Rente & Pension

Kurz und kompakt

  • Durch den demographischen Wandelt sinkt das Rentenniveau. Die gesetzliche Rente reicht nicht mehr, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten.

  • Dem 3-Säulen-Modell der Altersvorsorge folgend ist es sinnvoll, die Finanzierung des Ruhestands breit aufzustellen. 

  • Es ist nie zu spät, sich um die eigene Altersvorsorge zu kümmern. Aber es lohnt sich, möglichst früh damit zu beginnen.

Frühzeitig für die Zeit nach dem Berufsleben vorsorgen

Den wohlverdienten Ruhestand genießen, ohne sich Sorgen über die Finanzen machen zu müssen – das ist der Plan für die meisten Arbeitnehmer . Damit das gelingt, ist es wichtig, die eigene Altersvorsorge möglichst breit aufzustellen und frühzeitig zu planen. Denn auch wenn es nie zu spät ist, um für den Ruhestand vorzusorgen, profitieren Sie von einem frühen Start. Je eher Sie sich um Ihre Altersvorsorge kümmern, desto geringer sind die Beiträge, die Sie monatlich aufwenden müssen, um ihr gewünschtes Sparziel zu erreichen.

Die drei Säulen der Altersvorsorge

Durch den demographischen Wandel sinkt die Zahl derer, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner hingegen steigt. Dieses Ungleichgewicht hat zur Folge, dass das Rentenniveau in Zukunft sinken wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich bei der Altersvorsorge nicht nur auf die gesetzliche Rentenversicherung zu verlassen, sondern mit eigenen zusätzlichen Maßnahmen vorzusorgen. Die drei Säulen der Altersvorsorge zeigen auf, in welche Bereiche sich die Vorsorge teilen lässt.

Erste Säule: Gesetzliche Pflichtversicherung

Die erste Säule der Altersvorsorge ist die gesetzliche Pflichtversicherung. Die meisten Arbeitnehmer sind bei der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert und zahlen jeden Monat einen Teil ihres Einkommens als Beitrag in die Rentenkasse ein. So möchte der Staat eine finanzielle Absicherung für alle Arbeitnehmer im Alter schaffen. Die Deutsche Rentenversicherung informiert alle Einzahlenden  regelmäßig über die bereits erworbenen Ansprüche. Außerdem gibt sie eine Prognose dazu ab, wie hoch die Rente ist, die nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ausgezahlt wird. So können Arbeitnehmer frühzeitig sehen, wie groß ihre Versorgungslücke voraussichtlich sein wird. Bereits heute  liegt die Höhe der monatlichen Rentenzahlungen nur bei ca. 48 Prozent des durchschnittlichen Bruttoverdienstes.

Auch Beamtinnen und Beamte  zahlen monatliche Beiträge für ihre spätere Pension. Diese fließen allerdings nicht in die Deutsche Rentenversicherung, sondern in die Beamtenversorgung. Aktuell liegt die Höhe des Ruhegehalts, wie die Pensionszahlungen auch genannt werden, bei ca. 68 Prozent. Dies liegt daran, dass die Höhe der Pensionen nicht nur von der individuellen Dienstzeit, sondern auch von der Höhe des Gehaltes in den letzten beiden Berufsjahren abhängt.

Zweite Säule: Betriebliche Altersvorsorge

Bei verbeamteten Arbeitnehmern deckt die Pension neben der ersten auch die zweite Säule ab. Wer in Rente geht, muss sich also keine Sorgen um eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge machen. Für alle anderen ist es jedoch wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Alle Arbeitnehmer haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. Zudem sind Arbeitgeber seit 2019 verpflichtet, einen Arbeitgeberzuschuss zu zahlen. Welche Art der betrieblichen Altersvorsorge er anbieten möchte, kann jeder Arbeitgeber dabei selbst entscheiden. Das Sparen für die Zeit nach dem Ruhestand funktioniert aber immer gleich: Der Arbeitgeber zahlt einen Teil des Gehalts direkt in die Betriebsrente ein. So müssen Arbeitnehmer in der Ansparphase keine Steuern und Abgaben auf die Zahlungen leisten. Wie viel pro Monat gespart werden soll, kann jeder Arbeitnehmer selbst entscheiden. Allerdings sind nur Beträge von bis zu vier Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung steuerbefreit. Wechselt der Arbeitnehmer seinen Job, kann er den Vertrag mitnehmen. 

