Kurz und kompakt

  • Aussagekräftige Anzeigen mit realistischen Informationen und hochwertigen Fotos filtern geeignete Mieterinn und Mieter schon im Vorfeld.

  • Besichtigungen sollten gut vorbereitet, organisiert und individuell gestaltet werden.

  • Nachweise wie Einkommensbelege, SCHUFA-Auskunft und ggf. Mietschuldenfreiheitsbescheinigung geben zusätzliche Sicherheit bei der Mieterauswahl.

So zieht die passende Mieterin oder der passende Mieter in Ihre Immobilie

Solvent, umgänglich und zuverlässig – jede Vermieterin und jeder Vermieter möchte eine angenehme Mieterin oder einen angenehmen Mieter für ihr oder sein Objekt finden. Doch unter den vielen Interessierten die Bewerberin oder den Bewerber zu finden, die oder der pünktlich zahlt und pfleglich mit der Wohnung umgeht, ist eine Herausforderung. Unsere ausführliche Checkliste soll Ihnen dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen.

Mietersuche vorbereiten und Zielgruppe definieren

Überlegen Sie sich bereits im Vorfeld, wer in die freie Immobilie einziehen soll, und definieren Sie die Kriterien, die für Sie besonders wichtig sind. So können Sie Ihre Anzeige direkt passgenau auf die gewünschte Zielgruppe zuschneiden. Schwebt Ihnen eine Familie vor, weisen Sie auf vorhandene Schulen und Kindergärten hin. Suchen Sie ältere oder alleinstehende Mieterinnen und Mieter, können Sie eine intakte und ruhige Hausgemeinschaft positiv hervorheben. Berufstätige Mietinteressentinnen und Mietinteressenten sowie solche mit schulpflichtigen Kindern interessieren sich auch für die Anbindung an den ÖPNV.

Neben Ihren persönlichen Wünschen sollten Sie auch darauf achten, wer am besten zu den anderen Anwohnenden passen könnte. Eine intakte Hausgemeinschaft trägt entscheidend zu einem guten Wohnerlebnis bei. Mit der Wahl einer geeigneten Mieterin oder eines geeigneten Mieters können Sie Konflikten unter den Mieterinnen und Mietern vorbeugen.

Angemessene Miete festlegen

Eine angemessene Miete ist der erste Schritt auf der Suche nach einer zuverlässigen Mieterin oder einem zuverlässigen Mieter. Fällt sie zu niedrig aus, müssen Sie mit vielen Anfragen rechnen – auch von nicht solventen Interessentinnen und Interessenten. Begehen Sie jedoch nicht den Fehler, zu viel Geld zu fordern. Damit schrecken Sie passende Bewerberinnen und Bewerber ab oder sorgen dafür, dass die Mieterinnen oder Mieter schnell wieder ausziehen. Ein Auszug der Anwohnenden ist häufig mit Mietausfällen verbunden.

Ziehen Sie die Miethöhen von vergleichbaren Wohnungen in der Umgebung als Orientierungshilfe heran. Außerdem gilt in manchen Städten die Mietpreisbremse. Dort können Sie die Miete nicht beliebig hoch festsetzen. Informieren Sie sich, ob diese Beschränkung für Ihre Immobilie gilt.

Aussagekräftige Anzeige schalten

Informative und aussagekräftige Anzeigen sprechen potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten an. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Informationen enthalten sind. Nebenkosten, Stellplatz, Ausstattung – je detaillierter die Angaben zum Mietobjekt, desto passgenauer melden sich die Interessentinnen und Interessenten. Qualitativ hochwertige und gut ausgeleuchtete Bilder wirken ansprechend und vermitteln den Interessentinnen und Interessenten einen ersten Eindruck. Preisen Sie nichts an, was nicht den Tatsachen entspricht. Den potenziellen Mieterinnen und Mietern wird auffallen, dass die Wohnung direkt an einer Straßenbahnlinie liegt, selbst wenn Sie in der Anzeige die ruhige Lage bewerben.

