Kurz und kompakt

  • Der SDAX wurde 1999 eingeführt und bildet die 70 wichtigsten Firmen unterhalb der MDAX-Unternehmen ab.

  • Im Gegensatz zum DAX, in dem vor allem internationale Konzerne gelistet sind, liegt der Fokus beim SDAX auf kleineren, spezialisierteren Unternehmen des deutschen Mittelstands.

  • Die höhere Konjunktursensibilität macht den SDAX zu einem Spiegel der deutschen Wirtschaft und zum attraktiven Anlageprodukt.

Das ist der SDAX

Die Abkürzung SDAX ist von Small-Cap-DAX abgeleitet, wobei „Small Cap“ für kleinere Unternehmen steht. Im SDAX sind jene 70 Firmen gelistet, die hinsichtlich Handelsvolumen und Marktkapitalisierung auf die Unternehmen des MDAX folgen. Die Marktkapitalisierung ist eine Finanzkennzahl, die sich durch die Multiplikation der Anzahl vorhandener Aktien mit dem aktuellen Aktienkurs ergibt. Beispielsweise liegt bei einem Unternehmen, welches eine Million Aktien, die pro Stück bei 100 Euro notieren, ausgegeben hat, die Marktkapitalisierung bei 100 Mio. Euro.

Medial präsent ist der SDAX vor allem als sogenannter Performance-Index. Als solcher zeigt er neben der Aktienkursentwicklung der 70 gelisteten Unternehmen auch den Einfluss der Dividenden auf die Rendite. Der SDAX existiert auch als Kursindex. Diese weniger gebräuchliche Variante zeigt lediglich die Aktienkurse der 70 gelisteten Unternehmen – ohne Dividenden

Historisches: So entstand der SDAX

Gemeinsam mit dem DAX, dem MDAX  und dem TecDAX gehört der SDAX zur DAX-Indexfamilie. Mit seiner Einführung am 21. Juni 1999 wollte die Deutsche Börse eine Möglichkeit schaffen, in kleinere Unternehmen des deutschen Mittelstands zu investieren. Die Einführung des SDAX machte die steigende Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen an den Finanzmärkten deutlich. Genau wie beim MDAX zählt auch beim SDAX der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten als Basis für die Berechnung.

Zum Zeitpunkt seiner Einführung umfasste der SDAX die 100 wichtigsten kleinen Unternehmen, die an der Deutschen Börse gehandelt wurden. Nachdem es 2003 zunächst eine Verkleinerung auf 50 gegeben hatte, wurde der SDAX im September 2018 auf seine heutige Größe von 70 Unternehmen angepasst. Die erneute Vergrößerung wurde nötig, da der SDAX seit 2018 auch Betriebe listet, die vorher ausschließlich dem TecDAX zugeordnet waren.

Bedeutung des SDAX

Viele Unternehmen im SDAX sind spezialisierter als die großen DAX-Konzerne. Sie gehören zu aufstrebenden Branchen und zeichnen sich daher durch eine größere Innovationskraft aus. Da sie meist stärker lokal verankert sind als international agierende DAX-Konzerne, ist der SDAX ein besserer Indikator für die Stimmung und das Wachstum am Wirtschaftsstandort Deutschland als der DAX. Zudem herrscht ein sehr hoher Konkurrenzdruck um die Aufnahme und den Verbleib im SDAX. Einer geringen Anzahl an Konzernen, die zum DAX gehören, stehen sehr viele kleine Unternehmen gegenüber, die um die Plätze im SDAX konkurrieren.

Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen im SDAX erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Das bedeutet, das Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung einen größeren Einfluss auf den Index haben als Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung.

Die Zusammensetzung des SDAX

Der SDAX enthält Aktien von Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen. Das Spektrum reicht von Maschinenbau, Automobilzulieferung und Chemie bis hin zu Energie, was die Bedeutung des SDAX als Spiegel der deutschen Wirtschaft verdeutlicht.

Der folgende Überblick zeigt die größten 10 der derzeitigen SDAX-Unternehmen:

Rang 

Unternehmen

WKN

ISIN

Branche
1SchaefflerSHA010DE000SHA0100Kraftfahrzeugzulieferung
2Springer NatureSPG100DE000SPG1003

Printmedien

31 & 1554550DE0005545503Telekommunikation
4Schott PharmaA3ENQ5DE000A3ENQ51

Pharma

5Sixt723132DE0007231326Automobile
6KWS Saat

707400

DE0007074007Biotechnik
7Südzucker729700

DE0007297004

Lebensmittel
8Evotec566480

DE0005664809

Biotechnik
9Grand City PropertiesA1JXCVLU0775917882Immobilien
10

Friedrich Vorwerk Group

A255F1DE000A255F11Energieinfrastruktur

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Aufnahmekriterien für den SDAX

Es gibt allgemeine Kriterien, die alle Unternehmen erfüllen müssen, die in einen Index aus der DAX-Familie aufgenommen werden wollen, sowie spezifische Kriterien, die nur für den SDAX gelten.

