ETFs erklärt – alles, was Sie zu ETFs wissen müssen

Kurz und kompakt

  • ETFs sind börsengehandelte Fonds, die passiv einen Index wie den DAX oder MSCI World nachbilden und breit gestreut investieren.

  • Im Vergleich zu aktiven Fonds sind ETFs günstiger und transparenter, erreichen aber selten bessere Ergebnisse als der Markt.

  • Anlegerinnen und Anleger profitieren von geringen Kosten und einfacher Handelbarkeit, müssen allerdings Marktschwankungen und Währungsrisiken beachten.

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Die Definition von ETFs

Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Funds“. Es handelt sich dabei um börsengehandelte Indexfonds, welche die Wertentwicklung eines bestimmten Index möglichst exakt nachbilden.

Was ist ein ETF – und wie funktioniert er?

Ein ETF bündelt zahlreiche Aktien, die in einem bestimmten Index vertreten sind. Ein Index ist eine Art Liste, die Firmen gemäß ihrer Marktkapitalisierung oder Branchenzugehörigkeit gewichten. Bekannte Beispiele sind der deutsche DAX oder der weltweit aufgestellte MSCI World. Ein ETF spiegelt dessen Wertentwicklung möglichst exakt wider. Ändert sich die Zusammensetzung des Index – weil ein Unternehmen ausscheidet oder neu aufgenommen wird – passt sich auch der ETF automatisch an.

Unterschiede zwischen ETFs und aktiven Fonds

In der Regel handelt es sich bei ETFs um passive Investmentfonds. Das bedeutet, dass der Fonds nicht aktiv betreut wird . Stattdessen folgt der ETF passiv dem jeweiligen Index, indem er alle enthaltenen Wertpapiere in entsprechender Gewichtung abbildet. Bei aktiven Investmentfonds entscheiden Fondsmanagerinnen bzw. Fondsmanager, welche Wertpapiere gekauft oder verkauft werden, um mehr Gewinn zu machen als der Durchschnitt – also besser zu wirtschaften als der Markt insgesamt. Ziel ist es, mit einem individuell zusammengestellten Portfolio eine hohe Rendite zu erzielen. Dazu werden die Märkte und Wertpapiere genau analysiert – unter Berücksichtigung gesetzlicher Anforderungen. Die Verwaltung eines Fonds ist demnach aufwendiger. Weil diese bei ETFs entfällt, fallen dafür niedrigere Verwaltungsgebühren an als bei aktiven Fonds.

Welche ETF-Arten gibt es?

Je nach Anlageschwerpunkt, Renditeerwartung und Risikobereitschaft lassen sich verschiedene ETF-Typen unterscheiden. Diese bilden unterschiedliche Marktsegmente und Anlageklassen ab.

  • Aktien-ETFs: Diese ETFs bilden Aktienindizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den DAX ab. Sie investieren in eine Vielzahl von Unternehmen aus bestimmten Regionen oder weltweit. So ermöglicht z. B. der MSCI World ETF eine breit gestreute Anlage in rund 1.500 Unternehmen aus Industrienationen. Diese ETFs eignen sich für langfristigen Vermögensaufbau, haben allerdings ein gewisses Risiko, weil ihre Kurse teils stark schwanken können.
  • Anleihen-ETFs: Bei Anleihen geht es nicht um Firmenanteile, sondern um Geldverleih. Diese Fonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere, mit denen sich Staaten oder Unternehmen Geld am Kapitalmarkt leihen. Anleihen-ETFs bündeln viele solcher Anleihen in einem Fonds. Sie eignen sich vor allem für Anlegerinnen und Anleger, die Wert auf eine stabilere Wertentwicklung und regelmäßige Zinserträge legen. Das Risiko ist in der Regel geringer als bei Aktien-ETFs, dafür ist auch die Renditechance begrenzter. Grund dafür ist, dass Anleihen feste Zinsen zahlen und am Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden. Das verringert Schwankungen, hat allerdings zur Folge, dass Zinsen meist niedriger sind als mögliche Kursgewinne bei Aktien.
  • Rohstoff-ETFs: Diese ETFs bilden die Preisentwicklung von Rohstoffen ab – etwa von Gold, Silber oder Öl. Da Rohstoffe meist nicht direkt gehandelt werden können, erfolgt die Abbildung häufig über sogenannte Terminkontrakte. Diese ermöglichen es ETF-Anbietern, an der Preisentwicklung von Rohstoffen zu partizipieren, ohne die Rohstoffe physisch zu lagern. Kursbewegungen des zugrundeliegenden Rohstoffmarkts lassen sich so nachbilden. Rohstoff-ETFs werden in der Regel zur Diversifikation beigemischt, sind jedoch spekulativer und oft stärkeren Schwankungen unterworfen.
  • Themen-ETFs: Diese Produkte konzentrieren sich auf bestimmte Zukunftsthemen oder Branchen – etwa Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, Gesundheitstechnologien oder künstliche Intelligenz. Sie ermöglichen es Anlegerinnen und Anlegern, gezielt in Wachstumsmärkte mit aktuellen gesellschaftlichen oder technologischen Trends zu investieren. Gleichzeitig unterliegen sie oft stärkeren Schwankungen, da sie meist weniger breit gestreut sind als klassische Index-ETFs.