Besichtigungstermine vorbereiten

Sollte eine Flut von Anfragen auf Sie einprasseln, filtern Sie Ihre Wunschkandidatinnen und -kandidaten aus. Machen Sie sich im Vorfeld eine Liste der Kriterien, die für Sie wichtig sind. Laden Sie nur vielversprechende Bewerberinnen und Bewerber ein. Die Wohnung sollte ansprechend hergerichtet sein, wenn die potenziellen Mieterinnen oder Mieter sie betreten. Erledigen Sie eventuelle Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten vor der ersten Besichtigung. Dies sorgt für einen positiven ersten Eindruck. Lüften Sie die Immobilie, damit schlechte Luft die Kandidatinnen und Kandidaten nicht abschreckt. Besichtigungstermine bei Tageslicht sorgen für gute Lichtverhältnisse. Ist Ihre Wohnung zum Zeitpunkt der Besichtigungen noch vermietet, sollten Sie die Besichtigungstermine frühzeitig mit den aktuellen Mieterinnen und Mietern absprechen und versuchen, den gesamten Prozess so stressfrei wie möglich zu gestalten.

Besichtigungen durchführen

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für jede einzelne Bewerberin und jeden einzelnen Bewerber. Massenbesichtigungen und Besichtigungstermine unter 20 Minuten reichen meist nicht aus, um alle offenen Fragen zu klären. Der Rundgang dient nicht nur dazu, die Wohnung anzupreisen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um die Interessentinnen und Interessenten besser kennenzulernen. Beim Small Talk erhalten Sie einen ersten Eindruck.

Nachweise und Sicherheiten fordern

Die potenzielle Mieterin oder der potenzielle Mieter macht beim ersten Gespräch einen guten Eindruck? Das ist kein Grund, nicht auch die Fakten zu prüfen. Scheuen Sie sich nicht davor, Ihre Wahrnehmung mit Nachweisen abzugleichen. Seriöse Mieterinnen und Mieter werden diese bereitwillig an Sie aushändigen.

  • Mietinteressentinnen und Mietinteressenten sind nicht zu einer Mieterselbstauskunft verpflichtet. Die meisten füllen sie aber ohne Einwände aus. Typische Angaben sind das Nettoeinkommen, der Beruf sowie der Arbeitgeber. Diese Fragen muss die Bewerberin oder der Bewerber wahrheitsgemäß beantworten. Bei persönlichen Fragen darf sie oder er hingegen lügen, weil die Vermieterin oder der Vermieter keinen Anspruch auf diese Informationen hat.
  • Fragen Sie nach Gehaltsnachweisen der letzten drei Monate, um herauszufinden, ob die Bewerberin oder der Bewerber über ein regelmäßiges Einkommen verfügt. So können Sie einschätzen, ob sie oder er in der Lage ist, die Miete zu begleichen.
  • Bitten Sie zukünftige Mieterinnen und Mieter um eine SCHUFA-Selbstauskunft. Sie enthält Informationen zur Bonität und über eventuelle Schulden der Kandidatin oder des Kandidaten.
  • Ggf. können Sie auch um eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung der vorherigen Vermieterin oder des vorherigen Vermieters bitten. Mit dieser garantiert die vorherige Vermieterin oder der vorherige Vermieter, dass die Miete immer pünktlich und vollständig gezahlt wurde. Allerdings hat eine Mieterin oder ein Mieter kein Recht darauf, dass ihr oder ihm eine solche Bescheinigung ausgestellt wird. Kann sie oder er diese nicht vorlegen, muss dies also nicht bedeuten, dass sie oder er unzuverlässig ist.

Alternativ: Vermittlung beauftragen

Ihnen fehlt die Zeit, Ihr Mietobjekt selbst zu vermieten? Die Profis Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort übernehmen für Sie die Immobilienvermarktung. So finden Sie die richtige Mieterin oder den richtigen Mieter für Ihr Wohneigentum.

Mietvertrag aufsetzen

Wenn Sie sich für eine Mietinteressentin oder einen Mietinteressenten entschieden haben, wird der Mietvertrag aufgesetzt. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Punkte hier schriftlich festgehalten sind. Regelungen zu den Nebenkosten oder Schönheitsreparaturen sollten zweifelsfrei formuliert werden, um spätere Unklarheiten und Streitpunkte zu vermeiden.

