Jedes Jahr sind in Deutschland 1.050 Kilowattstunden Sonnenenergie möglich. Damit lässt sich nicht nur Strom erzeugen, sondern mithilfe von Solarthermie auch Wärme für Heizung und Warmwasser.
Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, was langfristig Heizkosten spart und CO₂-Emissionen senkt.
Erträge und Deckungsgrade hängen stark vom Standort, Ausrichtung und Wärmebedarf ab, bei Heizung liegt der Deckungsgrad bei 20–30 Prozent.
Kosten variieren je nach Systemgröße und Technik: von 5.600 € für Warmwasser bis ca. 13.750 € für Kombianlagen mit Röhrenkollektoren.
Jedes Jahr sind in Deutschland 1.050 Kilowattstunden Sonnenenergie möglich. Damit lässt sich nicht nur Strom erzeugen, sondern mithilfe von Solarthermie auch Wärme für Heizung und Warmwasser.
Der Begriff „Solarthermie“ bezeichnet die Gewinnung nutzbarer thermischer Energie durch Umwandlung von Sonnenenergie. Mithilfe von Solaranlagen lässt sich die Strahlungswärme der Sonne zur Erwärmung von Nutz- und Heißwasser verwenden.
Eine Solarthermie-Anlage besteht aus Solarkollektoren auf dem Dach, einer Pumpe und einem Wärmespeicher. Die Kollektoren fangen die Strahlungsenergie der Sonne ein. Diese Energie erwärmt dann eine Flüssigkeit, die sich in den Kollektoren befindet.
Eine Pumpe transportiert die erwärmte Flüssigkeit durch einen Rohrkreislauf in den Speicher. Hier wird die Wärme vorgehalten und lässt sich dann mithilfe eines Wärmetauschers zur Erwärmung von Trinkwasser oder zur Unterstützung der Raumheizung nutzen.
Grundsätzlich gilt: Je größer die Anlage, desto mehr Wärmeenergie lässt sich erzeugen. Zunächst sollten Sie prüfen, welche Größe die baulichen Verhältnisse zulassen. Dann sollten Sie die Größe der Solaranlage an den Verwendungszweck anpassen: Wollen Sie die Anlage lediglich zur Warmwasserbereitstellung nutzen oder ist auch eine Heizungsunterstützung geplant?
Außerdem hängt die Größe der Anlage auch von der Anzahl der Personen im Haushalt ab sowie von der Art des Kollektors, für den Sie sich entscheiden. Flachkollektoren benötigen mehr Platz als Röhrenkollektoren. Dabei haben die etwas teureren Vakuumröhrenkollektoren einen höheren Wirkungsgrad als die günstigeren Flachkollektoren. Diese arbeiten auch bei geringer Sonneneinstrahlung effizient und wandeln die Sonnenenergie gut in nutzbare Wärme um.
Die Größe des Speichers sollte großzügig bemessen sein, um einen Großteil der gewonnenen Wärme wirklich speichern zu können. Orientieren Sie sich an der doppelten Menge des täglichen Warmwasserbedarfs und kalkulieren Sie mit ungefähr 70 bis 100 Liter Fassungsvermögen pro Person im Haushalt.
Bei Solarthermie-Anlagen hängt der Ertrag von Faktoren wie Standort, Neigungswinkel, Ausrichtung und dem Wärmebedarf ab und nicht nur von der Leistungsfähigkeit der Anlage. Der Jahresertrag wird in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a) gemessen und zeigt, wie viel Wärme effektiv genutzt werden kann. Doch im Sommer verpufft ein Teil der erzeugten Wärme, da der Bedarf im Haushalt geringer ist. Der Ertrag eines Kollektors, also die Sonnenenergie, die er sammeln kann, wird ebenfalls in kWh/m² angegeben. In Deutschland variiert die Sonneneinstrahlung zwischen 900 und 1.200 kWh/m², aber oft kann mehr als die Hälfte dieser Energie nicht genutzt werden. Rechnen Sie also mit einem solaren Ertrag zwischen 300 und 600 kWh/m². Eine Faustregel besagt, dass eine Solarthermie-Anlage bis zu 60 Prozent des Warmwasserbedarfs an Trinkwasser deckt. Bei Anlagen, die zusätzlich noch warmes Wasser für die Heizung unterstützen, liegt der Deckungsgrad bei etwa 20 bis 30 Prozent.
Da Sie mit der Sonne eine kostenlose Energiequelle nutzen, reduzieren Sie langfristig Ihre Heizkosten. So amortisieren sich die Anschaffungskosten. Je teurer die herkömmlichen Energiequellen sind, desto eher zahlt sich die Investition in eine Solarthermie-Anlage aus. Planen Sie mit einer Zeitspanne von mindestens 10, eher 15 Jahren, bis die Anschaffungskosten durch Einsparungen wettgemacht sind. Wenn sich die Anlage erst amortisiert hat, fallen die Energiekosten in den darauf folgenden Jahren kaum noch ins Gewicht. Die kontinuierlichen Ausgaben für eine Solarthermie-Anlage setzen sich nur aus Ausgaben für Strom, Inspektionen, Wartungen und für die Versicherung zusammen. In der Regel belaufen sich diese Kosten auf etwa 100 bis 200 Euro jährlich. Langfristig betrachtet stellt Solarthermie somit in vielen Fällen eine rentable Investition dar.
