So erkennen Sie Falschgeld

Kurz und kompakt

  • Falschgeld ist für Laien schwer zu erkennen, da es echten Scheinen auf den ersten Blick stark ähnelt und meist keine Prüfgeräte zur Verfügung stehen.

  • Durch den Dreischritt „Fühlen, Sehen, Kippen“ lassen sich viele Fälschungen anhand von Papierstruktur, Lichtmerkmalen und Spezialdrucken entlarven.

  • Wer Falschgeld erkennt oder glaubt, Falschgeld erhalten zu haben, muss es bei Polizei oder Bundesbank melden. Es weiterzugeben ist strafbar.

So unterscheiden Sie Original und Fälschung

Falsche Scheine wirken auf den ersten Blick oft wie echte Banknoten. Zudem haben die wenigsten Menschen gleich Geräte zur Hand, mit denen sich sogenannte Blüten identifizieren lassen. Hier erfahren Sie, wie Sie die verschiedenen Sicherheitsmerkmale von Bargeld auch ohne Hilfsmittel prüfen können, und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, wenn Sie Falschgeld bekommen haben.

Neue Scheine mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen

Seit 2013 hat die Deutsche Bundesbank schrittweise Banknoten der sogenannten Europa-Serie eingeführt. Diese verfügen über verbesserte Sicherheitsmerkmale, die die Falschgelderkennung erleichtern sollen. Den Abschluss der Serie bilden die neuen 100- und 200-Euro-Scheine, die seit dem 28. Mai 2019 im Umlauf sind. Seitdem kamen keine weiteren Banknoten auf den Geldmarkt. Die Produktion des 500-Euro-Scheins wurde nach einem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) Ende 2018 eingestellt. Der 500-Euro-Schein war die größte Banknote und galt als bevorzugtes Zahlungsmittel für illegale Aktivitäten. Noch im Umlauf befindliche 500-Euro-Scheine sind jedoch weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel und somit nach wie vor gültig.

Laut Angaben der Deutschen Bundesbank nimmt die Menge des aus dem deutschen Zahlungsverkehr gezogenen Falschgeldes stetig zu. Im ersten Halbjahr 2025 wurden rund 36.600 falsche Euro-Banknoten mit einem Nennwert von insgesamt 2,1 Millionen Euro registriert. Das sind 8 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2024. Die Schadenssumme blieb nahezu unverändert. Dies liegt daran, dass vor allem Banknoten mit gängigen Werten wie 50- und 100-Euro-Scheine gefälscht werden. Das Aufkommen von gefälschtem Geld in Deutschland liegt im internationalen Vergleich aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

So erkennen Sie gefälschtes Geld

Kriminelle berücksichtigen beim Fälschen meist nicht alle Sicherheitsmerkmale einer Banknote. Um solche Unregelmäßigkeiten zu erkennen, ist ein Vergleich mit anderen Geldscheinen hilfreich. Dabei sollten Sie Scheine verwenden, die Sie an einem Bankautomaten gezogen haben. Denn Banken sind dazu verpflichtet, Geldscheine vor Ausgabe auf Echtheit zu prüfen. Somit können alle Bankkundinnen und Bankkunden sicher sein, dass sie von ihrer Bank immer echtes Geld erhalten.

Fälschungen erkennen Sie anhand verschiedener Merkmale. Die Bundesbank empfiehlt die Testschritte "Fühlen, Sehen, Kippen".

Erklärvideo darüber, wie man Falschgeld erkennen kann mit praktischen Tipps zum Testen
Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (Stand: Juni 2024)

1. Schritt: Fühl-Test

Falschgeld verrät sich oft schon durch das verwendete Papier: Echte Scheine bestehen zu 90 Prozent aus Baumwolle und fühlen sich daher meist fester und griffiger an als nachgemachte Exemplare. Dank spezieller Drucktechniken der Bundesbank erkennen Sie die Originale auch anhand fühlbarer Reliefs. So fühlt sich der Aufdruck von Hauptmotiv, großer Wertzahl und Schrift in der Regel etwas dicker an als bei Fälschungen. Die Europa-Serie ist zudem am linken und rechten Rand mit leicht hervorgehobenen Linien versehen, die Sie ertasten können.

2. Schritt: Seh-Test

Falschgeld lässt sich auch anhand visueller Merkmale identifizieren: Wenn Sie einen Geldschein der Europa-Serie gegen das Licht halten, sollten Sie ein Portraitfenster und ein Wasserzeichen ausmachen. Zu sehen ist hier jeweils Europa, die namensgebende Figur aus der griechischen Mythologie. Die erste Serie der Euro-Banknoten ist mit ähnlichen Merkmalen versehen: Sie verfügt über ein Motiv-Wasserzeichen und ein sogenanntes Durchsichtsregister, das aus unvollständigen Mustern auf der Vorder- und Rückseite besteht. Diese Muster ergeben zusammen eine Zahl, die erkennbar wird, wenn Sie den Geldschein gegen das Licht halten. Beide Serien sind zudem mit einem Sicherheitsfaden ausgestattet. Dieser erscheint im Licht als dunkler Streifen. Auf dem Sicherheitsfaden sind das Wort "EURO" und die Wertzahl zu lesen, bei Scheinen der ersten Generation das Euro-Zeichen und die Wertzahl.

