Mit dem ersten Gehalt ändert sich Ihr Kontostand – endlich! Damit eröffnet Ihnen der Berufseinstieg neue finanzielle Möglichkeiten. Kennen Sie schon alle?
Mein erster Job
Finanzstrategie für Berufseinsteiger
Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (Stand: Juni 2017)
Einnahmen und Ausgaben überwachen
Genug gespart! Als Berufseinsteiger möchten Sie sich von Ihrem ersten Gehalt endlich etwas gönnen. Das sollten Sie auch. Doch behalten Sie Einnahmen und Ausgaben von Beginn an im Auge. Sie haben nicht nur höhere Einnahmen, auch Ihre Ausgaben werden steigen. Manche Nachlässe für Fahrkarten oder Eintritte, die Sie als Student oder Azubi hatten, fallen mit dem Berufseinstieg weg.
Step 1: Notreserve schaffen, Schulden tilgen
Was am Monatsende übrigbleibt, legen Sie am besten zurück, zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto. Mit einer Notreserve von zwei bis drei Monatsgehältern kommen Sie nicht ins Schleudern, selbst wenn die Waschmaschine streikt oder Ihnen eine Autoreparatur dazwischen kommt. Wenn Sie BAföG, einen Studienkredit oder einen anderen Kredit zurückzahlen müssen, ist die schnelle Tilgung gut angelegtes Geld.
Step 2: Vermögensaufbau starten
Wenn Sie nicht sicher sind, was die Zukunft bringen wird, sollten Sie Ihre Sparraten variieren können. Denn auch mit kleinen Beträgen kommen Sie bei einer längeren Anlagedauer weit. Um Ihre eigene Finanzstrategie zu finden, stellen Sie sich am besten folgende Fragen: Welcher Geldtyp sind Sie und welche Risikobereitschaft bringen Sie bei Geldanlagen mit?
Wussten Sie schon...?
Vermögen aufbauen
Das Geheimnis zum Aufbau von Vermögen hört sich ganz einfach an: richtiges, langfristiges und regelmäßiges Sparen. Wer etwas beiseitelegt, kann sich nach einigen Jahren über sein Angespartes freuen. Erfahren Sie, wie Sie einfach und richtig sparen.
Hilfe beim Sparen von Staat und Chef
Es spart sich immer einfacher, wenn Ihnen jemand dabei hilft. Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern auch Vermögenswirksame Leistungen (VL) an. Beim VL-Sparen profitieren Sie gleich doppelt: Der Staat und Ihr Arbeitgeber helfen Ihnen beim Vermögensaufbau. Sie können sich zwischen einer Anlageform in Investmentfonds oder einer wohnwirtschaftlichen Anlage, beispielsweise einem Bausparvertrag, entscheiden. Die Kombination beider Anlageformen ist ebenfalls möglich.
Finanzielles Polster für die eigenen Wünsche schaffen
Jeder hat Wünsche und Träume, die er eines Tages verwirklichen möchte. Um die eigenen Ziele auch zu erreichen, ist es wichtig, frühzeitig ein finanzielles Polster aufzubauen. Ihre Volksbank Raiffeisenbank berät Sie gerne dazu, wie Sie Schritt für Schritt ein kleines Vermögen aufbauen können: Entscheiden Sie sich zum Beispiel für einen Sparplan mit regelmäßigen Sparraten oder sparen Sie einfach, wenn mal etwas übrig bleibt, wann und wie viel Sie möchten. Ein Berater in Ihrer Filiale vor Ort berät Sie gerne.
Richtig sparen lernen
Um erfolgreich zu sparen, hilft es, wenn Sie sich Ziele setzen und regelmäßig eine bestimmte Summe sparen. Ein solches Sparziel kann zum Beispiel sein, monatlich 15 Prozent Ihres Einkommens beiseitezulegen oder regelmäßig die Hälfte Ihrer Sonderzahlungen, wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld zu sparen.
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Staatliche Förderung nutzen
Rechnen Sie selbst, wie viel Riester-Förderung Ihnen zusteht.
Was ist Riester-Rente?
Die Riester-Rente ist eine Zusatzrente, für die Sie möglichst mit dem Berufseinstieg anfangen zu sparen. Bereits ab dem 60. Lebensjahr können Sie Ihre garantierte Riester-Rente beziehen – und das ein Leben lang. Um Sie bei dieser Form der privaten Altersvorsorge zu fördern, gibt der Staat jedes Jahr Geld dazu.
Riester-Vorteile für Berufseinsteiger
Sie hatten im vorigen Jahr kein Einkommen. Dann erhalten Sie dieses Jahr mit nur 60 Euro Sparanteil die volle staatliche Grundzulage von 175 Euro. Berufseinsteiger unter 25 Jahren können sich bei Abschluss eines Riester-geförderten Altersvorsorgevertrags zusätzlich über einen einmaligen Bonus von 200 Euro freuen. Für Eltern mit Kindern lohnt sich die Riester-Rente besonders. Denn für jedes Kind gibt es eine Extra-Zulage von bis zu 300 Euro oben drauf.
