Kurz und kompakt

  • Privathaushalte beziehen Einkommen hauptsächlich aus Löhnen und staatlichen Leistungen und geben es für Güter und Dienstleistungen aus.

  • Unternehmen verkaufen Produkte und Dienstleistungen, zahlen Gehälter und leisten als wirtschaftliche Akteure Steuern an den Staat.
  • Der Staat erhebt Steuern, zahlt selbst Löhne und sorgt über Ausgaben für eine Rückführung des Geldes in den Wirtschaftskreislauf.

  • Banken vermitteln zwischen Sparern und Kreditnehmern, ermöglichen Investitionen und treten ebenfalls als Arbeitgeber auf.

Geld bewegt die Welt

„Taler, Taler, du musst wandern – von dem einen Hort zum andern“, heißt es bereits in einem volkstümlichen Kinderlied. Natürlich ist unser Geld immer irgendwo auf der Welt in Bewegung. Dieses Prinzip beschreibt den Geldkreislauf, der unsere Wirtschaft in Bewegung hält. Wie Privathaushalte, Unternehmen, Banken und der Staat miteinander verbunden sind, erfahren Sie hier.

Der Geldkreislauf – einfach erklärt

Unser Geld zirkuliert innerhalb einer Volkswirtschaft zwischen Haushalten, Unternehmen, dem Staat und den Banken. Die einzelnen Akteure leisten und empfangen Zahlungen. Dazu zählen insbesondere Löhne, Steuern, Kredite oder Konsumausgaben. So entsteht ein Kreislauf aus Einkommen und Ausgaben, bei dem alle Teilnehmenden sowohl Zahlungen tätigen als auch empfangen. Das Modell zielt darauf ab, die Bewegung des Geldes verständlich darzustellen und zu zeigen, wie eng wirtschaftliche Vorgänge miteinander verknüpft sind. Ein stabiler Geldkreislauf sorgt dafür, dass die Wirtschaft wächst, Menschen beschäftigt sind und Preise weitgehend stabil bleiben.

Wer ist am Geldkreislauf beteiligt?

Am Geldkreislauf nehmen mehrere zentrale Akteure teil, die ständig Geld untereinander austauschen und damit die Wirtschaft in Bewegung halten:

  • Privathaushalte: Sie erhalten Geld in Form von Löhnen, Gehältern, Renten, Kindergeld oder Sozialleistungen. Dieses Einkommen geben sie für Konsumgüter, Dienstleistungen, Miete oder Kredittilgungen aus. Das meiste Geld fließt also wieder an Unternehmen, Banken und den Staat zurück.
  • Unternehmen: Sie zahlen Löhne an Haushalte, Steuern an den Staat und Kreditzinsen an Banken. Gleichzeitig nehmen sie Geld ein, indem sie Waren und Dienstleistungen verkaufen. Investitionen und Gewinne fließen wiederum in Produktion, Forschung oder neue Arbeitsplätze.
  • Staat: Der Staat zieht Steuern und Abgaben von Unternehmen und Privathaushalten ein. Dieses Geld nutzt er für öffentliche Leistungen wie Bildungsangebote, Infrastruktur oder soziale Sicherungssysteme. Zugleich zahlt er Löhne an Beschäftigte im öffentlichen Dienst und Renten oder Kindergeld an Privathaushalte.
  • Banken: Banken verwalten das Geld der Haushalte, Unternehmen und des Staats. Sie vergeben Kredite, zahlen Zinsen auf Einlagen und verdienen an Gebühren oder Zinsspannen. Durch die Kreditvergabe bringen sie neues Geld in Umlauf und halten so den Geldfluss stabil.
  • Zentralbank: Sie steuert die Geldmenge und den Leitzins. Damit beeinflusst sie, wie teuer Kredite sind und wie viel Geld Banken verleihen dürfen. So sorgt sie außerdem für Preisstabilität und einen funktionierenden Zahlungsverkehr.
  • Ausland (optional): In offenen Volkswirtschaften fließt Geld auch über Grenzen hinweg. Gängige Beispiele sind Exporterlöse, Importausgaben oder Kapitalanlagen. Diese Geldströme verbinden nationale Kreisläufe miteinander und wirken sich auf Wechselkurse und Handelsbilanzen aus.

Phasen des Geldkreislaufs

PhaseBedeutung im KreislaufBeispiel

1. Einkommen

Privathaushalte erhalten Geld durch Löhne, Gehälter oder staatliche Leistungen. Dieses Einkommen ist die Grundlage für die Phasen „Konsum“ und „Sparen“.
Arbeitnehmende erhalten ihr monatliches Gehalt.

2.

Konsum

Arbeitnehmende geben ihr Einkommen für Waren und Dienstleistungen aus. Unternehmen erhalten dadurch Einnahmen.
Einkauf im Supermarkt oder Bezahlung einer Handwerkerrechnung

3.

Sparen

Ein Teil des Einkommens wird nicht sofort ausgegeben, sondern bei Banken angelegt. So entsteht Kapital für Kredite und Investitionen.
Geld wird auf ein Sparkonto eingezahlt.

4. Investitionen

Unternehmen und der Staat nutzen Kredite oder Ersparnisse, um Maschinen, Gebäude oder Infrastruktur zu finanzieren. So fließt Geld wieder in die Realwirtschaft zurück.Eine Firma kauft neue Produktionsanlagen und stellt neue Mitarbeitende ein, um zukünftig noch mehr Wachstum zu erzielen.

Diese Phasen wiederholen sich fortlaufend. Der Kreislauf bleibt in Bewegung. Kommt es an einer Stelle zu Störungen, hat das hingegen Einfluss auf den gesamten Geldkreislauf.

