Um den finanziellen Unterschied zwischen Grundstückskauf und Erbpacht greifbar zu machen, betrachten wir beispielhaft ein Grundstück mit 500 Quadratmetern und einem Kaufpreis von 400 Euro pro Quadratmeter. Das ergibt einen Grundstückswert von 200.000 Euro. Der jährliche Erbpachtzins liegt bei 4 Prozent, die Laufzeit bei 99 Jahren. Für den Hausbau fallen 350.000 Euro an. Es stehen 100.000 Euro Eigenkapital zur Verfügung. Die Baufinanzierung kalkulieren wir mit 3,5 Prozent Zinsen und einer Laufzeit von 20 Jahren.
Variante 1: Grundstück kaufen
Wer das Grundstück kauft, zahlt zunächst 200.000 Euro für das Grundstück und 350.000 Euro für das Haus. Das entspricht einer Summe von 550.000 Euro. Nach Abzug des Eigenkapitals bleiben 450.000 Euro, die Sie finanzieren müssten. Bei 3,5 Prozent Zinsen über 20 Jahre entsteht eine Zinslast von 315.000 Euro.
Damit liegen die Gesamtkosten aus Grundstück, Haus und Finanzierung bei rund 865.000 Euro. Diese Variante eignet sich, wenn Ihnen langfristige Sicherheit wichtig ist und Sie über das nötige Kapital für den Grundstückskauf verfügen.
Variante 2: Grundstück per Erbpacht nutzen
Bei der Erbpacht entfällt der Grundstückskauf, stattdessen zahlen Sie den jährlichen Erbpachtzins. Er beträgt 4 Prozent des Grundstückswerts und liegt damit bei 8.000 Euro pro Jahr. Über 20 Jahre summiert sich das auf 160.000 Euro. Für den Hausbau benötigen Sie 350.000 Euro. Nach Einsatz des Eigenkapitals von 100.000 Euro müssen Sie noch 250.000 Euro finanzieren. Das entspricht bei 3,5 Prozent Zinsen einer Zinsbelastung von rund 175.000 Euro.
Insgesamt liegen die Kosten für Haus, Erbpacht und Finanzierung bei rund 685.000 Euro. Diese Variante reduziert die Anfangsbelastung deutlich. Allerdings müssen Sie auch über die Kreditlaufzeit von 20 Jahren hinaus die laufenden Zahlungen an die erbbaurechtsgebende Person leisten.