Kurz und kompakt

  • Seit seiner Einführung 1996 bildet der MDAX die 50 wichtigsten Unternehmen ab, die nicht im DAX enthalten sind.

  • Im Gegensatz zum DAX, in dem vor allem internationale Konzerne gelistet sind, liegt der Fokus beim MDAX auf mittelgroßen Unternehmen. Damit gilt er als Spiegel der deutschen Wirtschaft.

  • Unternehmen im MDAX zeichnen sich oft durch besondere Innovationskraft und Flexibilität aus. Das macht den MDAX für Anlegerinnen und Anleger interessant.

Das ist der MDAX

Die Abkürzung MDAX ist abgeleitet von Mid-Cap-DAX, wobei „Mid Cap“ für mittelgroße Unternehmen steht. In diesem Aktienindex sind die 50 größten Betriebe unterhalb der 40 DAX-Unternehmen gelistet – gemessen an Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz. Medial präsent ist der MDAX vor allem als sogenannter Performance-Index. Als solcher zeigt er neben der Aktienkursentwicklung der 50 gelisteten Unternehmen auch den Einfluss der Dividenden auf die Rendite. Der MDAX existiert auch als Kursindex. Diese weniger gebräuchliche Variante zeigt lediglich die Aktienkurse der 50 gelisteten Unternehmen – ohne Dividenden

Historisches: So entstand der MDAX

Der MDAX gehört genau wie der DAX, der SDAX und der TecDAX zur DAX-Indexfamilie. Er wurde 1996 eingeführt, weil es notwendig geworden war, den DAX zu ergänzen. Der DAX umfasst die 40 größten deutschen Unternehmen. Das bedeutet, dass viele mittelgroße Unternehmen nicht vertreten sind. Diese Lücke schließt der MDAX. Trotz seiner späteren Einführung ist beim MDAX, genau wie beim DAX, die Basis der Berechnung der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten.

Bei seiner Einführung umfasste der MDAX 70 Unternehmen. Seitdem wurde er mehrfach angepasst, zuletzt 2021. In diesem Jahr sank die Zahl der im MDAX notierten Unternehmen von 60 auf 50, da der DAX von 30 auf 40 erweitert wurde. Es stiegen also 10 Unternehmen aus dem MDAX in den DAX auf. 

Entwicklung des MDAX von 2010 bis 2024

Quelle: Statista 2025

Bedeutung des MDAX

Der MDAX ist ein wichtiges Bindeglied im deutschen Börsengefüge. Er ist nicht so global ausgerichtet und marktrelevant wie der DAX, aber auch nicht so stark abhängig von Innovationen und daher auch nicht so spekulativ wie der SDAX. Viele der im MDAX vertretenen Unternehmen erwirtschaften den Großteil ihres Gewinns in Deutschland. Aus diesem Grund gilt er als ein Spiegelbild der deutschen Wirtschaft.

Im MDAX notierte Unternehmen sind stärker fokussiert auf einzelne Branchen oder Märkte als DAX-Firmen. Es sind keine Konzerne, sondern Unternehmen, in denen die Gründerfamilien noch aktiv sind oder zumindest im Hintergrund wirken. Der MDAX umfasst alle Branchen, es sind jedoch viele mittelständische Industrieunternehmen vertreten.

Die Zusammensetzung des MDAX

Der Schwerpunkt des MDAX liegt auf mittelständischen Industrieunternehmen. Die Branchenstreuung ist sehr groß, es sind unter anderem Autohersteller, Versicherungen sowie Unternehmen aus den Bereichen Bau, Medien, Immobilien oder Technik vertreten.

Der folgende Überblick zeigt die größten 10 der derzeitigen MDAX-Unternehmen:

Rang 

Unternehmen

WKN

ISIN

Branche
1PorschePAG911DE000PAG9113Automobile
2TalanxTLX100DE000TLX1005

Versicherungen

3HOCHTIEF607000DE0006070006Bauhauptgewerbe
4Sartorius716560DE0007165631

Chemie

5TRATONTRAT0NDE000TRAT0N7Nutzfahrzeuge
6Knorr-Bremse

KBX100

DE000KBX1006Automobilzulieferung
7Nemetschek645290

DE0006452907

Spezialsoftware
8DWS GroupDWS100

DE000DWS1007

Finanzdienstleistungen
9HENSOLDTHAG000DE000HAG0005Elektrotechnik
10

Lufthansa

823212DE0008232125Fluggesellschaften

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Aufnahmekriterien für den MDAX

Es gibt allgemeine Kriterien, die alle Unternehmen erfüllen müssen, die in einen Index aus der DAX-Familie aufgenommen werden wollen. Außerdem existieren spezifische Kriterien, die nur für den MDAX gelten.

