Beim Anlegen von Geld oder bei der Kreditvergabe werden Ihnen sicher die Begriffe Nominalzins und Effektivzins begegnen. Es handelt sich dabei um zwei verschiedene Zinssätze. Doch was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins? Das erfahren Sie hier.
Was ist der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins?
Die Bedeutung der Zinssätze bei einem Kredit
Der Nominalzins
Bei einem Kredit wird in der Regel zwischen Nominalzins und Effektivzins unterschieden. Der Nominalzins – auch Sollzins genannt – ist der Zinssatz für einen Kredit pro Kalenderjahr. Deshalb trägt er häufig als Zusatzkennzeichnung die Abkürzung "p. a." (per annum). Wie hoch Ihre monatliche Rate als Kreditnehmer ausfällt, lässt sich aus dem Nominalzinssatz und der mit Ihrer Bank vereinbarten Tilgungssumme berechnen.
Es gibt viele Faktoren, die die Höhe des Nominalzinses beeinflussen. Zunächst einmal ist die Dauer der vereinbarten Zinsbindung bei einem Kredit entscheidend. Es gilt: Je länger der Nominalzins unverändert bleiben soll, desto höher fällt er aus. Denn die größere Planungssicherheit, die ein gleichbleibender Nominalzins dem Kreditnehmer garantiert, muss dieser mit höheren Zinsen bezahlen.
Doch es gibt auch Faktoren, die den Nominalzins senken. Verfügt der Kreditnehmer beispielsweise über eine gute Bonität, verringert sich das Ausfallrisiko für die Bank, was wiederum den Nominalzins senken kann. Die Höhe der Kreditsumme spielt ebenfalls eine Rolle: Je niedriger sie ist, desto niedriger fällt auch der Nominalzins aus.
Zuletzt beeinflusst auch die Zinspolitik der EZB die Höhe des Nominalzinses. Steigt der Leitzins der EZB, so ist davon auszugehen, dass auch der Nominalzins für Kredite sowie für Fest- und Tagesgeldkonten steigt. Fällt der Leitzins, so fällt auch der Nominalzins.
Der Effektivzins
Der Effektivzins oder effektive Jahreszins setzt sich aus dem Nominalzins und weiteren Kosten zusammen, die bei der Aufnahme eines Kredits anfallen können. Dazu zählen zum Beispiel Kontoführungsgebühren, Bereitstellungszinsen, Transaktionskosten und eine Zinsfestschreibungsdauer. Bearbeitungsgebühren werden zwar häufig noch aufgeführt, sind aber seit 2014 nicht mehr zulässig. Aus diesem Grund sind sie mit null Euro ausgewiesen. Ein guter Weg, sich den Unterschied zwischen Nominal- und Effektivzins zu merken, ist der Vergleich mit Mietkosten: Während der Nominalzins die Kaltmiete angibt, steht der Effektivzins in diesem Vergleich für die Warmmiete.
Der Blick auf den effektiven Jahreszinses ermöglicht es, Kreditangebote miteinander zu vergleichen. Mit unserem Kreditrechner können Sie ganz leicht herausfinden, wie hoch ein Kredit für die Erfüllung Ihrer Wünsche ausfallen kann.
Berechnung des effektiven Jahreszinses mit der Uniform-Methode
Eine einfache Art und Weise, zumindest den ungefähren Effektivzins zu berechnen, ist die sogenannte Uniform-Methode. Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Ergebnis lediglich der groben Orientierung dient.