Ist das Rentenalter erreicht, wird die betriebliche Altersvorsorge ausgezahlt. Arbeitnehmer haben die Wahl zwischen einer monatlichen, lebenslangen Auszahlung und einer Einmalauszahlung. Allerdings müssen Rentnerinnen und Rentner ihre Betriebsrenten versteuern. Für gesetzlich Versicherte fallen – wie bei der staatlichen Altersvorsorge auch – Sozialversicherungsbeiträge für Pflegeversicherung und Krankenversicherung an.

Dritte Säule: Private Altersvorsorge

Die dritte Säule der Altersvorsorge beinhaltet private Spar-Optionen wie Riester- oder Rürup-Rente, die staatlich gefördert werden. Mit Steuervorteilen und Zulagen unterstützt der Staat dabei, Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. Neben den staatlich geförderten Angeboten gibt es auch ein großes Angebot an privaten Rentenversicherungen. Diese werden am Ende der Vertragslaufzeit entweder einmalig ausgezahlt oder in monatlichen Raten. Im Gegensatz zur gesetzlichen Rente können Sparende hier das Auszahlungsdatum selbst festlegen und müssen nicht auf den gesetzlich festgelegten Renteneintrittstermin warten.

Fondsgebundene Rentenversicherungen legen die eingezahlten Beiträge am Kapitalmarkt an. Hier gibt es eine Vielzahl an Angeboten, die sich an der Risikobereitschaft der Sparenden orientiert und vom Betrag abhängt, der regelmäßig eingezahlt wird. Hinzu kommen Steuervorteile in der Auszahlphase. 

Auch Lebens- oder Kapitalversicherungen können als private Altersvorsorge genutzt werden. Sie sorgen zudem dafür, dass die Familie abgesichert ist, falls die versicherte Person verstirbt. So wird nicht nur der eigene Ruhestand gesichert, sondern eine Grundlage für die finanzielle Stabilität der gesamten Familie geschaffen.

Neben speziell auf die Altersvorsorge zugeschnittenen Angeboten können auch andere Finanzprodukte genutzt werden, um Vermögen für den Ruhestand aufzubauen. ETF-Sparpläne, Sparkonten oder Immobilien sind sinnvolle Alternativen, um den Vorsorgemix abzurunden und die Finanzierung fürs Alter auf eine solide Basis zu stellen.

Den richtigen Vorsorgemix finden

Beim großen Angebot an Altersvorsorgemöglichkeiten ist es nicht immer einfach, die Vorsorge zu finden, die am besten zu den eigenen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten passt. Daher ist es wichtig, sich ein klares Bild von Ihrer persönlichen finanziellen Situation zu machen. Berechnen Sie in einem ersten Schritt die voraussichtliche Höhe Ihrer zukünftigen Rentenzahlungen. So sehen Sie, ob Ihre Rente ausreichen wird, um den gewünschten Lebensstandard im Alter halten zu können. Falls dies nicht der Fall ist, wissen Sie, wie groß die Versorgungslücke nach dem Eintreten in den Ruhestand voraussichtlich sein wird. Mit diesem Wissen können Sie nach der optimalen Lösung suchen, um diese Lücke zu schließen. Achten Sie dabei nicht nur auf die Höhe der späteren Auszahlungen, sondern bedenken Sie auch Ihre eigenen familiären und beruflichen Umstände. Mit einem gut verteilten Vorsorgemix und einem durchdachten Plan können Sie sich ohne Sorgen auf die Zeit nach dem Berufsleben freuen.