Allgemeine Kriterien

  • Das Unternehmen ist am regulierten Markt der Frankfurter Börse gelistet und wird fortlaufend auf Xetra gehandelt.
  • Mindestens 10 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz, werden also nicht von Großaktionären oder dem Unternehmen selbst gehalten (Freefloat-Regel).
  • Die Firma hat ihren Rechtssitz in der EU/EFTA oder ihren operativen Hauptsitz in Deutschland.
  • Quartals-, Halbjahres-, und Jahresberichte veröffentlicht das Unternehmen fristgerecht.
  • Es liegt eine Zustimmung zum Deutschen-Corporate-Governance-Kodex (DCGK) vor.
  • Die Firma ist zum Marktsegment Prime Standard zugelassen.

Spezifische Kriterien

Für die Aufnahme in den MDAX gilt die sogenannte 90/90-Regel: Das Unternehmen muss hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu den 50 größten nach den DAX-Unternehmen zählen. Umgekehrt gilt beim Ausscheiden aus dem MDAX die 100/100-Regel: Zählt ein Betrieb nicht mehr zu den 50 größten nach den DAX-Unternehmen, muss er den MDAX verlassen. Seit 2018 gibt es zudem keine Sonderregelung für Firmen aus der Technik-Branche mehr: Sie können nun gleichzeitig im MDAX und TecDAX gelistet sein, was vorher nicht möglich war.

In den MDAX investieren

Die Werte im MDAX sind für private Anlegerinnen und Anleger besonders interessant. Denn im Jahr 2024 zahlten die MDAX-Unternehmen eine Dividendensumme von 5,7 Milliarden Euro an ihre Aktionärinnen und Aktionäre aus. Neben der Möglichkeit, direkt Anteile einzelner MDAX-Unternehmen zu kaufen, gibt es auch die Möglichkeit, mithilfe von Fonds und ETFs in den MDAX zu investieren. So existieren ETFs, die den MDAX eins zu eins abbilden, sowie aktiv gemanagte Fonds, die auf mittelgroße deutsche Unternehmen spezialisiert sind. Gemeinsam mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater bei der Volksbank Raiffeisenbank finden Sie eine Anlagestrategie, die zu Ihnen passt.

FAQs zum MDAX

Der MDAX ist ein deutscher Aktienindex. Er wurde 1996 eingeführt  und bildet die Entwicklung der 50 größten Betriebe ab, die unterhalb der im DAX gelisteten Unternehmen liegen. Gemeinsam mit dem DAX, dem SDAX und dem TecDAX gehört er zur sogenannten DAX-Familie.

Während der Deutsche Aktienindex (DAX) die Wertentwicklung der 40 größten deutschen Unternehmen abbildet, listet der MDAX die 50 nächstgrößten Betriebe. Damit liegt der Fokus des MDAX auf mittelständischen Unternehmen.

Genau wie DAX und TecDAX wird auch der MDAX vierteljährlich überprüft und angepasst. Unternehmen werden aufgenommen oder aus dem Index entfernt. Die Termine sind immer zum Ende des Quartals, also im März, Juni, September und Dezember. Darüber hinaus gibt es außerordentliche Anpassungen, zum Beispiel wenn Unternehmen fusionieren, insolvent werden oder sich ihre Anteile im Streubesitz drastisch verringern.

Sie können die Aktien einzelner MDAX-Unternehmen kaufen oder Sie investieren in einen ETF, der den gesamten MDAX abbildet. Außerdem gibt es auch aktiv gemanagte Fonds, die sich auf mittelgroße deutsche Unternehmen spezialisiert haben.

Der MDAX bildet vor allem den Wert mittelständischer Unternehmen ab. Diese zeichnen sich in vielen Fällen durch besondere Innovationskraft aus und bieten daher ein attraktives Wachstumspotenzial. Historisch gesehen hat der MDAX häufig eine höhere Rendite erzielt als der DAX. Ein Grund dafür ist, dass mittelgroße Unternehmen in vielen Fällen schneller wachsen als DAX-Konzerne.

Ja, es gibt ETFs, die die Zusammensetzung des MDAX eins zu eins abbilden. Doch Vorsicht: Große und ältere ETFs sind gefestigter als ETFs mit einem kleineren Fondsvolumen. Außerdem unterscheiden sich die ETFs am Markt bezüglich der Total Expense Ratio.

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