Die Wahl des passenden ETF hängt von Ihren individuellen Anlagezielen ab – ebenso davon, ob Sie weltweit investieren oder gezielt bestimmte Märkte oder Trends abbilden möchten. 

Vorteile und Risiken von ETFs

VorteileRisiken
Geringe laufende Kosten durch die passive StrukturMarktschwankungen können zu Kursverlusten führen
Hohe Transparenz über Zusammensetzung und EntwicklungWährungsrisiken bei ETFs in Fremdwährungen
Breite Risikostreuung durch Abbildung ganzer IndizesLiquiditätsrisiken bei wenig gehandelten Produkten
Einfache Handelbarkeit über die BörseThematische oder branchenspezifische ETFs können stärker schwanken

Welche Kosten entstehen bei ETFs?

Trotz ihrer günstigen Struktur sollten Anlegerinnen und Anleger die verschiedenen Kostenfaktoren von ETFs im Blick behalten. Die sogenannte Total Expense Ratio (TER) etwa gibt Aufschluss über die laufenden Verwaltungskosten eines ETFs, die sich meist zwischen 0,1 und 0,5 Prozent pro Jahr bewegen. Neben diesen laufenden Kosten wirkt auch der sogenannte Spread, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs, als indirekter Kostenfaktor –  je geringer, desto besser. Hinzu kommen mögliche Depotkosten, die abhängig vom jeweiligen Anbieter variieren.

ETFs und Steuern

In Deutschland unterliegen Gewinne aus ETFs der Abgeltungssteuer. Diese beträgt 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Bei thesaurierenden ETFs, die Erträge wieder anlegen, kann zusätzlich jährlich eine Vorabpauschale fällig werden. Diese wird jedoch nur dann erhoben, wenn der ETF eine positive Wertentwicklung aufweist, die über dem gesetzlich festgelegten Basiszins liegt. Eine steuerliche Freigrenze besteht durch den Sparerpauschbetrag.

Wie kaufe ich einen ETF?

Der Kauf eines ETFs erfolgt in wenigen Schritten und am einfachsten über ein Online-Depot:

  1. Depot bei einer Bank eröffnen
  2. Index auswählen, z. B. MSCI World oder DAX
  3. ETF z. B. anhand der TER oder Fondsgröße vergleichen
  4. ISIN (International Security Identification Number) oder WKN  (Wertpapierkennnummer) merken und im Depot eingeben
  5. Order als Einmalanlage oder Sparplan aufgeben – geringe monatliche Beiträge sind möglich

ETFs als Bestandteil einer Anlagestrategie

ETFs bieten einen strukturierten Zugang zu den Kapitalmärkten und lassen sich flexibel an unterschiedliche Anlageziele anpassen. Sie bieten unterschiedliche Chancen und Risiken, die sorgfältig abgewogen werden sollten. ETFs sind wie alle Wertpapiere Marktschwankungen ausgesetzt. Je nach Index können Kurse stark steigen, aber auch spürbar fallen. Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort berät Sie zu allen Themen rund um Ihre Geldanlage.

FAQs zu ETFs

ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines bestimmten Index, etwa des DAX, nachbilden. Sie ermöglichen eine kostengünstige und breit gestreute Geldanlage, da sie passiv verwaltet werden. Sie orientieren sich automatisch an der Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index.

Für Personen, die neu in das Thema Investmentfonds einsteigen, eignen sich insbesondere weltweit streuende ETFs, etwa solche, die dem MSCI World oder dem FTSE All-World Index folgen. Diese Fonds bieten eine breite Risikostreuung und bilden große Teile des globalen Aktienmarkts ab. Das macht den Einstieg in die Geldanlage einfach und vergleichsweise risikoarm.

Ein ETF wird passiv verwaltet und bildet einen Index nach, während klassische Investmentfonds aktiv gesteuert werden, um mit dem gezielten Kauf von Wertpapieren den Markt zu schlagen. Dadurch sind ETFs meist kostengünstiger und transparenter als aktiv gemanagte Fonds.

Den passenden ETF finden Sie, indem Sie Anlageziele, Risikobereitschaft und den gewünschten Anlagehorizont festlegen. Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort hilft Ihnen, geeignete ETFs nach Kriterien wie Index, Kosten und Ausschüttungsart zu vergleichen.

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