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3. Schritt: Kipp-Test

Beim Kippen jeder Banknote erkennen Sie auf der Vorderseite rechts ein Hologramm und auf der Rückseite einen Glanzstreifen, auf dem je nach Blickwinkel das Euro-Symbol oder die Wertzahl abgebildet ist. Die 50- bis 500-Euro-Scheine weichen davon leicht ab, denn sie zeigen je nach Betrachtungswinkel die Wertzahl oder ein Tor beziehungsweise Fenster. Die Banknoten der Europa-Serie hingegen tragen alle als Hologramm das Euro-Symbol, das jeweilige Architekturmotiv und mehrfach die Wertzahl. Anders als bei der ersten Serie sehen Sie hier auf der Vorderseite auch die sogenannte Smaragdzahl, die ihre Farbe je nach Lichteinfall ändert. Wenden Sie eine 20-, 50-, 100- oder 200-Euro-Banknote, erscheint auf der Rückseite des Portraitfensters mehrfach die regenbogenfarbene Wertzahl des Scheins. Besonders die Smaragdzahl und das Porträtfenster sind für Fälscher schwer nachzuahmen.

Technische Hilfsmittel

Geldscheine mithilfe der Schnelltests zu prüfen – fühlen, sehen, kippen – reicht in den meisten Fällen aus. Um die Echtheit zu überprüfen, sind technische Hilfsmittel aber eine sinnvolle Unterstützung. Gerade Personen, die mit viel Bargeld hantieren müssen, zum Beispiel im Einzelhandel, können so in kurzer Zeit Bargeld testen.

Prüfstift

Prüfstifte sind eine handliche und unkomplizierte Möglichkeit, Geldscheine zu testen. Chemische Prüfstifte testen mithilfe von jodhaltiger Tinte den Baumwollgehalt der Banknoten. Sie verfärben den Geldschein für eine kurze Zeit an der getesteten Stelle. Ein heller, gelblicher Ton, weist auf einen echten Geldschein hin. Verfärbt sich die Stelle dunkel, liegt Falschgeld vor. Elektrische Prüfstifte nutzen UV-Licht und prüfen entlang der Seriennummer die fluoreszierende Farbe. Handelt es sich um einen gefälschten Geldschein, ertönt ein akustisches Warnsignal.

Geldscheinprüfgerät

Es gibt verschiedene Modelle, die entweder die Geldscheine einziehen und automatisch scannen, oder manuell über die Banknoten geführt werden. Gemein ist den Geldscheinprüfgeräten, dass sie mit UV-Licht arbeiten. Die Deutsche Bundesbank testet verschiedene Prüfgeräte. Der Test gilt als bestanden, wenn kein einziger gefälschter Geldschein als echt erkannt wird. Die Europäische Zentralbank veröffentlicht auf ihrer Webseite alle Geräte, die den Test bestanden haben. 

Apps

Wenn Sie Bargeld mithilfe Ihres Smartphones testen möchten, hilft die App ValiCash. Sie wurde von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe entwickelt. Die App prüft über die Kamera des Smartphones den Stahlstichdruck der Geldscheine. Diese Technik beim Druck der Banknoten sorgt dafür, dass Teile des Druckbildes erhaben sind.

So erkennen Sie gefälschte Münzen

Nicht nur Geldscheine werden gefälscht. Der Anteil an gefälschten Münzen nimmt ebenfalls stetig zu. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 68.400 Münzen aus dem Verkehr gezogen. Besonders häufig werden 2-Euro-Stücke nachgeahmt. Ihr Anteil an den Fälschungen betrug im ersten Halbjahr 2025 91 Prozent. Doch auch für Münzen gibt es einfache Echtheitsmerkmale, anhand derer Sie Original von Fälschung unterscheiden können. Das Münzbild echter Münzen hebt sich scharf vom Münzgrund ab und ist klar erkennbar. Gefälschte Münzen haben ein konturloses Münzbild und weisen oftmals eine Unebenheit in ihrer Form auf.

Durch einen kleinen Magnettest können Sie feststellen, ob Sie es mit Falschgeld zu tun haben. Der Mittelteil echter 1- und 2-Euro-Münzen ist leicht magnetisch, während der äußere Münzring nicht magnetisch ist. So lassen sich die Münzen von einem Magneten anziehen und bei leichtem Schütteln wieder ablösen. Falschgeld hingegen ist entweder nicht oder sehr stark magnetisch.

Im Gegensatz zu echten Münzen, werden Falschmünzen bereits nach kurzer Zeit fleckig und das Grundmaterial schimmert in verschiedener Farbe durch. Dies liegt daran, dass für Fälschungen minderwertiges Material verwendet wird.

