Stablecoins einfach erklärt

Kurz und kompakt

  • Stablecoins sind digitale Währungen, deren Wert an stabile Referenzen wie den US-Dollar, den Euro oder Rohstoffe wie Gold gebunden ist. Sie vermeiden starke Kursschwankungen klassischer Kryptowährungen und ermöglichen einfache grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb kurzer Zeit.

  • Es gibt drei Hauptarten: fiat-besicherte Stablecoins mit Reservekonten in Währungen wie USD, krypto-besicherte Varianten mit hinterlegten digitalen Assets und algorithmische Stablecoins, die ihr Angebot automatisiert steuern.

  • Der Gesetzgeber reguliert Stablecoins in der EU durch die MiCA-Verordnung. Sie regelt die Richtlinien für weltweite Zahlungen, internationalen Geldtransfer, Wertaufbewahrung und dezentrale Finanzanwendungen. 

Stablecoins bringen Ruhe in den Kryptomarkt

Die sogenannten Stablecoins (vom Englischen stable = beständig oder stabil) lösen ein großes Problem der Kryptowelt. Viele der digitalen Token schwanken stark im Wert. Daher lassen sich viele Token kaum als stabile Währung etablieren. Verbrauchende benötigen schließlich die Sicherheit, dass ihr Geld an jedem Tag ungefähr den gleichen Wert und die gleiche Kaufkraft besitzt. Stablecoins vereinen das Beste aus beiden Welten, indem sie eine Kryptowährung mit einem gut besicherten Vermögenswert kombinieren.

Was ist ein Stablecoin?

Ein Stablecoin ist eine digitale Währung, die ihren Wert an eine stabile Referenzgröße bindet. Meist orientiert sich der Kurs an klassischen Fiatwährungen wie dem US-Dollar oder dem Euro. Fiatwährungen sind staatliche Zahlungsmittel, deren Wert nicht durch Rohstoffe wie Gold gedeckt ist. Verbrauchende vertrauen bei den gängigen Fiatwährungen auf die ausgebende Zentralbank. Manche Stablecoins koppeln die Entwicklung auch an Rohstoffe wie Gold. Durch diese Bindung schwankt der Wert eines Stablecoins deutlich weniger als bei Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether. Nutzende können so digitale Werte über eine Kryptobörse kaufen, halten oder übertragen, ohne starke Kursschwankungen fürchten zu müssen.

Der Zweck von Stablecoins ist Stabilität

Stablecoins verringern die hohe Volatilität von Kryptowährungen. Volatilität beschreibt, wie stark und wie schnell sich ein Preis verändert. Der Bitcoin steigt oder fällt beispielsweise an manchen Tagen oder innerhalb weniger Stunden um hohe einstellige Prozentwerte. Stablecoins performen hingegen weitgehend konstant. Das macht sie zu einer verlässlichen Möglichkeit, Werte im Kryptomarkt zu parken. Sie erleichtern zudem den digitalen Zahlungsverkehr, da Sendende und Empfangende unabhängig von Kursschwankungen planen und in kurzer Zeit überweisen können. Stablecoins schaffen damit eine Brücke zwischen der Stabilität traditioneller Währungen und der Flexibilität der Blockchain-Technologie.

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Diese Arten sollten Sie kennen

Stablecoins lassen sich grob in drei Kategorien einteilen. Fiat-besicherte Stablecoins wie Tether (USDT) oder USD Coin (USDC) hinterlegen klassische Währungen wie den US-Dollar als Reserve. Die herausgebenden Unternehmen oder Organisationen verwahren diese Reserven auf Bankkonten oder in kurzlaufenden Wertpapieren. Nutzende können jederzeit ihre Stablecoins gegen den entsprechenden Betrag in Fiatwährung eintauschen.

Krypto-besicherte Stablecoins wie DAI sichern ihren Wert, indem sie andere Kryptowährungen als Pfand hinterlegen. Diese Besicherung ist oft überbesichert, um Kursschwankungen auszugleichen. Überbesichert bedeutet, dass es mehr Vermögenswerte in Kryptowährungen als den Wert der ausgegebenen Stablecoins gibt. Die Verwaltung erfolgt in der Regel über Smart Contracts. Das sind automatisierte Programme auf der Blockchain, die ohne zentrale Instanz funktionieren.

Algorithmische Stablecoins wie der inzwischen gescheiterte TerraUSD versuchen, ihren Wert ohne direkte Reserven zu halten. Dabei passen Algorithmen das Angebot der Coins automatisch daran an, wie sehr die Nutzenden den jeweiligen Coin nachfragen. Steigt der Preis, gibt das System neue Coins aus. Fällt der Preis, zieht das System einige Token ein. Dieses Modell gilt aber als besonders anfällig für höhere Volatilität.

Stablecoins haben Vorteile, aber auch Risiken

Stablecoins bieten im Vergleich zu klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum einige Vorteile. Ihr größter Pluspunkt ist die Preisstabilität. Dadurch eignen sie sich als verlässliches Zahlungsmittel und als Wertaufbewahrungsmittel. Transaktionen laufen in der Regel innerhalb kurzer Zeit ab. Nutzende überweisen binnen weniger Sekunden einen Geldbetrag. Dafür sind weder klassische Bankdaten, noch die Infrastruktur von Zahlungsdienstleistern nötig. In der dezentralen Finanzwelt (DeFi) dienen Stablecoins zudem als Handels- und Sicherungsinstrument. Sie ermöglichen es Nutzenden, ihre Kryptowerte in Fiatwährungen abzusichern, ohne sie umtauschen zu müssen. In Ländern mit hoher Inflation bieten sie zudem Schutz vor Kaufkraftverlust, da sie an stabilere Währungen gebunden sind.

