Auswandern während der Rente: So gelingt der Ruhestand im Ausland

Kurz und kompakt

  • Viele Rentenbeziehende ziehen ins Ausland, um von günstigeren Lebenshaltungskosten, einem milderen Klima und einer entspannteren Lebensweise zu profitieren. 

  • Die Krankenversicherung spielt eine zentrale Rolle beim Auswandern im Ruhestand. Innerhalb der EU und bestimmter Abkommen bleibt der Schutz oft erhalten.

  • Pflege im Alter und rechtliche sowie kulturelle Unterschiede stellen häufige Herausforderungen dar. Die Versorgungslage variiert stark je nach Land, und die deutsche Pflegeversicherung gilt meist nicht automatisch im Ausland.

Auswandern im Ruhestand: Steigenden Lebenshaltungskosten im Alter entgehen

Den Ruhestand im Ausland zu verbringen, reizt viele angehende Rentenbeziehende. Neben einem Luftwechsel und der Aussicht auf den Strand vor der Haustür locken vor allem geringere Lebenshaltungskosten. Doch mit dem einfachen Umzug ist es leider nicht getan. Mögliche Fallstricke lauern beispielsweise bei der Krankenversicherung oder der Pflege. Wer vorbereitet ist, kann diesen Baustellen mit Entspannung entgegensehen. 

Beliebte Auswanderungsländer im Ruhestand

Für den Ruhestand im Ausland sind Länder wie Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Kroatien und die Türkei besonders gefragt. Diese Staaten bieten eine Mischung aus Sonne, Meer und kulturellem Reichtum. Auch Thailand hat sich zu einem beliebten Ziel entwickelt – vor allem wegen der freundlichen Menschen, der niedrigen Kosten und der guten touristischen Infrastruktur. Wer auswandert, sollte nicht nur das Wetter und die Freizeitmöglichkeiten im Blick haben, sondern auch prüfen, wie gut die medizinische Versorgung ist und ob Sprachkenntnisse erforderlich sind. In vielen Mittelmeerländern kommen Auswandernde mit Englisch weit. In Thailand oder ländlichen Regionen, in denen Englisch nicht so verbreitet ist, kann eine Sprachbarriere jedoch den Alltag erschweren.

Lebenshaltungskosten: Meist günstiger als in Deutschland

Ein wichtiger Grund für den Ruhestand im Ausland sind die oft deutlich niedrigeren Lebenshaltungskosten. In Ländern wie Portugal, Griechenland oder der Türkei können Mieten, Lebensmittel und Dienstleistungen günstiger sein als in Deutschland. Das bedeutet, dass die Rente mehr Kaufkraft hat und ein höherer Lebensstandard möglich ist. Auch in Thailand bekommen Rentenbeziehende für ihr Geld oft mehr. Die Spannbreite günstiger Produkte reicht von frischem Obst auf dem Markt bis zu Restaurantbesuchen. Allerdings können bestimmte Ausgaben, etwa für importierte Produkte oder private Gesundheitsleistungen, höher sein als erwartet. Wer plant, ins Ausland zu ziehen, sollte daher vorher ein detailliertes Budget erstellen und auch die Wechselkurse im Blick behalten.

Tabelle: Vergleich der Lebenshaltungskosten nach Ländern und ohne Wohnkosten

LandLebenshaltungskosten pro Monat*Besonderheiten
Spanienca. 900 bis 1.200 €Gute Infrastruktur, mediterranes Klima, hohe Nachfrage in Küstenregionen
Portugalca. 800 bis 1.100 €Steuerliche Vorteile für bestimmte Neu­zu­ziehende, mildes Klima
Thailandca. 600 bis 900 €Sehr günstige Kosten, warmes Klima, gute private Gesundheitsversorgung
Italienca. 900 bis 1.300 €Hohe Lebensqualität, regionale Unterschiede bei den Preisen

Griechenland

ca. 700 bis 1.000 €Niedrigere Kosten als Südeuropa, gutes Klima, teils eingeschränkte Infrastruktur
Kroatienca. 800 bis 1.100 €Günstige Nebenkosten, mediterrane Küstenregionen, kleinere Städte günstiger
Türkeica. 500 bis 800 €Sehr günstige Preise, starke Währungsschwankungen, gute private Gesundheitsversorgung