So viele falsche Euro-Banknoten hat die Deutsche Bundesbank in Deutschland registriert von 2014 bis 2025

Quelle: Statista 2025

Richtig handeln bei Verdacht auf falsches Bargeld

Am häufigsten sind 20- und 50-Euro-Scheine im Umlauf. Aus diesem Grund gibt es davon besonders viele Plagiate. Im ersten Halbjahr 2025 entfielen 72 Prozent der Fälschungen auf diese beiden Banknoten. Wenn Sie bei einer Banknote einen Falschgeldverdacht haben, sollten Sie sich an Ihre Hausbank wenden. Für Falschgeld (Banknoten und Münzen) besteht eine Meldepflicht: Bei einer eindeutigen Fälschung müssen Sie das Geld an die Polizei übergeben, die die Blüten unter anderem zur Beweissicherung benötigt. Bei verdächtigen Scheinen müssen Sie außerdem die Deutsche Bundesbank informieren. Wenden Sie sich dafür an die Filialen oder die Falschgeldstelle der Bundesbank. Bei einem Verstoß machen Sie sich unter Umständen strafbar und riskieren eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 100.000 Euro oder eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren. Für das eingereichte Falschgeld erhalten Sie keine Erstattung.

Bargeldloses Zahlen als Alternative

Wenn Sie sich davor schützen möchten, Falschgeld zu erhalten, sind die verschiedenen Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlens eine gute Alternative. Neben der Zahlung mit Karte und Smartphone sind inzwischen auch Zahlungen über GooglePayApplePay oder auch Wearables möglich. 

FAQs zu Falschgeld

Hilfsmittel sind sinnvoll, wenn Sie absolut sicher sein wollen, dass Sie einen echten Geldschein in der Hand haben. Die meisten Blüten sind aber auch mit bloßem Auge zu erkennen. Dabei hilft das Prinzip „Fühlen, Sehen, Kippen“, denn echte Geldscheine verfügen über verschiedene Sicherheitsmerkmale, die sich nur sehr schwer fälschen lassen. Aus diesem Grund konzentrieren sich Fälscher in den meisten Fällen nur auf eins oder wenige dieser Merkmale. 

    20- und 50-Euro-Scheine werden am häufigsten gefälscht. Laut der Bundesbank machten gefälschte 50-Euro-Scheine im ersten Halbjahr 2025 51 Prozent aller im Umlauf befindlichen Blüten aus. 20-Euro-Scheine folgten auf dem zweiten Platz mit 21 Prozent. Dafür geht die Zahl der gefälschten 200- und 500-Euro-Scheine seit Jahren deutlich zurück. Sie machten im ersten Halbjahr 2025 zusammen nur 5 Prozent des sichergestellten Falschgelds aus.

      Wenn Sie feststellen, dass Falschgeld in Ihren Besitz gelangt ist, sind Sie gesetzlich verpflichtet, diese Scheine zu melden. Bringen Sie das Geld zur Polizei, zu einer Filiale der Bundesbank oder zu Ihrer Hausbank. Der Besitz an sich ist nicht strafbar, aber die wissentliche Weitergabe.

      Ja. Zwar ist nur die wissentliche Weitergabe von Falschgeld strafbar. Aber wenn Sie versehentlich mit Falschgeld bezahlen, liegt die Beweislast, dass Sie nicht vorsätzlich gehandelt haben, bei Ihnen. Sie müssen also nachweisen, dass Sie die Weitergabe von gefälschten Scheinen nicht einmal billigend in Kauf genommen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, Geldscheine und Münzen überprüfen zu lassen, wenn Sie den Verdacht haben, dass diese gefälscht sein könnten.

      Bei einer Prüfung mit UV-Licht werden die UV-Elemente der Euro-Scheine der Europa-Serie sichtbar gemacht. Die Scheine weisen unter anderem fluoreszierende, eingestreute Fasern sowie die Sterne der Europaflagge auf der Vorderseite und die Seriennummer und einen Glanzstreifen auf der Rückseite auf. Diese Elemente sind für Fälscher so gut wie nicht nachzumachen. Aus diesem Grund ist die UV-Prüfung ein guter Weg, um Geldscheine auf ihre Echtheit zu überprüfen.

      Kommen Sie jederzeit in eine Filiale der Volksbanken Raiffeisenbanken, wenn Sie vermuten, dass sich Falschgeld in Ihrem Besitz befindet. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter prüft gerne die entsprechenden Scheine für Sie. Auch Filialen der Bundesbank oder die Polizei sind Ansprechpartner und helfen Ihnen weiter.

      Die Polizei leitet sichergestelltes Falschgeld an die Falschgeldstelle der Deutschen Bundesbank weiter. Dort werden gefälschte Geldscheine und Münzen aller Währungen begutachtet und verwahrt.

      Gefälschte Münzen sind zwar seltener im Umlauf als gefälschte Geldscheine, können aber auch in Ihrem Geldbeutel landen. Sie erkennen falsche Münzen oft daran, dass das Münzbild konturloser ist als bei echten Münzen. Ebenfalls hilfreich ist der Magnettest. Bei echten 1- und 2-Euro-Münzen ist der Mittelteil leicht magnetisch, der äußere Münzring aber nicht. Sie lassen sich von einem Magneten leicht anziehen und lösen sich nach leichtem Schütteln. Falschgeld ist hingegen entweder gar nicht oder stark magnetisch.

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