Kurz und kompakt

  • Maßnahmen wie Dämmung, Heizungsmodernisierung oder Solaranlagen steigern den Immobilienwert und senken Emissionen.

  • Besonders lohnend ist eine Sanierung bei älteren Gebäuden mit veralteter Heiztechnik oder ungedämmten Dächern.

  • Für viele Altbauten besteht laut Gebäudeenergiegesetz nach Eigentümerwechsel eine gesetzliche Sanierungspflicht.

Profitieren Sie von Fördermitteln und Zuschüssen

Um nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel zu schonen, ist die energetische Sanierung von Wohnhäusern und anderen Gebäuden sinnvoll. Staatliche Fördermittel machen den Umbau noch attraktiver. Hier erfahren Sie alles über energetische Gebäudesanierung, Sanierungskosten sowie staatliche Förderprogramme.

Was ist eine energetische Sanierung?

Bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden handelt es sich um Baumaßnahmen, die dazu dienen, den Energieverbrauch für Heizung oder Warmwasseraufbereitung zu minimieren. Mit einer energetischen Sanierung reduzieren Besitzerinnen und Besitzer nicht nur ihre Energiekosten, sie erhalten auch den Wert ihrer Immobilie oder steigern ihn sogar noch. Außerdem tragen sie zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Denn jede energetische Sanierung reduziert den CO₂-Ausstoß. Geht die Sanierung mit dem Einbau einer Anlage zur Nutzung erneuerbarer Energien einher, senkt das den Ausstoß von Emissionen noch weiter.

Was gilt als energetische Sanierung?

Eine energetische Sanierung kann unterschiedliche Baumaßnahmen umfassen:

Lohnt sich die energetische Sanierung?

Die energetische Sanierung eines Wohngebäudes lohnt sich nicht nur fürs Klima: So kann zum Beispiel eine Dämmung des Dachs die Energiekosten um bis zu 40 Prozent reduzieren. Durch eine neue Heizungsanlage sinken die Kosten im Schnitt um etwa 25 Prozent. Eine energetische Sanierung lohnt sich vor allem dann, wenn das Wohngebäude in den letzten 20 Jahren nicht saniert oder modernisiert wurde, die Heizung älter als 15 Jahre ist oder das Dach in den letzten 40 Jahren nicht erneuert wurde.

Das Video erklärt Kfw-Förderkredite für die energieeffiziente Sanierung, sowie Zuschüsse.
Quelle: KfW (Stand: September 2024)

Vorgehensweise bei energetischer Sanierung

Um Energiefresser in Ihrer Immobilie besser identifizieren zu können, sollten Sie sich von einer Energieberaterin oder einem Energieberater unterstützen lassen. Mithilfe eines Energiechecks ermittelt sie oder er die möglichen Maßnahmen für Ihre Immobilie und erklärt Ihnen, welchen langfristigen Nutzen Sie davon haben. Zudem legt die Energieberaterin oder der Energieberater gemeinsam mit Ihnen die Schritte für den Sanierungsfahrplan fest. Dabei behält die Energieberaterin oder der Energieberater immer das gesamte Energiekonzept im Blick: Denn ein Tausch der Heizungsanlage ist wenig effektiv, wenn beispielsweise Wärme durch eine undichte Fassade verlorengeht. Idealerweise beginnen die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten von außen nach innen.

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Pflicht zur energetischen Sanierung

Je nach Alter der Immobilie kann für die Eigentümerinnen und Eigentümer eine Sanierungspflicht bestehen. Käuferinnen und Käufer eines Ein- oder Zweifamilienhauses, das vor dem 1. Februar 2002 erbaut wurde, sind laut des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zur energetischen Sanierung verpflichtet. Das Gebäudeenergiegesetz ist aus der Energieeinsparverordnung (EnEV) hervorgegangen und gibt vor, dass die neuen Eigentümerinnen und Eigentümer nach dem Immobilienerwerb zwei Jahre Zeit haben, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Dazu gehören vor allem die Dämmung von Dach oder Dachboden, der Austausch der Heizungsanlage sowie die Dämmung der Rohrleitungen. Immobilien, die nach dem 1. Februar 2002 erbaut wurden, mussten bereits beim Bau die neuen energetischen Anforderungen erfüllen, weshalb nur eine geringfügige Sanierung notwendig ist. Bei einem Altbau, der von den Eigentümerinnen und Eigentümern bewohnt wird, besteht keine Pflicht zur Komplettsanierung.

Kosten und Einsparungen

Die Höhe der Kosten für eine energetische Sanierung hängen davon ab, welche Maßnahmen Sie durchführen wollen. In der folgenden Tabelle haben wir einen Kostenvergleich für übliche energetische Sanierungsmaßnahmen sowie die dadurch entstehenden Einsparungen zusammengestellt.

