen. Die Kündigung muss schriftlich und unterschrieben beim Vermieter eingehen. Die Kündigung des Mietvertrags durch den Vermieter unterliegt Formvorgaben und kann nur unter bestimmten Bedingungen erfolgen. Die Fristen von drei bis neun Monaten staffeln sich dabei nach der Dauer des Mietverhältnisses. Ein besonderer Fall ist die Eigenbedarfskündigung, bei der der Vermieter selbst, ein Familienmitglied oder Pflegepersonal die Wohnung nutzen möchte. Der Vermieter muss seinen Bedarf im Kündigungsschreiben konkret und nachvollziehbar begründen.

Reparaturen und Renovierung

Ob Sie nach Ihrem Auszug sogenannte Schönheitsrenovierungen vornehmen müssen, geht aus dem Mietvertrag hervor. Steht dort nichts, brauchen Sie nichts zu unternehmen. Das gilt auch, wenn der Vertrag eine starre Fristenregelung enthält, wie etwa, dass alle fünf Jahre gestrichen werden muss. Diese Regel ist unwirksam. Hingegen sind Mieter zur Renovierung verpflichtet, wenn sie eine renovierte Wohnung übernommen haben. Achten Sie darauf, fachgerecht zu arbeiten. Sonst müssen Sie nachbessern oder dafür bezahlen.

Wohnungsübergabe und Kaution

Wenn Sie die Wohnung übergeben, ist ein gemeinsames Übergabeprotokoll sinnvoll. Halten Sie zudem die Zählerstände von Strom, Wasser und ggf. Gas fest. Der Vermieter darf Reparaturen für Beschädigungen von der Kaution abziehen, wenn sie über die normale Abnutzung hinausgehen. Mit der Rückzahlung der Mietkaution kann sich der Vermieter sechs Monate Zeit lassen.

Wohnen im Eigentum

Immobilie finanzieren – gut geplant in die eigenen vier Wände

Der Traum vom Eigenheim beginnt mit einer soliden Finanzierungsplanung. Je mehr Eigenkapital Sie einbringen, desto günstiger gestalten sich die Konditionen, sodass sich Ihre monatliche Belastung entsprechend reduziert. Zusätzlich helfen Sondertilgungsmöglichkeiten und flexible Laufzeiten dabei, die Rückzahlung an die eigene Lebenssituation anzupassen. Wie kostengünstig ein Bauvorhaben ist, hängt auch von der Energieeffizienz eines Gebäudes ab – von der korrekten Dämmung bis zur möglichen Umstellung auf erneuerbare Energien. Besonders vorteilhaft sind Finanzierungslösungen, die staatliche Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite integrieren – etwa im Rahmen von Effizienzhaus-Standards.

Laufende Kosten bei Eigentumswohnungen

Neben der Kreditrate entstehen für Eigentümer auch weitere laufende Kosten, die bei der finanziellen Planung berücksichtigt werden müssen. Dazu zählt das sogenannte Hausgeld, das monatlich an die Wohnungseigentümergemeinschaft gezahlt wird. Es umfasst unter anderem Beiträge für die Instandhaltungsrücklage, Verwaltungsgebühren und gemeinschaftliche Betriebskosten wie die Müllabfuhr. Das Hausgeld ist vergleichbar mit den Nebenkosten bei Mietverhältnissen. Zusätzlich kommen die Grundsteuer und private Versicherungen hinzu. Darüber hinaus sollten Eigentümer ein finanzielles Polster für das sogenannte Sondereigentum anlegen. Das umfasst alles, was innerhalb der Wohnung liegt und nicht über die Gemeinschaft abgesichert ist. Dazu zählen etwa Reparaturen an der Heizung, der Austausch von Fenstern oder die Erneuerung von Bodenbelägen.

Wohnen ist Lebensgestaltung

Wenn Sie eine neue Bleibe suchen oder Ihre monatlichen Fixkosten reduzieren möchten, denken Sie daran, dass Sie der Staat entlasten kann: Er unterstützt Haushalte mit geringerem Einkommen durch das Wohngeld, das einen Teil der Mietkosten abfedert. Wer aus beruflichen Gründen umzieht, kann die Umzugskostenpauschale steuerlich geltend machen. Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort unterstützt Sie mit passenden Angeboten zum Wohnen und Leben – von der Finanzierung des Umzugs über eine Hausratversicherung bis hin zu Finanzierungslösungen für den Immobilienkauf oder energetische Maßnahmen.