Wie teuer die Installation einer Solarthermie-Anlage wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Soll die Anlage nicht nur warmes Wasser im Bad liefern, sondern auch die Heizung unterstützen, benötigen Sie nicht nur mehr Kollektorfläche, sondern auch einen Kombispeicher.
Bestandteil der Anlage | Kosten |
---|---|
Flachkollektor 5 qm | 2.250 € |
300-Liter-Speicher | 1.500 € |
Installation (Rohre, Pumpe, Montagekosten) | 1.875 € |
Gesamtkosten der Anlage | 5.625 € |
Jährliche Ersparnis bei den Heizkosten | 150 – 200 € |
Amortisationszeitspanne | ca. 30 Jahre |
Bestandteil der Anlage | Kosten |
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Flachkollektor 15 qm | 4.400 – 5.600 € |
1.000-Liter-Kombispeicher | 2.500 € |
Installation (Rohre, Pumpe, Montagekosten) | 2.500 € |
Gesamtkosten der Anlage | 9.400 – 10.600 € |
Jährliche Ersparnis bei den Heizkosten | 450 – 600 € |
Amortisationszeitspanne | ca. 18 Jahre |
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Bestandteil der Anlage | Kosten |
---|---|
Vakuumröhren-Kollektor 8 qm | 8.750 € |
1.000-Liter-Kombispeicher | 2.500 € |
Installation (Rohre, Pumpe, Montagekosten) | 2.500 € |
Gesamtkosten der Anlage | 13.750 € |
Jährliche Ersparnis bei den Heizkosten | 450 – 600 €UR |
Amortisationszeitspanne | ca. 28 Jahre |
Beauftragen Sie eine Fachfrau oder einen Fachmann damit, die Kollektoren auf Dichtheit und die Solarflüssigkeit hinsichtlich ihres Frost- und Korrosionsschutzes zu prüfen. Dafür sollten Sie ca. 100 Euro pro Jahr einplanen. Die Betriebskosten für die Solarpumpe liegen zwischen 20 und 40 Euro pro Jahr. Alle 5 Jahre ist eine gründliche Überprüfung für 100 bis 200 Euro erforderlich, und alle 5 bis 10 Jahre muss die Solarflüssigkeit für 300 bis 800 Euro ersetzt werden. Außerdem sollten Sie den Abschluss einer Versicherung für die Anlage erwägen – diese schützt Sie zum Beispiel bei Sturmschäden oder Hagel und kostet etwa 50 Euro jährlich.
Ungefähre Kosten | Häufigkeit | |
Frost- und Korrosionsschutz | 100 € | jährlich |
Strom für Pumpe | 20 bis 40 € | jährlich |
Versicherung | 50 € | jährlich |
Gründliche Kontrolle | 100 bis 200 € | alle 5 Jahre |
Austausch der Solarflüssigkeit | 300 bis 800 € | alle 5 bis 10 Jahre |
Reinigung | 2 bis 3 € pro m² | bei Bedarf |
Die Fördermöglichkeiten sind bei Solarthermie-Anlagen vielfältig. Sowohl die Förderbank KfW als auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben bundesweit Fördermittel. Informieren Sie sich zudem, ob es Förderprogramme Ihres Bundeslandes oder Ihrer Kommune gibt, von denen Sie profitieren können. Die KfW fördert aktuell eine Solarthermie-Anlage, wenn Sie Ihr Haus mit einem Energieberater energetisch zum Effizienzhaus sanieren. Dann winken bis zu 150.000 Euro Wohngebäudekredit (KfW-Nummer 261) sowie zwischen 5 und 45 Prozent Tilgungszuschuss. Beim BAFA liegt die Förderung zwischen 300 und 30.000 Euro (Programm BEG EM). Ihre Beraterin oder Ihr Berater bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank plant gern mit Ihnen alle Fördermöglichkeiten.
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Eine Kombination ist in beiden Fällen meist kein Problem. Moderne Gasheizungen mit Brennwerttechnik sind sparsam im Verbrauch. Durch die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage kann der Gasverbrauch um etwa 30 Prozent gesenkt werden. Eine gut ausgelegte thermische Solaranlage kann die Warmwasserbereitung im Sommer übernehmen und auch in der Übergangszeit große Teile des Warmwasser- und Heizbedarfs decken. In den Wintermonaten und zu Spitzenzeiten springt die Gasheizung ein.
Moderne Ölheizungen arbeiten ebenfalls effizient. In Kombination mit einer Solarthermie-Anlage ist es möglich, bis zu 40 Prozent Heizöl einzusparen. Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer können entscheiden, ob sie die Solarthermie ausschließlich zur Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung nutzen wollen. Wer seine Ölheizung mit einer Solarthermie-Anlage ergänzen will, sollte darüber nachdenken, im Zuge der Arbeiten auch die Ölheizung zu modernisieren.