Trotz dieser Vorteile bergen Stablecoins auch Risiken. Bei fiat-besicherten Stablecoins besteht häufig eine indirekte starke Zentralisierung. Eine einzelne Organisation verwaltet nämlich die Reserven. Fehlt Transparenz über diese Reserven oder sind Prüfberichte unregelmäßig, vertrauen Investierende dem Projekt möglicherweise nicht mehr. Krypto-besicherte Stablecoins hängen hingegen stark von der Sicherheit der Smart Contracts ab, die den Betrieb steuern. Schwachstellen im Code führen gelegentlich zu Verlusten. Außerdem ist die Stabilität abhängig von einem anderen volatilen Vermögenswert. Sinkt der Wert der Basiskryptowährung dramatisch und ist die Überdeckung nicht ausreichend, sinkt der Wert des Stablecoin. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die rechtliche Einordnung von Stablecoins in vielen Ländern noch unsicher ist. Regulatorische Änderungen könnten in Zukunft beeinflussen, wie verfügbar oder nutzbar solche digitalen Vermögenswerte sind.

So sind Stablecoins gesetzlich reguliert

Stablecoins unterliegen je nach Land unterschiedlichen Regeln. In der Europäischen Union gilt seit 2024 die sogenannte MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets). Sie legt fest, welche Anforderungen Emittierende – also die Herausgebenden von Stablecoins – erfüllen müssen. Dazu gehören Vorgaben zur Kapitalausstattung, zu Transparenz und zu regelmäßigen Prüfungen der Reserven. Ziel ist es, die Sicherheit für Nutzende zu erhöhen und das Vertrauen in digitale Vermögenswerte zu stärken. In den USA gibt es bisher kein einheitliches Bundesgesetz für Stablecoins. Dort laufen Diskussionen, ob und wie der Gesetzgeber den Markt regulieren soll, um Risiken wie mangelnde Reservedeckung oder Geldwäsche zu verringern.

Verschiedene Einsatzbereiche

Anwendende setzen Stablecoins in verschiedenen Bereichen der Krypto- und Finanzwelt ein. Sie dienen als Zahlungsmittel für schnelle, kostengünstige und grenzüberschreitende Transaktionen zwischen Sendenden und Empfangenden. Auf Krypto-Börsen nutzen Handelnde sie als Tauschreferenz, um den Umtausch zwischen verschiedenen Kryptowährungen zu vereinfachen. Viele Investierende verwenden Stablecoins außerdem, um Werte zu speichern und sich vor Kursschwankungen anderer Kryptowährungen zu schützen. Darüber hinaus spielen sie eine zentrale Rolle in DeFi-Anwendungen. Sie besichern beispielsweise Kredite und liefern Liquidität für dezentrale Handelssysteme.

FAQs zu Stablecoins

Bitcoin und Ethereum schwanken stark im Kurs, weil Angebot und Nachfrage weitgehend ihren Wert bestimmen. Stablecoins sind dagegen an eine stabile Referenzgröße wie den US-Dollar oder Euro gekoppelt. Durch diese Bindung eignen sich Stablecoins besser für Zahlungen und Wertaufbewahrung. Bitcoin und Ethereum dienen eher als spekulative Anlage.

Fiat-besicherte Stablecoins halten Reserven in Form von Bankguthaben oder Wertpapieren, die jederzeit eingelöst werden können. Krypto-besicherte Stablecoins sichern sich mit anderen Kryptowährungen ab und passen ihre Deckung automatisch an. Algorithmische Stablecoins steuern den Umlauf über spezielle Algorithmen, die Angebot und Nachfrage ausgleichen sollen, indem sie Token bei Bedarf einziehen oder neu ausgeben.

Stablecoins unterliegen weniger Kursschwankungen. Das macht sie zu einer planbareren Referenz im Zahlungsverkehr. Dieser Ansatz reduziert jedoch nur das Marktrisiko. Das Risiko, dass Sie einem Betrug unterliegen oder es einen Ausfall gibt, bleibt grundsätzlich bestehen. Sicherheitsprobleme entstehen teilweise auch durch unzureichende Reserven, technische Fehler oder regulatorische Eingriffe.

Fehlen ausreichende Reserven, kann der Wert von Stablecoins schnell unter die angestrebte Bindung fallen. In diesem Fall verlieren Nutzende ihr Vertrauen und tauschen ihre Stablecoins gegen andere Werte um. Das erhöhte Angebot setzt den Kurs weiter unter Druck. Solche Situationen haben in der Vergangenheit zu Kursabstürzen und dem kompletten Zusammenbruch einzelner Stablecoins geführt.

Ja, Stablecoins sind in Deutschland erlaubt, solange sie die geltenden Vorschriften einhalten. Für Emittierende gilt seit 2024 die MiCA-Verordnung der EU, die unter anderem eine Lizenzpflicht und klare Regeln zur Reservehaltung vorsieht. Nutzende dürfen Stablecoins frei kaufen, halten und verwenden, solange sie nicht gegen Gesetze wie die Geldwäschevorschriften verstoßen.

Ja, bei zentral verwalteten Stablecoins wie USDT oder USDC können Emittierende einzelne Wallets sperren oder Transaktionen blockieren. Das geschieht etwa auf Anordnung von Behörden, um illegale Aktivitäten zu verhindern. Dezentral aufgebaute Stablecoins ohne zentrale Kontrolle lassen sich dagegen technisch nicht einfrieren.

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