SanierungsmaßnahmeÜbliche KostenAmortisationszeitEinsparung
Neue Fenster500 - 1.000 € pro Stück8 - 15 Jahre10 - 20 %
Neue Heizung6.000 - 9.000 €7 - 10 Jahre10 - 15 %
Solarthermie-Anlage4.500 - 8.000 €10 - 15 Jahre10 - 20 %
Fassadendämmung6.000 - 20.000 €8 - 14 Jahre15 - 20 %
Dachdämmung5.000 - 20.000 €8 - 18 Jahre15 - 20 %

Förderungen und Zuschüsse

Der Staat stellt verschiedene Fördermittel und Zuschüsse für fachgerechte energetische Sanierungen bereit. Durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden zum Beispiel die Dämmung des Dachs oder der Außenwände, der Austausch von Fenstern oder Türen sowie Lüftungsanlagen mit 15 Prozent der Investitionskosten bezuschusst.

Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit Januar 2024 gilt, wird die Förderung speziell beim Heizungsaustausch ausgeweitet. Für den Heizungstausch und andere Effizienzmaßnahmen bekommen Antragstellerinnen und Antragsteller, deren zu versteuerndes Haushaltseinkommen bis zu 90.000 Euro jährlich beträgt, zinsvergünstigte Kreditangebote von der KfW. Für Antragstellerinnen und Antragsteller mit einem Haushaltseinkommen über 90.000 Euro ist das Programm 359 eine Option. Hier ist der Zinssatz allerdings nicht so stark subventioniert.

FördergegenstandFörderhöhe
Dämmung der Gebäudehülle15 % - 20 %
Anlagentechnik15 % - 20 %
HeizungsaustauschBis max. 70 %
Heizungsoptimierung15 % - 20 %

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet ebenfalls Zuschüsse für die energetische Sanierung an. Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle bezuschusst das BAFA mit bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten, maximal jedoch bis zu einer Höhe von 12.000 Euro. Bei einer neuen Heizungsanlage gibt es für bis zu 70 Prozent der Kosten Förderung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt seit 2024 wieder Förderkredite für Einzelmaßnahmen, sowohl für den Heizungsaustausch als auch für Sanierungsmaßnahmen.

ProgrammSanierungFörderung
KfW 261 (Effizienzhaus-Sanierung)Altbausanierung nach dem KfW-Effizienzhausstandard- Kredit bis zu 150.000 €
- Förderung bis zu 60 %, max. 90.000 €
BAFA, BEG EM (Einzelmaßnahmen)Dämmung, Dacheindeckung mit Dämmung, neue Fenster- Zuschuss von 15 % der förderfähigen Kosten (max. 60.000 €)
- bis zu 20 % (max. 12.000 €) mit individuellem Sanierungsfahrplan (ISFP)
KfW, BEG EM (Einzelmaßnahmen)Neue Heizung auf Basis erneuerbarer EnergienZuschuss von 30 – 70 % der förderfähigen Kosten
KfW 358/359 (Ergänzungskredit)- Kredit bis zu 120.000 €
- Zuschusszusage von BAFA oder KfW für Einzelmaßnahmen ist Voraussetzung für die Beantragung

Energieeffizienzklasse einer Immobilie

Die Energieeffizienzklasse eines Wohngebäudes gibt an, wie viel Energie nötig ist, um einen Quadratmeter Wohnfläche ein Jahr lang zu beheizen. Immobilien, die mit einer guten Dämmung sowie mit einer Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien ausgestattet sind, haben niedrigere Heizkosten und somit auch eine bessere Energieeffizienzklasse. Die Energieeffizienzklasse eines Hauses ist im Energieausweis zu finden.

FAQs zur energetischen Sanierung

Ein Effizienzhaus ist ein Gebäude, das einen bestimmten Standard für Wohngebäude erfüllt, den die KfW eingeführt hat. Ein Effizienzhaus zeichnet sich durch eine besonders energieeffiziente Bauweise und Gebäudetechnik aus. Es erreicht eine höhere Energieeffizienz als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Der Standard setzt sich aus zwei Kriterien zusammen: Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf der Immobilie? Wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle? Das wird mit den Werten "Primärenergiebedarf" und "Transmissionswärmeverlust" angegeben.

Das Plusenergiehaus – auch Nullemissionshaus, EffizienzhausPlus oder AktivPlushaus genannt – stellt die höchste Stufe der Gebäudestandards in der energetischen Sanierung dar. Denn bei einem Plusenergiehaus übersteigt der Energiegewinn den Energieverbrauch. Das bedeutet, dass das Haus durch Dämmung, energieeffiziente Heiztechnik und eine Solaranlage mehr Energie produziert als seine Bewohner für Heizung, Beleuchtung und Ähnliches verbrauchen. Die überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz gespeist.

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