Die 72er-Regel ist eine mathematische Faustformel. Sie berechnet, wie lange es dauert, bis sich Ihr Geld bei einem bestimmten Zinssatz verdoppelt.
Die 72er-Regel ist eine Faustformel zur Abschätzung der Zeit, in der sich eine Geldanlage bei konstantem Zinssatz verdoppelt.
Teilen Sie 72 durch den jährlichen Zinssatz in Prozent, um die Verdopplungszeit in Jahren zu ermitteln (z. B. 72 / 6 % = 12 Jahre).
Die 72er-Regel eignet sich auch zur Abschätzung, wie schnell sich Schulden bei einem bestimmten Zinssatz verdoppeln.
Die 72er-Regel ist eine mathematische Faustformel. Sie berechnet, wie lange es dauert, bis sich Ihr Geld bei einem bestimmten Zinssatz verdoppelt.
Mit der 72er-Regel können Sie die ungefähre Verdopplungszeit für eine Investition bestimmen. Um sie anzuwenden, teilen Sie einfach die Zahl 72 durch den jährlichen Zinssatz in Prozent. Das Ergebnis ist die Anzahl der Jahre, die es dauert, bis sich Ihr Geld verdoppelt. Die Zahl 72 wird verwendet, weil sie durch viele kleine Zahlen - den potenziellen Zinssatz - teilbar ist, was die Berechnung einfacher macht.
Kurz: 72 / Zinssatz = Verdopplungsdauer
Bei der Berechnung der Verdopplungszeit wird davon ausgegangen, dass Zinsen auf den ursprünglichen Betrag sowie zusätzlich auf die darauf gezahlten Zinsen anfallen. Das führt zu einer exponentiellen Wachstumsrate des Kapitals, den Zinseszinsen.
Wenn Sie Ihr Anfangskapital innerhalb eines bestimmten Zeitraums verdoppeln möchten, können Sie die 72er-Regel auch umgekehrt anwenden, um den dafür benötigten jährlichen Zinssatz zu berechnen. Wollen Sie zum Beispiel Ihre Kapitalanlage in 10 Jahren verdoppeln, benötigen Sie eine jährliche Rendite von 7,2 Prozent (72 / 10 = 7,2). Falls Sie 20 Jahre Zeit haben, brauchen Sie nur 3,6 Prozent Zinsen (72 / 20 = 3,6).
Kurz: 72 / Verdopplungsdauer = notwendiger Zinssatz
Ja, Sie können die 72er-Regel auch für Kredite verwenden. Dann können Sie ausrechnen, wie lange es dauert, bis sich Ihre Schulden bei einem bestimmten Zinssatz verdoppeln. Teilen Sie dazu 72 durch den Zinssatz. Angenommen, Sie haben Schulden in Höhe von 1.000 Euro mit einem konstanten jährlichen Zinssatz von 6 Prozent. Dann rechnen Sie 72 / 6 = 12. Es dauert also 12 Jahre, bis sich Ihre Schulden auf 2.000 Euro verdoppelt haben.
Die Tabelle veranschaulicht die Verdopplungszeit des Anfangskapitals oder der aufgenommenen Schulden bei verschiedenen Zinssätzen.
Verdopplung des eingesetzten Kapitals
Zinssatz | Zeit bis zur Verdopplung |
---|---|
1 % | 72 Jahre |
2 % | 36 Jahre |
3 % | 24 Jahre |
4 % | 18 Jahre |
5 % | 14,4 Jahre |
6 % | 12 Jahre |
7 % | 10,3 Jahre |
8 % | 9 Jahre |
9 % | 8 Jahre |
10 % | 7 Jahre |
11 % | 6,5 Jahre |
12 % | 6 Jahre |
Obwohl die 72er-Regel ein nützliches Werkzeug ist, hat sie auch ihre Grenzen. Sie liefert nur eine grobe Schätzung und ist bei sehr niedrigen oder extrem hohen Zinssätzen weniger genau. Bei Zinssätzen unter 1 Prozent liefert die 72er-Regel eine etwas zu lange Verdopplungszeit. Bei Zinssätzen über 20 Prozent kann die geschätzte Verdopplungszeit zu kurz ausfallen.
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Die 72er-Regel geht von einem konstanten Zinssatz aus. Realistischer sind aber variable Zinssätze, da der Leitzins und die Referenzzinsätze schwanken. Daran orientieren sich auch die Zinsen für privat Anlegende. Die 72er-Regel greift ebenso wenig, wenn das Kapitalwachstum nicht linear verläuft, wie etwa bei gestaffelten Zinszahlungen. Auch bei Aktien oder Aktienfonds hängt die Rendite nicht nur vom Zinsverlauf, sondern auch von Kursgewinnen, Dividenden und Marktschwankungen ab. Die 72er-Regel ist hier also auch ungeeignet. Fachleute bei Ihrer Bank beraten Sie gern zum Thema Geldanlage und stellt Ihnen renditestarke Finanzprodukte vor.