Ein Plusenergiehaus weist eine positive Energiebilanz auf, ist energiesparend und besonders umweltfreundlich. Ein Energiehaus muss jedoch bestimmte Auflagen erfüllen, um ein Plusenergiehaus zu werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ein Plusenergiehaus produziert mehr Energie, als es verbraucht, und nutzt dafür erneuerbare Energien sowie hocheffiziente Technik.
Es kombiniert Photovoltaik, Wärmepumpe, Dämmung, Wärmerückgewinnung und intelligente Haustechnik für eine positive Energiebilanz.
Überschüssiger Strom wird gespeichert oder ins Netz eingespeist, doch in sonnenarmen Zeiten kann Fremdstrom nötig sein.
Ein Plusenergiehaus weist eine positive Energiebilanz auf, ist energiesparend und besonders umweltfreundlich. Ein Energiehaus muss jedoch bestimmte Auflagen erfüllen, um ein Plusenergiehaus zu werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ein Plusenergiehaus ist ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Dies wird durch eine Kombination aus energieeffizienter Bauweise, innovativen Technologien und erneuerbaren Energien erreicht. Überschüsse werden dabei für die spätere Nutzung gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist. Ein solches Haus trägt nicht nur zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei, sondern senkt auch langfristig Ihre Stromkosten.
Ein Plusenergiehaus besteht aus mehreren entscheidenden Komponenten:
Die Photovoltaikanlage ist ausschlaggebend für das Plusenergiehaus. Diese liefert den Bewohnerinnen und Bewohnern den gesamten Strom und sichert den Betrieb einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser. Die Wärmeverteilung erfolgt über Boden-, Wand- oder Luftheizungen. Der erzeugte überschüssige Strom läuft in den Batteriespeicher für die spätere Verwendung. Jedoch kann auch die Energiegewinnung eines Plusenergiehauses zum Beispiel in den Monaten ohne Sonne so niedrig sein, dass nicht genug Strom im Batteriespeicher vorhanden ist und daher aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Alternativ oder ergänzend kann hier auch eine Solaranlage genutzt werden.
Damit das Plusenergiehaus am Ende auch die entsprechende positive Energiebilanz liefert, müssen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein. Ein Plusenergiehaus sollte daher von Anfang an als solches geplant und gebaut werden. Sanierungen und Umbauten von Einfamilien- oder Doppelhäusern sind kaum realisierbar, da Energieeinsparungen nicht nur von der Dämmung oder dem Einsatz erneuerbarer Energien abhängen. Auch das Grundstück, die Lage sowie die Ausrichtung des Hauses spielen eine wichtige Rolle.
Ein Plusenergiehaus hat einige kostensparende Vorteile, aber auch Nachteile, über die sich Bauherren vorher gut informieren sollten.
Vorteile | Nachteile |
Unabhängigkeit von Energielieferanten | hohe Anfangsinvestitionskosten |
keine steigenden Energiepreise | sehr großer Platzbedarf für solare Flächen |
geringe Verbrauchskosten | hohe Wartungskosten |
Umweltfreundlichkeit | Standortproblematik |
Bauherren, die ein Plusenergiehaus bauen möchten, müssen sich an bestimmte Auflagen des Bundesministeriums für Inneres, Bau und Heim halten. Diese Auflagen – wie zum Beispiel Dämmung der Gebäudehülle, Wärmerückgewinnung oder Einbau von dreifachisolierten Fenstern – verursachen Mehrkosten. Diese Mehrkosten können im Vergleich zu einem Massivhaus-Neubau nach dem Gebäude Energie Gesetz (GEG) rund 15 bis 30 Prozent ausmachen. Dazu kommen die Baunebenkosten, die 15 bis 20 Prozent der gesamten Bausumme entsprechen.
Dennoch lohnt sich ein Plusenergiehaus durch die jährlich gesparte Energie mehr. Während Massivhaus-Besitzer jährlich etwa 2.000 Euro für Strom, Heizung und Warmwasser ausgeben, belaufen sich die Kosten beim Plusenergiehaus auf etwa 500 Euro pro Jahr. Und dies sogar nur dann, wenn durch die dunkle Jahreszeit im Energiespeicher nicht genug Strom für das ganze Jahr gespeichert wurde und der Hausbesitzer einen Vertrag mit einem Energiedienstleister abschließt.
Bauherren können für ihr Plusenergiehaus Förderungen vom Staat erhalten. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vergibt günstige Kredite mit Tilgungszuschuss. Die KfW-Programme 297 und 298 (Klimafreundlicher Neubau) sowie 300 (Wohneigentum für Familien) fördern zwar nicht Plusenergiehäuser, aber allgemein Neubauten. Für den Umbau einer Bestandsimmobilie zum Plusenergiehaus gibt es ebenfalls Förderungen, und zwar bis zu 150.000 Euro Kredit und 67.500 Euro Tilgungszuschuss. Voraussetzung für die Förderungen ist die Planung mit einem Energieberater.
Informieren Sie sich über die KfW-Förderungen und die für Sie passende Baufinanzierung bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort. Zusammen mit Ihrem Bankberater finden Sie die für Sie passende Fördermöglichkeit und realisieren so Ihr Bauvorhaben.
Ein Plusenergiehaus kann sich langfristig also sowohl finanziell als auch ökologisch durchaus lohnen. Wie groß der Mehrwert ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen Ihre eigenen individuellen Bedürfnisse, Ihre finanziellen Möglichkeiten, die Standortbedingungen und Ihre langfristigen Ziele. In vielen Fällen amortisieren sich die höheren Anfangskosten innerhalb von 10 bis 20 Jahren – durch die später eingesparten Energiekosten und möglichen Einnahmen aus dem Verkauf überschüssiger Energie an das öffentliche Stromnetz. Es empfiehlt sich, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen und Expertinnen und Experten miteinzubeziehen.
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