Der digitale Euro soll dazu beitragen, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in der Europäischen Union auch im digitalen Zeitalter zusätzlich zum Bargeld auch einen digitalen Zwilling zur Verfügung haben. Als digitales, von nicht europäischen Anbietern unabhängiges Zahlungsmittel soll er zudem die europäische Souveränität stärken.
Die Überlegungen zur Einführung einer digitalen Währung stehen noch am Anfang, viele Fragen sind noch ungeklärt. Beispielsweise, wie sich die Verwendung des digitalen Euros von bestehenden digitalen Zahlungsmitteln wie etwa der Kartenzahlung unterscheiden wird. Diese Frage ist auch von der EZB bisher nicht vollumfänglich beantwortet. Fakt ist, dass eine digitale Übertragung von Geld ohne Verbindung zum Internet, beispielsweise von Smartphone zu Smartphone, ein echtes Novum wäre. So könnte man auch auf abgelegenen Berghütten oder am Strand mit dem digitalen Euro bezahlen und sich den Gang zum Geldautomaten sparen.
Problematisch ist, dass der digitale Euro mit Risiken für die Finanzmarktstabilität verbunden sein könnte, wenn viele Personen große Beträge davon in ihren Smartphones haben. Dies wäre vergleichbar mit der Situation, wenn sehr viele Leute sehr große Beträge von ihren Konten abheben. Um dies zu verhindern, wäre es sinnvoll, den Betrag an digitalen Euro im Smartphone zum Beispiel auf 500 Euro pro Besitzerin oder Besitzer zu begrenzen. So bleibt die Stabilität im Finanzmarkt gewährleistet und würde gleichermaßen eine Anonymität der Zahlungen ermöglichen.