Die Geldschöpfung entsteht durch Kredite der Banken

Geld entsteht vor allem dann, wenn Banken Kredite vergeben. Nimmt eine Kundin oder ein Kunde einen Kredit auf, schreibt die Bank den Betrag auf dem Konto gut. Dieses neu geschaffene Buchgeld erhöht die Geldmenge im Wirtschaftssystem. Durch Rückzahlungen und Tilgungen landet dieses Geld später wieder bei der Bank. Auch die Zentralbank bringt Geld in Umlauf und steuert den Leitzins. Auf diese Weise beeinflusst sie, wie teuer oder günstig es ist, neues Geld durch Kredite zu schaffen. So entsteht ein dynamischer Kreislauf, in dem Banken die Geldmenge durch Kreditvergabe erhöhen und durch Rückflüsse wieder verringern.

Ziele eines stabilen Kreislaufs: Wirtschaftswachstum, geringe Inflation und hohe Beschäftigung

Ein stabiler Geldkreislauf sorgt dafür, dass stetig Geld zwischen Haushalten, Unternehmen, Staat und Banken fließt. Er soll Wachstum ermöglichen, ohne die Preise stark steigen zu lassen. Wenn Geld zu schnell zirkuliert, droht Inflation; wenn es stockt, sinken Investitionen und Arbeitsplätze gehen verloren. Wirtschaftspolitik und Zentralbanken steuern daher den Kreislauf mit Zinsen, Steuern und Förderprogrammen, um ein Gleichgewicht zwischen Konsum, Sparen und Investitionen zu erreichen. Nur wenn alle Akteurinnen und Akteure so handeln, dass dieses Gleichgewicht erhalten bleibt, ist eine stabile Wirtschaft und Vertrauen in das Geldsystem gewährleistet.

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Störungen im Geldkreislauf bedeuten steigende Preise oder Wirtschaftskrisen

Wenn der Geldkreislauf aus dem Gleichgewicht gerät, spüren das alle Wirtschaftsbereiche. Bei einer Inflation steigt die Geldmenge zu stark. Dadurch steigen die Preise und die Kaufkraft sinkt. Eine Deflation hat den gegenteiligen Effekt: Preise fallen, Unternehmen verdienen weniger und investieren im geringeren Umfang. Finanzkrisen und nicht bedienbare Kredite bremsen den Zyklus ebenfalls aus. Banken agieren in Krisenzeiten vorsichtiger und vergeben weniger Kredite. Dadurch fehlt das Kapital für Investitionen, Löhne stagnieren und die Wirtschaft verliert an Schwung. Eine stabile Geldpolitik soll diese Schwankungen dämpfen und den Geldkreislauf in einem guten Fluss halten.

Die Beziehung zum Wirtschaftskreislauf

Der Geldkreislauf bildet gemeinsam mit dem Güterkreislauf den Kern des Wirtschaftssystems. Während im Güterkreislauf Waren und Dienstleistungen fließen, zirkuliert im Geldkreislauf das Zahlungsmittel als Gegenwert. Jeder Kauf, jede Lohnzahlung und jede Investition verbindet beide Kreisläufe miteinander. Ohne einen funktionierenden Geldfluss könnten Unternehmen ihre Produktion nicht finanzieren und Haushalte keine Güter nachfragen. Der Geldkreislauf ist also nicht nur ein theoretisches Modell, sondern die Voraussetzung dafür, dass wirtschaftliche Abläufe täglich reibungslos funktionieren.

FAQs zum Geldkreislauf

Der einfache Wirtschaftskreislauf zeigt nur das Zusammenspiel zwischen Haushalten und Unternehmen. Der erweiterte Kreislauf bezieht zusätzlich den Staat, die Banken und ausländische Akteure ein. So entsteht ein realistischeres Bild moderner Volkswirtschaften, in denen viele Akteure miteinander vernetzt sind.

Zum Geldkreislauf gehören private Haushalte, Unternehmen, der Staat, Banken und die Zentralbank. Sie tauschen Geld in Form von Löhnen, Steuern, Krediten und Zahlungen für Güter und Dienstleistungen aus. Jede Gruppe erfüllt dabei eine eigene Funktion im wirtschaftlichen Gesamtgefüge.

Die Realwirtschaft umfasst die tatsächliche Produktion und den Konsum von Gütern und Dienstleistungen. Die Geldwirtschaft betrifft hingegen deren Finanzierung. Geld bewegt die Realwirtschaft, da es Investitionen, Löhne und Käufe erst möglich macht. Beide Bereiche beeinflussen sich gegenseitig und müssen im Gleichgewicht bleiben.

Banken vermitteln zwischen Sparenden und Kreditnehmenden. Sie verwalten Einlagen, vergeben Kredite und schaffen durch die Kreditvergabe neues Geld. Damit sichern sie Investitionen, Wirtschaftswachstum und einen stabilen Geldfluss zwischen den Akteuren.

Nur wenn Geld regelmäßig zwischen Haushalten, Unternehmen, Staat und Banken fließt, bleibt eine Volkswirtschaft stabil. Ein funktionierender Kreislauf sorgt für Beschäftigung, Wachstum und beständige Preise. Gerät er ins Stocken, drohen Krisen, Arbeitslosigkeit und Inflation.

Der einfache Wirtschaftskreislauf zeigt nur das Zusammenspiel zwischen Haushalten und Unternehmen. Der erweiterte Kreislauf bezieht zusätzlich den Staat, die Banken und ausländische Akteure ein. So entsteht ein realistischeres Bild moderner Volkswirtschaften, in denen viele Akteure miteinander vernetzt sind.

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