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Krankenversicherung im Ausland

Wer im Ruhestand ins Ausland zieht, sollte genau prüfen, wie es um den eigenen Krankenversicherungsschutz steht. Gesetzlich versicherte Personen in Deutschland behalten ihren Anspruch auf Leistungen meist nur innerhalb der EU, des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und in Ländern mit einem Sozialversicherungsabkommen. In diesen Fällen können medizinische Behandlungen oft zu denselben Bedingungen wie für Einheimische in Anspruch genommen werden. In vielen beliebten Auswanderungszielen außerhalb Europas – etwa Thailand oder der Türkei – gilt dieser Schutz jedoch nicht. Hier empfiehlt sich eine private Auslandskrankenversicherung, um hohe Behandlungskosten zu vermeiden. Die Police sollte auch den Rücktransport nach Deutschland im Notfall abdecken.

Steuern und Doppelbesteuerung

Wer im Ausland lebt, muss sich mit den steuerlichen Folgen befassen. Grundsätzlich ist die gesetzliche Rente in Deutschland steuerpflichtig, unabhängig vom Wohnsitz. Viele Länder erheben jedoch ebenfalls Steuern auf Renteneinkünfte. Um zu verhindern, dass Rentenbeziehende doppelt zahlen, hat Deutschland mit zahlreichen Staaten Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Diese regeln, in welchem Land die Rente besteuert wird. In einigen Fällen werden die Steuern ausschließlich im Wohnsitzland fällig, in anderen in Deutschland. Wer auswandern möchte, sollte vorab prüfen, welches Abkommen für das Zielland gilt und wie sich die Steuerlast konkret verändert.

Aufenthaltsrecht und Visum

Wer als Auswanderin oder Auswanderer innerhalb der EU umzieht, profitiert von der Freizügigkeit: Es ist keine zusätzliche Aufenthaltsgenehmigung nötig, lediglich eine Anmeldung im neuen Wohnort. In Nicht-EU-Staaten sieht es oft anders aus: Viele Länder verlangen ein spezielles Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung für langfristige Aufenthalte. Häufig müssen dafür finanzielle Nachweise erbracht werden, etwa ein regelmäßiges Mindesteinkommen oder ausreichende Ersparnisse. Auch ein Nachweis über den Krankenversicherungsschutz ist in vielen Staaten Pflicht. Da die Bedingungen je nach Land stark variieren, lohnt sich eine frühzeitige Information bei den zuständigen Behörden oder Botschaften.

Rentenauszahlung ins Ausland

Die Deutsche Rentenversicherung kann gesetzliche Renten grundsätzlich in fast jedes Land der Welt überweisen. Innerhalb der EU und des EWR funktioniert dies in der Regel ohne Einschränkungen. In Staaten außerhalb Europas kann es jedoch zu Besonderheiten kommen. Manche Länder verlangen ein inländisches Bankkonto, andere erheben Gebühren für internationale Überweisungen. Auch Währungsschwankungen beeinflussen die Höhe der Rente im Zielland. Fragen Sie am besten vor Ihrem Umzug nach, wie die Auszahlung im gewünschten Land abläuft und ob zusätzliche Kosten entstehen.

Wohnsitz und Meldepflicht

Wer dauerhaft ins Ausland zieht, muss sich in Deutschland beim zuständigen Einwohnermeldeamt abmelden. Diese Abmeldung ist wichtig, um steuerliche und rechtliche Klarheit zu schaffen. Im neuen Wohnland gelten eigene Meldevorschriften, die je nach Land sehr unterschiedlich ausfallen. In einigen Staaten reicht eine einfache Registrierung bei der Gemeindeverwaltung, in anderen sind umfangreiche Nachweise wie Mietverträge, Einkommensbescheinigungen oder Versicherungsunterlagen erforderlich. Wer die Meldepflicht im Zielland nicht beachtet, riskiert Bußgelder oder Probleme bei der Beantragung von Aufenthaltstiteln.

