Schimmelsanierung: Ablauf und Kosten

Kurz und kompakt

  • Bei einer Schimmelsanierung entfernen Fachbetriebe nicht nur den sichtbaren Befall, sondern beheben auch die Ursache, damit der Schimmel nicht zurückkehrt. Dafür nutzen sie unterschiedliche Verfahren.

  • Wie viel eine Schimmelsanierung kostet, richtet sich nach Größe und Ursache des Schadens. Kleine Flächen kosten in der Regel einige Hundert Euro. Bei umfangreichen Schimmelschäden zahlen Sie auch mehrere Tausend Euro.

  • Es ist wichtig, dass Sie der Schimmelbildung richtig vorbeugen. Wer regelmäßig lüftet, ausreichend heizt und auf gute Dämmung achtet, senkt das Risiko von Schimmel deutlich. Nehmen Sie außerdem frühe Anzeichen wie Flecken ernst.

Schimmel entfernen, bevor er zum großen Problem wird

Viele Menschen kennen den lästigen Mitbewohner Schimmel. Oberflächlich lässt er sich häufig wegwischen. Er wird aber zum ernsthaften Problem, wenn er die Substanz eines Gebäudes befällt. Das führt in der Regel zu aufwendigen Sanierungen und kostet Sie einen höheren Geldbetrag. Entscheidend ist, dass Sie den Schimmel vollumfänglich bekämpfen; ansonsten besteht die Gefahr, dass er immer wieder kommt.

Was ist eine Schimmelsanierung?

Eine Schimmelsanierung bezeichnet alle Maßnahmen, die Schimmel in Innenräumen dauerhaft beseitigen. Dazu gehört nicht nur, sichtbare Schimmelflecken wegzuwischen, sondern auch die Ursache zu entfernen, die zu Feuchtigkeit und damit zum Befall geführt hat. Fachleute unterscheiden deshalb zwischen der Reinigung und den baulichen oder technischen Schritten, die einen erneuten Schimmelbefall verhindern. Die Schimmelsanierung zielt darauf ab, dass Sie Ihre Wohnräume wieder uneingeschränkt nutzen können, ohne dass Sie sich um Ihre Gesundheit sorgen müssen.

Diese Sanierungsarten sollten Sie kennen

Wie ein Fachbetrieb die befallenen Stellen saniert, hängt von der Art des Befalls ab. Sind nur kleine und oberflächliche Stellen betroffen, reicht häufig eine Reinigung und ein oberflächlicher Schutz in Form eines speziellen Putzes oder Anstrichs. Tritt ein größerer Befall auf, müssen Sie alle befallenen Materialien wie Tapeten, Putz oder sogar ganze Wände entfernen und ersetzen lassen. In der Regel ist es außerdem nötig, die betroffenen Stellen zunächst trocknen zu lassen, zum Beispiel nach einem Wasserschaden. In manchen Fällen sind zusätzliche bauliche Maßnahmen wie eine verbesserte Dämmung oder Abdichtung sinnvoll, um Feuchtigkeit dauerhaft fernzuhalten.

Ablauf einer professionellen Sanierung

Eine professionelle Schimmelsanierung verläuft in mehreren Schritten, um den Befall umfassend zu beseitigen und sicherzustellen, dass der Schimmel nicht zurückkehrt.

  • Schadensanalyse und Ursachenforschung: Fachleute beginnen mit einer Schadensanalyse und prüfen die Ursache des Befalls. Sie messen die Feuchtigkeit, untersuchen die Bausubstanz und klären, woher die Nässe kommt.
  • Absichern der betroffenen Räume: Danach sichern sie die betroffenen Räume ab. Abdeckungen und Luftfilter verhindern, dass Schimmelsporen in andere Bereiche gelangen.
  • Entfernung des Schimmels: Im nächsten Schritt entfernen Fachleute den oberflächlichen Schimmel und das befallene Material. Tapeten, Putz oder Holz müssen weichen, wenn der Schimmel tief in die Substanz eingedrungen ist.
  • Trocknen und Desinfizieren: Anschließend trocknen und desinfizieren die Fachkräfte die Flächen. So beseitigen sie letzte Schimmelsporen und stellen ein gesundes Raumklima her.
  • Beseitigung der Baustelle: Zum Schluss folgt die Wiederherstellung. Dazu gehören neue Putzschichten, ein frischer Anstrich oder andere Reparaturen, die die Räume wieder bewohnbar machen.

Was kostet eine Schimmelsanierung?