Zudem sollten Sie eine Mietkaution verlangen. Gesetzlich ist festgelegt, dass eine Vermieterin oder ein Vermieter eine Mietsicherheit in Höhe von maximal drei Monatskaltmieten festlegen darf. In welcher Form diese erbracht wird, können Mieterin und Vermieter oder Mieter und Vermieterin gemeinsam entscheiden. Eine Mietkaution schützt Sie vor finanziellen Schäden, sollte es zu Mietausfällen kommen, oder im Falle von Schäden am Objekt nach Auszug.

Vor Mietausfällen schützen

Die Mietkaution ist ein erster Schritt, mit dem Sie sich vor Mietausfällen schützen können. Darüber hinaus können Sie auch eine Rechtschutz- und eine Mietausfallversicherung abschließen. Erstere übernimmt im Schadensfall Ihre Rechtsanwalt- und Gerichtskosten. Eine Mietausfallversicherung kommt für entstandene Mietausfälle auf. Beachten Sie aber, dass die meisten dieser Versicherungen Einschränkungen und Ausschlussklauseln beinhalten. So kann es sein, dass es eine Sperrfrist zu Beginn des Mietverhältnisses gibt oder einen maximalen Zeitraum, für den die Versicherung die Mietausfälle ausgleicht.

Generell sollten Sie bei Mietausfällen schnell handeln. Das Bürgerliche Gesetzbuch erlaubt fristlose Kündigungen, wenn der Mieter in zwei aufeinanderfolgenden Monaten die Miete nicht oder nur teilweise gezahlt hat und so ein Rückstand von mehr als einer Monatsmiete entstanden ist. Außerdem kann die Vermieterin oder der Vermieter ein Mietverhältnis kündigen, wenn der Mieter immer und immer wieder unpünktlich zahlt.

FAQs zur Mietersuche

Jede Vermieterin und jeder Vermieter hat persönliche Kriterien, nach denen sie oder er eine Wohnung oder ein Haus vermietet. Allgemein lässt sich aber sagen, dass viele Vermieterinnen und Vermieter daran interessiert sind, langfristige Mietverhältnisse aufzubauen. Eine gute Bonität spielt ebenfalls eine Rolle, denn Personen mit festem Einkommen und stabilem Arbeitsverhältnis gelten als zuverlässig und zahlungsfähig. Manche Vermieterinnen und Vermieter bitten auch um Referenzen und Mietschuldenfreiheitsbescheinigungen von den bisherigen Vermieterinnen oder Vermietern, um sich abzusichern.

Wie schnell Sie Ihr Objekt vermietet bekommen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wohnungen und Häuser in besonders gefragten Gebieten können sehr schnell vergeben sein, während sich die Suche in strukturschwachen Regionen schwieriger gestalten kann. Die Lage, der Zustand der Immobilie, die Höhe der Miete und die aktuelle Marktsituation spielen ebenfalls eine Rolle. Eine ansprechende Präsentation des Objekts in den Immobilieninseraten und ein angemessener Mietpreis können helfen, zeitnah eine Mieterin oder einen Mieter zu finden.

Wenn Sie keine passenden Mieterinnen oder Mieter für Ihr Objekt finden, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen. Denken Sie darüber nach, die Wohnung breiter zu inserieren. Tageszeitungen, Online-Immobilienplattformen oder auch soziale Medien helfen Ihnen dabei, eine größere Zielgruppe zu erreichen. Professionelle Fotos oder sogar ein Video werten Ihre Anzeige qualitativ auf und helfen Interessentinnen und Interessenten, sich einen guten Eindruck zu verschaffen. Gegebenenfalls könnten Sie auch die Hilfe einer Immobilienmaklerin oder eines Immobilienmaklers in Anspruch nehmen, die oder der die Suche für Sie übernimmt. Vergleichen Sie auch den von Ihnen geforderten Mietpreis mit vergleichbaren Angeboten in der Region, um sicherzugehen, dass Sie realistische Vorstellungen haben.

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