Pflege im Alter

Die Verfügbarkeit von Pflegediensten variiert stark von Land zu Land. In vielen beliebten Auswanderungsländern gibt es nur begrenzte staatliche Pflegeangebote, sodass Sie im Pflegefall private Dienste in Anspruch nehmen müssen. Diese können in manchen Ländern zwar günstiger sein als in Deutschland, erfüllen aber nicht immer die gleichen Qualitätsstandards. Zudem gilt die deutsche Pflegeversicherung nicht automatisch im Ausland, insbesondere außerhalb der EU. Wer langfristig im Ausland leben will, sollte daher frühzeitig prüfen, wie die Versorgung im Pflegefall sichergestellt wird. Über eine Zusatzversicherung decken Sie vorhandene Lücken sinnvoll ab.

Überblick: Risiken und mögliche Anpassungsschwierigkeiten beim Auswandern, insbesondere im hohen Alter

RisikoBeschreibung
Eingeschränkte medizinische VersorgungIn ländlichen oder strukturschwachen Regionen kann der Zugang zu medizinischem Fachpersonal oder modernen Kliniken begrenzt sein.
SprachbarrierenSchwierigkeiten bei Arztbesuchen, Behördengängen oder im Alltag, wenn Sie die Landessprache nicht beherrschen

Kulturelle Unterschiede

Anpassungsprobleme an lokale Gepflogenheiten, Werte und Alltagsroutinen
Entfernung zu Familie und FreundeskreisWeniger persönliche Unterstützung im Alltag, erschwerte Organisation von Hilfe im Notfall
Rechtliche UnsicherheitenUnklare oder wechselnde Regeln zu Aufenthalt, Steuern oder Sozialleistungen
Finanzielle RisikenWährungsschwankungen, steigende Lebenshaltungskosten oder unerwartete Zusatzkosten
Pflegebedarf im AlterGegebenenfalls eingeschränkter oder teurer Zugang zu Pflegeleistungen im Vergleich zu Deutschland

FAQs zum Auswandern während der Rente

Ja, die Deutsche Rentenversicherung überweist die Rente grundsätzlich auch ins Ausland. Innerhalb der EU, des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und in Ländern mit einem Sozialversicherungsabkommen läuft die Zahlung in der Regel reibungslos. Bei Staaten ohne Abkommen gibt es zum Teil Einschränkungen, zum Beispiel Kürzungen bei bestimmten Rentenarten. Es ist sinnvoll, frühzeitig bei der Deutschen Rentenversicherung nachzufragen, welche Regeln im Zielland gelten.

Wer gesetzlich versichert ist, sollte prüfen, ob der Versicherungsschutz im Zielland weiter gilt. Innerhalb der EU und des EWR besteht meist ein Anspruch auf medizinische Versorgung wie im Wohnland. In anderen Staaten endet der Schutz oft und eine private Auslandskrankenversicherung ist notwendig. Diese sollte möglichst alle wichtigen Leistungen abdecken, auch Rücktransporte im Krankheitsfall.

Ob und wie die Rente versteuert wird, hängt vom Zielland ab. Deutschland hat mit vielen Staaten Doppelbesteuerungsabkommen. Diese legen fest, ob die Steuer im Wohnland oder in Deutschland gezahlt wird. Auch im Ausland können steuerpflichtige Beträge anfallen. Wer auswandert, sollte sich daher vorab steuerlich beraten lassen, um spätere Überraschungen zu vermeiden.

Das hängt von persönlichen Prioritäten ab. Wer warmes Klima und Nähe zu Deutschland möchte, findet in Spanien oder Portugal passende Ziele. Für niedrige Lebenshaltungskosten und ein exotisches Umfeld bieten sich Länder wie Thailand an. Italien, Griechenland, Kroatien und die Türkei verbinden kulturelle Vielfalt mit oft günstigeren Ausgaben. Bei der Wahl spielen neben Kosten und Klima auch medizinische Versorgung, Sicherheit und Aufenthaltsrecht eine wichtige Rolle.

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