Wie viel eine Schimmelsanierung kostet, hängt vom Umfang des Befalls ab. Kleine Flecken lassen sich oft schon für wenige Hundert Euro beseitigen, wenn Sie sie rechtzeitig entdecken. Größere Schäden, bei denen Wände geöffnet oder ganze Bauteile erneuert werden müssen, kosten oft mehrere Tausend Euro. Entscheidend sind neben dem Ausmaß des Schimmelbefalls auch die Ursache und der Sanierungsaufwand: Ein Wasserschaden, den Sie technisch trocknen müssen, ist deutlich teurer als eine punktuelle Behandlung. Wer die Kosten abschätzen möchte, sollte daher immer Angebote von mehreren Fachbetrieben einholen und vergleichen.

Typische Anzeichen für Schimmel

Schimmel zeigt sich oft durch schwarze oder grünliche Flecken an Wänden, Decken oder hinter Möbeln. Ebenso verrät ein muffiger, feuchter Geruch, dass sich Pilze in der Wohnung ausbreiten. Auch feuchte Stellen, abblätternde Tapeten oder sich lösende Farbe deuten darauf hin, dass die Bausubstanz zu viel Nässe aufnimmt. Wer solche Spuren bemerkt, sollte sofort handeln und die Ursache klären, bevor der Schimmel sich weiter ausbreiten kann.

Ursachen von Schimmel

Überall dort, wo Feuchtigkeit nicht richtig wegtrocknen kann, wächst Schimmel. Typische Auslöser sind undichte Dächer, defekte Fenster oder Leitungen, die Wasser ins Mauerwerk lassen. Auch Wärmebrücken, also schlecht gedämmte Stellen in der Gebäudehülle, führen zu Kondensation und bieten den Pilzen Nährboden. Auch Ihr Verhalten im Alltag spielt eine Rolle: Wer zu wenig lüftet oder falsch heizt, erhöht die Luftfeuchtigkeit und begünstigt Schimmel. Nach einem Wasserschaden entsteht besonders schnell ein großes Problem, wenn Sie die betroffenen Flächen nicht gründlich trocknen.

Häufig betroffene Stellen durch Schimmel und Ursachen

Stelle im HausWie und warum Schimmel entsteht
AußenwändeKalte Flächen mit geringer Sonneneinstrahlung kühlen schneller aus. An Wärmebrücken sammelt sich Feuchtigkeit, die Schimmel begünstigt.
FensterbereicheTemperaturunterschiede zwischen Raumluft und Glas erzeugen Kondenswasser. Schlechte Isolierung verstärkt den Effekt.
BadezimmerWenn Sie duschen oder baden, steigt die Luftfeuchtigkeit stark an. Lüften Sie nicht ausreichend, setzt sich die Feuchtigkeit an Wänden und Fugen ab.
Keller

Feuchtigkeit aus dem Erdreich dringt in die Wände ein. Wenn Sie die Wände nicht ausreichend dämmen oder die Luft nicht zirkulieren lassen, bleiben Flächen dauerhaft feucht.

Küchen (hinter Schränken)

Eingeschränkte Luftzirkulation sorgt dafür, dass Feuchtigkeit hinter Schränken nicht abtrocknet. Rohrleckagen verschlimmern die Situation.
DachbodenDurch undichte Dächer dringt Regen ein. Zusätzlich führt fehlende Dämmung zu Kondensation in kalten Ecken.
Möbel an AußenwändenGroße Möbelstücke blockieren die Luftzirkulation. Dahinter kühlt die Wand ab, Kondenswasser bildet sich und schafft einen Nährboden für Schimmel.
WaschküchenFeuchte Wäsche und Leitungen erhöhen die Luftfeuchtigkeit stark. Ohne gute Belüftung bleibt der Raum feucht.

Gesundheitsrisiken durch Schimmel

Schimmel in Innenräumen belastet die Gesundheit auf vielfältige Weise. Viele Menschen reagieren allergisch auf die Sporen, die der Pilz freisetzt. Typische Folgen sind Niesen, Husten oder Hautreizungen. Auch Atemwegsprobleme bis hin zu Asthma treten häufiger auf, wenn Betroffene dauerhaft Schimmelsporen einatmen. Kopfschmerzen und eine allgemeine Schwächung des Immunsystems können ebenfalls mit Schimmel in Verbindung stehen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, weil ihr Körper empfindlicher auf die Belastung reagiert.

So beugen Sie Schimmel vor

Beugen Sie Schimmel vor, indem Sie Feuchtigkeit in den Räumen konsequent reduzieren. Lüften Sie mehrmals täglich stoßweise, damit feuchte Luft schnell entweicht. Achten Sie auch darauf, die Räume ausreichend zu heizen, damit die Wände nicht zu stark auskühlen. Eine gute Dämmung beugt Wärmebrücken vor, an denen sich Kondenswasser bildet. Reagieren Sie nach einem Wasserschaden sofort: Trocknen Sie betroffene Stellen gründlich. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer unter 60 Prozent, um Schimmel keinen Nährboden zu bieten.