Allgemeine Kriterien

  • Das Unternehmen ist am regulierten Markt der Frankfurter Börse gelistet und wird fortlaufend auf Xetra gehandelt.
  • Mindestens 10 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz (Freefloat-Regel).
  • Die Firma hat ihren Rechtssitz in der EU/EFTA oder ihren operativen Hauptsitz in Deutschland.
  • Quartals-, Halbjahres-, und Jahresberichte veröffentlicht das Unternehmen fristgerecht.
  • Der Betrieb stimmt dem Deutschen-Corporate-Governance-Kodex (DCGK) zu.
  • Das Unternehmen ist zum Marktsegment Prime Standard zugelassen.

Spezifische Kriterien

Für die Aufnahme in den SDAX gilt die 165/165 -Regel. Ein Unternehmen muss zu den 165 größten Firmen gehören, die die obengenannten Kriterien erfüllen. Ist das irgendwann nicht mehr der Fall, muss das Unternehmen den SDAX verlassen.  Da 2018 die Sonderreglung für Technik-Unternehmen aufgehoben wurde, können diese seitdem gleichzeitig im SDAX und im TecDAX gelistet sein.

In den SDAX investieren

Im SDAX sind viele aufstrebende Unternehmen aus wachstumsstarken Nischen gelistet. Das macht ihn für alle interessant, die in die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland investieren wollen. Dazu können Anlegerinnen und Anleger entweder einzelne Aktien von SDAX-Firmen kaufen oder Ihr Geld in ETFs und Fonds anlegen, die auf SDAX-Betriebe spezialisiert sind. Aufgrund der Größe der Unternehmen bietet der SDAX mehr Renditepotenzial als der mit Konzernen bestückte DAX. Dafür ist der SDAX konjunktursensibler, weshalb er sich eher als Ergänzung des Portfolios eignet. Ihre Beraterin oder Ihr Berater der Volksbank Raiffeisenbank berät Sie gern und findet gemeinsam mit Ihnen eine passende Anlagestrategie.

FAQs zum SDAX

Der SDAX ist ein deutscher Aktienindex. Er wurde 1999 eingeführt und bildet die Entwicklung der 70 größten Firmen ab, die unterhalb der im MDAX gelisteten Unternehmen liegen. Gemeinsam mit dem DAX, dem MDAX und dem TecDAX gehört der SDAX zur DAX-Familie.

DAX, MDAX und SDAX unterscheiden sich durch die Größe der Unternehmen, die in ihnen gelistet sind. Der DAX listet die 40 größten deutschen Konzerne, deren Aktien an der Deutschen Börse gehandelt werden. Auf den DAX folgt der MDAX mit den 50 größten deutschen Unternehmen unterhalb der DAX-Konzerne. Der SDAX schließlich listet Aktien der 70 Firmen, die auf die MDAX-Unternehmen folgen.

Genau wie der DAX und MDAX wird auch der SDAX vierteljährlich überprüft und angepasst. Die Termine sind immer zum Ende des Quartals, also im März, Juni, September und Dezember. Darüber hinaus gibt es außerordentliche Anpassungen, zum Beispiel wenn Unternehmen fusionieren, insolvent werden oder sich ihre Anteile im Streubesitz drastisch verringern.

Ja. Die Branchen-Vielfalt der gelisteten 70 Unternehmen macht den SDAX zu einem wichtigen Spiegel des deutschen Mittelstands. Es finden sich einige Branchen, die der größere Leitindex DAX nicht abbildet, zum Beispiel Medien oder Immobilien. Aufgrund ihrer Größe sind die SDAX-Unternehmen konjunktursensibler als die Konzerne des DAX. Das macht den SDAX zu einem guten Gradmesser für die wirtschaftliche Lage.

Im SDAX sind vor allem Unternehmen des deutschen Mittelstands vertreten. Aufgrund ihrer Größe sind sie oft konjunktursensibler als die großen DAX-Konzerne. Das führt bei guter Konjunktur zu höheren Renditechancen. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wächst aber das Risiko von Kursverlusten.

Für die Aufnahme in den SDAX gilt die 165/165-Regel: Unternehmen müssen zu den 165 größten gehören, deren Aktien an der Deutschen Börse gehandelt werden, und die die allgemeinen Kriterien für die Aufnahme in die DAX-Familie erfüllen.

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