Ein Baugrundgutachten ist der erste Schritt in Richtung Hausbau. Obwohl ein Baugrundgutachten in Deutschland keine Pflicht ist, lohnt es sich. Denn durch die Erstellung können Sie Risiken und Schäden am Bauwerk vorbeugen.
Ein Baugrundgutachten bewertet die Bodenbeschaffenheit eines Grundstücks und prüft dessen Eignung für Bauvorhaben.
Obwohl nicht gesetzlich vorgeschrieben, hilft ein Gutachten, Risiken wie Absackungen oder Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.
Ein Baugrundgutachten bietet Planungssicherheit und schützt vor unvorhergesehenen Kosten und Bauverzögerungen.
Ein Baugrundgutachten ist der erste Schritt in Richtung Hausbau. Obwohl ein Baugrundgutachten in Deutschland keine Pflicht ist, lohnt es sich. Denn durch die Erstellung können Sie Risiken und Schäden am Bauwerk vorbeugen.
Ein Baugrundgutachten ist eine Bewertung der Bodenbeschaffenheit des Baugrundstücks. Es gibt Auskunft darüber, ob sich der Boden als Baugrund für Ihr Vorhaben eignet. Es wird auch als geologischer Bericht, Gründungsgutachten oder einfach Bodengutachten bezeichnet. Um es zu erstellen, entnehmen die Gutachterinnen und Gutachter mithilfe von Bohrungen Bodenproben zur Analyse.
In einem Baugrundgutachten werden die verschiedenen Bodenschichten und Bodenarten klassifiziert. Jede Schicht und Bodenart hat andere Eigenschaften, die die Eignung als Baugrund beeinflussen. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung und Durchführung Ihres Bauvorhabens. Diese Informationen finden Sie in einem Baugrundgutachten:
Ein erweitertes Bodengutachten gibt zudem Auskunft über Altlasten wie Schadstoffe und Verunreinigungen im Boden.
Die Bodenklasse beeinflusst die Höhe der Baukosten. Zum Beispiel sollten Sie die Entscheidung, ob Sie mit oder ohne Keller bauen, erst treffen, wenn Sie die Bodenklasse kennen. Der Aushub kann je nach Bodenklasse kostspielig sein. Auch Maßnahmen zur Bodenverbesserung verursachen zusätzliche Kosten.
Man unterscheidet zwischen sieben Bodenklassen. Die geeignetsten Bodenklassen sind die Klassen 3 und 4. Hier herrschen die besten Voraussetzungen für eine sichere Befestigung im Erdreich.
Bodenklasse 1: Mutterboden, Oberboden, Zwischenboden
Bodenklasse 2: wasserhaltender Boden, Schöpfboden
Bodenklasse 3: leichter, leicht lösbarer Boden
Bodenklasse 4: mittelschwerer Boden, Stichboden
Bodenklasse 5: schwerer Boden, Hackboden
Bodenklasse 6: leichter Fels
Bodenklasse 7: schwerer Fels
Mit einem Bodengutachten senken Sie als Bauherr Ihr Baugrundrisiko. Dieses meint Gefahren, die vom Baugrund ausgehen oder in Wechselwirkung mit ihm stehen. Durch ein Baugrundgutachten vermeiden Sie Probleme wie Absackungen, Feuchtigkeitsablagerungen oder Setzrisse am Bauwerk und die dadurch entstehenden hohen Kosten sowie Verzögerungen. Zudem haben Sie eine Absicherung gegen diese Schäden in der Hand, was Ihnen Sicherheit für die Kosten, Planung und den weiteren Verlauf Ihres Bauvorhabens verschafft. Ein Bodengutachten ist also für eine verantwortungsvolle Person unumgänglich und gibt außerdem eine Gründungsempfehlung, also eine Einschätzung der Gutachterinnen und Gutachter zum geplanten Bauvorhaben.
In Deutschland besteht keine gesetzliche Pflicht für ein Baugrundgutachten. Trotzdem wird es dringend empfohlen, um die Sicherheit und Stabilität Ihres Bauvorhabens zu gewährleisten und unvorhergesehene Kosten zu vermeiden. Bei der Untersuchung werden mithilfe von Bohrungen Bodenproben entnommen. Diese Proben werden im Labor analysiert. Danach erhalten Sie das schriftliche Baugrundgutachten. Es ist nicht öffentlich einsehbar, da es vertrauliche Informationen enthält, die nur für Sie und die beteiligten Sachverständigen relevant sind.
Die Baugrunduntersuchung vor Ort – also die Bohrungen und die Entnahme der Bodenproben – dauert im Durchschnitt drei Stunden. Die detaillierte geotechnische Analyse umfasst mehrere Tage, weswegen Sie das schriftliche Baugrundgutachten erst ein bis zwei Wochen nach dem Termin vor Ort in den Händen halten. Der Prozess verzögert sich, wenn die Bodengutachterinnen und Bodengutachter Schadstoffe oder andere Auffälligkeiten entdecken. Dann brauchen Sie ein erweitertes Bodengutachten. Es umfasst zusätzliche Untersuchungen, um Altlasten wie Schadstoffe und Verunreinigungen im Boden zu identifizieren. Dies ist besonders wichtig, wenn das Grundstück vorher industriell oder gewerblich genutzt wurde.
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Die Kosten eines Baugrundgutachtens berechnen sich vor allem nach Aufwand. Dabei spielen Faktoren wie die Grundstücksgröße eine Rolle. Die Kostenhöhe hängt aber auch von der Bauregion ab und davon, für wen Sie sich als Gutachterin oder Gutachter entscheiden. In der Regel gibt die der Bauherr nicht mehr als 0,5 Prozent der gesamten Baukosten für ein Baugrundgutachten aus. Zwar sind das im Schnitt mindestens 1.000 Euro, doch ist dieser Betrag meist viel niedriger als die Kosten für Sanierungsarbeiten, die durch Folgeschäden aufgrund eines fehlenden Baugrundgutachtens notwendig werden.