Auf diese Rechte dürfen Sie sich bei der Schimmelsanierung berufen

Laut Mietrecht tragen Vermietende in vielen Fällen die Verantwortung, wenn Schimmel in der Wohnung auftritt. Sie müssen bauliche Mängel wie undichte Dächer, schlechte Dämmung oder defekte Leitungen beheben. Als Mieterin oder Mieter sind Sie jedoch auch verpflichtet, Ihre Wohnung richtig zu lüften und zu heizen. Wenn Sie das nicht tun oder nicht nachweisen können, dass Sie korrekt gelüftet haben, kann die Verantwortung auf Sie übergehen. Kommt es zu einem Streit über die Kostenübernahme der Schimmelsanierung, entscheidet oft ein Gutachten, ob der Schimmel durch bauliche Ursachen oder durch falsches Verhalten der Mietenden entstanden ist. Wer Schimmel bemerkt, sollte den Schaden sofort schriftlich melden, um sich rechtlich vor möglichen finanziellen Folgen abzusichern.

FAQs zur Schimmelsanierung

Essig, Alkohol oder Wasserstoffperoxid entfernen häufig bereits kleine Schimmelflecken an glatten Oberflächen. Diese Mittel wirken allerdings nur oberflächlich und dringen nicht in poröse Materialien wie Putz oder Tapeten ein. Sobald der Befall tiefer sitzt, helfen Hausmittel nicht mehr, weil der Schimmel nach kurzer Zeit zurückkehrt. Für größere Flächen sollten Sie deshalb immer Fachleute hinzuziehen.

Wie viel eine Schimmelsanierung kostet, hängt von der befallenen Fläche und der Ursache ab. Kleine Stellen lassen sich oft schon für einige Hundert Euro entfernen. Bei großflächigem Schimmelbefall oder wenn Sie Wände trocknen, neu verputzen oder dämmen lassen, belaufen sich die Kosten häufig auf mehrere Tausend Euro. Wasserschäden oder bauliche Mängel machen die Sanierung in der Regel deutlich teurer.

Sie beugen Schimmel vor, indem Sie Räume regelmäßig und richtig lüften. Stoßlüften mehrmals am Tag reduziert die Feuchtigkeit deutlich besser als dauerhaft gekippte Fenster. Achten Sie außerdem darauf, gut zu heizen, damit keine kalten Oberflächen entstehen, an denen sich Wasser niederschlägt. Wenn Sie Ihre Immobilie richtig dämmen, offene Stellen abdichten und feuchte Stellen schnell beseitigen, reift Schimmel selten zu einem größeren Problem heran.

Schon kleine Schimmelflecken belasten die Raumluft und lösen schnell gesundheitliche Beschwerden aus. Spätestens wenn die betroffene Stelle eine Größe von einem halben Quadratmeter erreicht, sollten Sie den Befall ernst nehmen und fachgerecht beseitigen lassen. Je größer die befallene Fläche, desto höher ist die Konzentration von Sporen in der Luft. Ist der Befall mehrere Quadratmeter groß, besteht eine akute Gesundheitsgefahr, besonders für empfindliche Personen.

Schimmel zeigt sich häufig in Form von schwarzen, grünen oder grauen Flecken an Wänden. Er wächst auf Tapeten, Putz oder sogar hinter Möbeln, wo die Luft kaum zirkuliert. Typisch ist auch ein muffiger Geruch, der selbst ohne sichtbare Flecken auf Schimmel hindeutet. Verfärbungen und abblätternde Tapeten sind ebenfalls klare Warnsignale.

Im Handel gibt es Schnelltests, mit denen Sie Proben aus der Luft oder von Oberflächen nehmen können. Diese Tests zeigen, ob Schimmelsporen vorhanden sind, aber analysieren den Befall nicht exakt. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, wenn Sie eine professionelle Einschätzung wünschen. Dieser misst die Raumluft oder wertet eine Materialprobe im Labor aus. So erfahren Sie genau, welche Schimmelart sich bei Ihnen ausbreitet und wie groß das Ausmaß ist.

Ja, Kleidung kann Schimmelsporen aufnehmen, wenn sie in einem belasteten Raum hängt oder direkt an der betroffenen Wand steht. Stoffe speichern Feuchtigkeit besonders gut und bieten damit einen idealen Nährboden. Betroffene Textilien entwickeln oft einen muffigen Geruch und lassen sich nur schwer wieder vollständig reinigen. In manchen Fällen hilft es nur noch, die betroffene Kleidung zu entsorgen.

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