Dreifache Förderung für Bausparer
Ihr Einstiegsgehalt erscheint Ihnen noch zu niedrig, um über einen Hauskauf nachzudenken. Wenn Sie später Ihre Baufinanzierung planen, werden Sie über jeden Euro Eigenkapital dankbar sein, den Sie heute sparen. Bis zu bestimmten Einkommensgrenzen unterstützt der Staat Bausparer mit der Arbeitnehmersparzulage und mit der Wohnungsbauprämie.
Bausparen und Altersvorsorge lassen sich auch verbinden – per Bausparvertrag mit Riester-Förderung.
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Abschlüsse von Riesterverträgen in Deutschland
Im Durchschnitt werden statistisch gesehen 0,5 Riesterverträge in der Sekunde abgeschlossen. Quelle: Statista
Wichtige Versicherungen für Berufseinsteiger
Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (Stand: Juni 2017)
Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist
Werde ich berufsunfähig, sorgt der Staat für mich. – Weit gefehlt! Für Berufseinsteiger gibt es keinen gesetzlichen Schutz mehr gegen Berufsunfähigkeit. Für sie gibt es nur eine Erwerbsminderungsrente, die mehrere Haken hat: Berufseinsteiger haben meist erst nach einer Wartezeit von fünf Jahren Anspruch auf diese „Minirente“. Wer erwerbsunfähig ist, muss weiter arbeiten, soviel er noch kann und egal in welchem Job.
Vorteile der Berufsunfähigkeitsversicherung
- Je jünger Sie einsteigen, umso günstiger sind in der Regel Ihre Beiträge.
- Sie sind vom ersten Arbeitstag an abgesichert.
- Die Rentenhöhe legen Sie selbst fest.
- Ihre Beiträge sind steuerlich abzugsfähig.
- Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bei Invalidität, nicht nur nach Unfällen.
„Elternversicherung“ endgültig zu Ende
Mit dem Berufseinstieg sind Sie endgültig nicht mehr über Ihre Eltern kranken- und haftpflichtversichert. Darum sollten Sie sich zügig selbst kümmern. Sind Sie nicht privat krankenversichert, erledigt Ihr Arbeitgeber das meiste für Sie. Um eine Haftpflichtversicherung müssen Sie sich selbst kümmern. Sie ist existenziell wichtig. Sie zahlt, wenn Sie beispielsweise durch ein Missgeschick eine Person verletzen oder eine Sache beschädigen.
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Wussten Sie schon...?
Tipps für Ihre Gehaltsverhandlung
Fünf wichtige Punkte im Überblick:
- Recherche über das Unternehmen / die Branche:
Gehaltsstruktur / Tarifverträge, variable Gehaltsteile
(zum Beispiel Boni, Weihnachtsgeld) - Argumente, wie Sie zum Unternehmenserfolg beitragen:
Spezielle Kenntnisse, Qualifikationen, Praxiserfahrung,
überdurchschnittliches Engagement … - Verhandlungsziel setzen:
Gehaltsmaximum und Gehaltsminimum
(Bruttojahresgehalt) - Alternativen überlegen:
Geldwerte Vorteile
(zum Beispiel Firmenhandy, Jobticket, Weiterbildung …) - Nettogehalt ausrechnen:
Gehaltsrechner im Internet nutzen oder Steuerberater
fragen, zum Beispiel bei geldwerten Vorteilen
Vom Einstiegsgehalt an aufwärts
Wenn Sie mit Ihrem Wunschgehalt in den Job gestartet sind, haben Sie für zukünftige Gehaltserhöhungen eine gute Ausgangsposition. Bei einem niedrigeren Einstiegsgehalt planen Sie Ihre Perspektiven mit Ihrem Arbeitgeber von vornherein so konkret wie möglich. Nach einem Jahr können Sie meist erste Erfolge vorweisen und damit zeigen, dass Ihre Leistung dem Unternehmen nützt – und mehr wert ist.
Diese Argumente bringen nichts:
- Dauer der Firmenzugehörigkeit
- Höheres Gehalt der Kollegen
- Teure Lebenshaltungskosten
- Angebot der Konkurrenz
Reagieren Sie flexibel
Gerade bei Berufsanfängern oder einer angespannten Auftragslage fällt es Arbeitgebern schwer abzuschätzen, ob sich die Mehrinvestition in ein höheres Gehalt für sie rechnet. Bleiben Sie immer sachlich, freundlich und kooperativ. Verschieben Sie das Gehaltsgespräch um ein paar Monate oder zeigen Sie sich bereit, auch über geldwerte Vorteile, Bonuszahlungen oder Weiterbildungen zu verhandeln.